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Full text: 39, 1921

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1921. Nr. 1. 
Nach 40° S-Br. und von dort nach Buenos Aires 
Unsere Skizze gibt 
zur linken Hand die 
Werte, die während 
der Fahrt nach 
Buenos Aires ge 
wonnen wurden, zur 
rechten Hand die nach 
dem Verlassen von 
Buenos Aires auf der 
Fahrt nach Süd- 
Georgien gemachten 
Beobachtungen wie 
der, unten links in der 
Figur ist ein Kurs 
kärtchen eingefügt. 
Der Vergleich der 
gleichzeitig ausge 
führten Temperatur- 
und Salzgehaltsbeob 
achtungen zeigt, daß 
Von Buenos Aires nach Südosten 
Fig. 23. Temperatur, Salzgehalt und Dichte des Oberflächenwassers. 
mit einigen Ausnahmen die Änderungen dieser beiden Faktoren gleichsinnig verlaufen, daß also eine 
Abnahme der Temperatur von einer solchen des Salzgehalts begleitet ist und umgekehrt. Der Parallelis 
mus der Kurven ist gut ausgeprägt, nur in der Nähe der La Plata-Mündung ist er bei beiden Fahrten 
nicht vorhanden. Das durch den La Plata angesüßte Küstenwasser ist nämlich wärmer als das Wasser 
des Falklandstroms, so daß also bei Annäherung an die Küste mit abnehmendem Salzgehalt eine 
Erhöhung der Temperatur Hand in Hand geht. Der Verlauf der Kurven in der Figur links zeigt, daß 
wir uns am 3. IX. mittags im zentralen Teil des Falklandstroms befinden (t- = 6°, S = 34 °/ 0 o), am 4. IX. 
mittags ist die Temperatur über 2° gestiegen, der Salzgehalt aber gesunken, hier macht sich also schon 
der Einfluß des La Platastroms geltend. Ehe wir am 4. um Mitternacht den Schelfrand erreichen, findet 
ein Sinken der Oberflächentemperatur statt, begleitet von einem leisen Anstieg des Salzgehalts, das 
darauf hindeutet, daß hier an der Grenze zwischen Tiefsee und Flachsee Auftrieb stattfindet. Diese 
Temperatur-Minima erwähnen auch schon Krümmel und Klaehn; ersterer führt den Auftrieb auf 
Kompensation für den vom Lande abgedrängten Brasilstrom zurück, für dessen Ersatz der Falkland 
strom als solcher nicht ausreiche, während Klaehn die Temperatur-Minima im Falklandstrom als auf- 
steigendes Wasser in der Mitte von Stromwirbeln, hervorgerufen durch die entgegengesetzt fließenden 
Strömungen des Brasil- und Falklandstroms, erklärt. Beide Deutungen sind möglich, das Wesentlich- 
Bedingende für das Zustandekommen der Temperatur-Erniedrigung am Steilabfall zur Tiefsee (oder am 
Schelfrand) scheint mir aber die größere Geschwindigkeit des Falklandstroms gegenüber dem auf dem 
Schelf befindlichen Wasser zu sein, dies führt mit oder ohne Wirbelbildung leicht zum Auftrieb von 
Tiefenwasser. Die Kurven in der Figur rechter Hand, auf weniger Beobachtungen beruhend, geben 
einen Querschnitt durch das Nordende des Falklandstroms und den nach Osten abkurvenden Brasilstrom. 
Der Falklandstrom hat hier nur eine geringe Breite, die tiefste Temperatur ist wieder mit einem Salz 
gehalt von 34°/oo verbunden und findet sich östlich des Schelfrandes. Die Beobachtungen im Brasil 
strom, der vom 8. X. bis 12. X. durchfahren wird, zeigen am 10. X. eine bemerkenswerte Temperatur- 
Erniedrigung, die mit einer gleichsinnigen, starken Abnahme des Salzgehalts verbunden ist. Letzteres 
weist uns darauf hin, daß wir die Erscheinung nicht als Auftrieb deuten können, sondern daß wir 
hier Falklandstrom-Wasser haben, das bandförmig zwischen Brasilstrom-Wasser gelagert ist und einer 
Vermischung mit ihm unterliegt.
	        
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