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Full text: 39, 1921

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 
1921. Nr. 1. 
ratorium an Bord, andererseits aus parallel geschöpften Proben später von Professor Ruppin im 
Kieler Laboratorium gemacht worden sind. 
Station 34 43 48 60 72 77 77 88 94 
Tiefe Boden Boden Boden Boden Boden Boden 1500 m 2000 m Boden 
Bestimmung an Bord . ®/oo 34.96 35.00 34.92 34.86 34.69 34.76 34.84 34.94 34.67 
Bestimmung in Kiel . . °/oo 34.93 34.99 34.89 34.91 34.71 34.73 34.87 34.90 34.67 
Differenz °oj 0.03 0.01 0.03 -6.05 -0.02 0.03 -0.03 0.04 0.00 
Die Differenzen bei den Bestimmungen zwischen Professor Ruppin und mir erreichen in einem Fall 
0.05 %o und 0.04 % 0 Salzgehalt und sind im übrigen nicht viel größer als der Beobachtungsfehler bei 
gleichmäßig untersuchten Proben im Laboratorium. Die Vergleiche zwischen den Bestimmungen in Kiel 
und Kopenhagen einerseits und den an Bord ausgeführten andererseits ergeben demnach, daß die 
Untersuchung des Wassers auf seinen Salzgehalt an Bord im allgemeinen mit einer Genauigkeit von 
0.02 bis 0.03 °/ 00 erfolgt ist. 
Die Bestimmung des Sauerstoffgehalts wurde nach der Winklerschen Methode ebenfalls an Bord 
ausgeführt, meist fanden die Untersuchungen noch an dem gleichen Tage statt, an dem die Proben ent 
nommen wurden. Wegen der Einzelheiten sei auf die Darstellung von E. Ruppin 1 ) verwiesen, dem 
der Verfasser auch persönlich wertvolle Ratschläge für die chemische Ausrüstung zu verdanken hat. 
Die zu den Untersuchungen benutzten Flaschen wurden vor Antritt der Reise ausgewogen und 
das Volumen der Flaschen u. a. für die zuzusetzenden 2 ccm Natronlauge und Manganchlorür korrigiert, 
da anzunehmen ist, daß der Sauerstoffgehalt dieser hochkonzentrierten Lösungen nur minimal ist. Die 
Hauptschwierigkeit hei den auf langen Seereisen auszuführenden Bestimmungen ist die einwandfreie 
Bestimmung des Titers der l U normal Natriumthiosulfatlösung. Dem Vorschläge Ru pp ins folgend, 
habe ich die Thiosulfatlösung auf neutrale KJOs -Lösung eingestellt. Dies hatte ich mit bestem Erfolg 
schon auf der Forschungsreise S. M. S. „Planet“ s ) ausgeführt, indem ich im Kieler Laboratorium genau 
abgewogene Mengen KJCh (1.784 gr für 1 Liter 1 ho Normallösung) eingeschmolzen mitnahm, nachdem 
ich vorher im Laboratorium Vergleiche gemacht hatte. Auch auf der „Deutschland“-Reise hatte ich 
für das Ansetzen von V*> normal KJCh Lösung solche eingeschmolzenen Mengen KJCh von der Firma 
Kahlbaum-Berlin mitgenommen. Ferner hatte ich mich von derselben Firma mit Vs Na 2 S s On Lösung, 
1 /üo KJOa und 1 /.o HCl (für Alkalinitätsbestimmungen) ausgerüstet. Die V20 HCl-Lösung war vor der Ab 
reise vom Chemischen Staatslaboratorium in Hamburg untersucht und für V20 normal erklärt worden. 
Bei den Arbeiten an Bord ergab sich, daß die 1 / 5 Thiosulfatlösung, verdünnt auf 1 / 5 «, schlecht 
gegen die (durch Lösung der eingeschmolzenen Mengen KJCh hergestellte) Normallösung einstand, und 
daß wiederum bei Herstellung einer neuen Normallösung aus einer anderen Probe KJOa sich Unter 
schiede ergaben. Es bewies dies, daß die eingeschmolzenen kleinen Mengen KJCh entweder nicht exakt 
abgewogen waren oder sich nicht einwandfrei lösen ließen. Andererseits ergab sich, daß die Thiosulfat 
lösung als normal anzusehen war, wenn ich sie gegen die 1 /20 HCl - Lösung einstellte oder gegen die 
V20 KJOs-Lösung, die ich angesetzt von Kahlbaum mitgenommen hatte. Da die V20 HCl-Lösung in 
Hamburg geprüft war, konnte ich mich also auf die von Kahlbaum gelieferten Normal-Lösungen ver 
lassen. In Buenos Aires habe ich sodann im Instituto national del professorado seoundario mit dankens 
werter Unterstützung des Vorstandes des chemischen Laboratoriums, Herrn Professor Sorkau, die alten 
Normallösungen kontrolliert und neue angesetzt. 
Ich habe gefunden, daß sich die 7»0 KJCh - Lösung von Kahlbaum in den ersten 5 Monaten (Mai 
bis Oktober 1911) unverändert gehalten hat, wie sich aus den Vergleichungen in Buenos Aires ergeben 
hat, auch Verdunstungsverluste haben die Lösung, die stets mit paraffinierten Glasstopfen oder Gummi 
stopfen verschlossen war, nicht beeinflußt, was sich leicht durch Vergleichung beim Übergang zu einer 
t) E. Ruppin: Die Hydrographisch-chemischen Methoden. Wiss. Meeresuntersuchungen Neue Folge, 14. Bd. 
N0. 2. Kiel. 1912. 
2 ) Forschungsreise SMS. „Planet“ 1906/07, Bd. III. Ozeanographie.
	        
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