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Full text: 39, 1921

W. Brenneeke: Die ozeanograpliischen Arbeiten der Deutschen Antarktischen Expedition 1911—1912. 25 
der Karte von Thoulet war eine derartige Abnahme der Tiefen bei Vertreiben des Schiffes nicht zu er 
warten, dagegen war westlich von unserer Position auf der englischen Seekarte eine Untiefe von 265 m 
angegeben, wie wir später fanden. Wir loteten später etwa 1 Sm entfernt hier 1631 m, fanden dann aber 
wieder größere Tiefen von 1954 m und 2379 m; die letztere Tiefe lag nur 3 Sm entfernt von einer Lotung 
mit 1371m, die von „Challenger“ ausgeführt wurde. Trotz der zahlreich vorhandenen Lotungen west 
lich von San Miguel sind wir über das Relief des Meeresbodens hier noch mangelhaft unterrichtet, 
auch ist nach meiner Auffassung der „Hirondelle“-Graben nicht durchweg im Süden durch die 1500 m 
Linie abgeschlossen, sondern hat noch tiefere Zugänge aufzuweisen, worauf im nächsten Abschnitt bei 
der Erörterung der Eigenschaften des Bodenwassers näher eingegangen wird. 
Die Lotungen auf der Mittelatlantischen Schwelle. Von den Azoren aus beabsichtigten wir, 45° 
W-Lg. in 30° N-Br. anzusteuern, um auf der Atlantischen Schwelle südlich bis 10°N-Br. zu gehen und 
sodann einige Lotungen in den südlich der Schwelle zu erwartenden größeren Tiefen auszuführen. Von 
hier aus sollte in etwa 7° N-Br. Ostlänge angeholt werden, da hier Kalmen und Ost setzender Strom er 
wartet werden konnten, um schließlich über das St. Pauls - Plateau nach Pernambuco zu gelangen. 
Nach dem Verlassen der Azoren standen uns frische, westsüdwestliche Winde entgegen, 
gegen welche die „Deutschland“ nur geringe Fahrt machte. Es wurde daher beschlossen, zunächst 
südlich zu gehen, um dann, wenn der Wind nördlich drehte, nach Westen zu liegen. Dies trat erst 
in 25° N-Br. ein; von hier aus stand der Passat gut durch, so daß die wesentlichen Punkte des Pro 
gramms erledigt werden konnten. Für die ozeanographischen Arbeiten war während dieses Teils der 
Fahrt sehr hinderlich, daß häufig 
nur der kleine Hilfskessel in Be 
trieb war, so daß das Schiff bei den 
hydrographischen Stationen stark 
vertrieb und die in die Tiefe ver 
senkten Instrumente und Netze oft 
unter ■ erheblichem Winkel aus 
standen. 
Die Lotungen 34 bis 40 dienten 
dazu, Lücken in der Tiefenkarte 
auszufüllen, bei der Lotung 37 wurde 
die größte Tiefe, die auf der ganzen 
Reise gelotet wurde, 5990 m, gefun 
den. Mit Lotung 41, 2925 m, war das 
Rückgrat oder der Kamm der atlan 
tischen Schwelle erreicht, deren 
Verlauf dann wesentlich durch die 
folgenden Lotungen geklärt wurde. 
Wie aus der nebenstehenden Fig. 12 
ersichtlich ist, ist die Breite des 
eigentlichen Höhenzuges (von weni 
ger als 4000 m Tiefe) geringer als 
nach den bislang bekannten Lo 
tungen anzunehmen war. Die 
Böschungswinkel an den Erhebun 
gen der Schwelle sind recht wenig 
bekannt, da die Zahl der Lo 
tungen zu gering ist. Einen 
Schluß auf die auftretenden Nei- 
4000 m Isobatlie unter Benutzung der „ D eut scliland“-L o tun gen. 
4000 m Isobatlie nach „Valdivia“-Werk, Bd. I. 
Lotungen der „Deutschland“. 
Pi S . 12. 
Verlauf der Mittelatlantischen Schwelle (5° 
Lotungen der Deutschland“. 
-28° N-Br.) nach den
	        
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