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Full text: 39, 1921

H. Muh w köpf: Die Auslösung: der fimkentelegr. Nauener Zeitsig'nale durch die Deutsche Seewarte. 33 
aus der inneren Übereinstimmung der einzelnen Beobachtungen für beide Orte zu ±0 S .028. Daraus 
läßt sich in bekannter Weise ableiten, daß der nt. F. einer ganzen Zeitbestimmung (im Mittel 5 Zeit 
sterne) nicht größer als +0 S .020 sein kann. Wir prüfen diesen Wert mit Hilfe der Differenzen Ap—Ah 
nach. Befreien wir den quadratischen Mittelwert der Differenzen Ap—Ah von dem Einfluß der Un 
sicherheit, die vom Gang der Uhren, von den Uhrvergleichungen und von der Registrierung der 
Signale herrühren, so bleibt die auf die Zeitbestimmungen zurückzuführende Unsicherheit übrig. Die 
Voraussetzung dafür, daß wir so verfahren dürfen, ist allerdings, daß das arithmetische Mittel aller 
(Ap—Ah) gleich Null ist. Dies wird dann der Fall sein, wenn die angenommene Längendifferenz 
zwischen den Beobachtungspfeilern in Potsdam und Hamburg richtig ist und wenn die A p und die A n 
nicht durch systematische Fehler der Zeitbestimmungen und der Signalaufnahmen verfälscht sind. Daß 
die Potsdamer und Hamburger Registrierungen der Signale einwandfrei sind, haben wir bereits dar 
getan; wir werden noch darauf zurückkommen. Als die Seewarte Anfang November 1919 die Aus 
lösung der Signale übernommen hatte, zeigte sich bald, daß die Ap im Mittel um +0 S .07 größer waren 
als die Ah. Ohne Durchführung einer Bestimmung der Längendifferenz zwischen der Seewarte und 
einem gut festgelegten Ort nach den bekannten Regeln (Wechsel der Beobachtungsinstrumente usw.) 
läßt sich nicht entscheiden, worin jene Abweichung im einzelnen begründet ist. Der einzige bisher für 
die geographische Länge der Seewarte abgeleitete Wert beruht auf trigonometrischem Anschluß an die 
alte Hamburger Sternwarte. — Da den Potsdamer Werten in jeder Hinsicht volles Vertrauen zukommt, 
so wurde, um die systematische Abweichung der Ah von den Ap zu beseitigen, Anfang 1920 die früher 
verwandte Länge der Seewarte um 0 S .07 abgeändert. Natürlich hatte diese Maßnahme nur formalen 
Charakter, weil es vorläufig unbekannt ist, welcher Teil der Korrektion einer falschen Annahme der 
Länge sein Dasein verdankt; aber es ist ja gleichgültig, an welcher Stelle der Zeitberechnung diese 
Rechnungsgröße berücksichtigt wird. Jedenfalls hat sich der aus den Zeitbestimmungen der ersten 
Monate berechnete Wert von 0 S .Ü7 als richtig erwiesen, denn für den von uns betrachteten Zeitraum 
ist das Mittel der (Ap—Ah) ■= 0. 
Die Entwicklungen und Rechnungen, mit deren Hilfe der m. F. einer Zeitbestimmung abgeleitet 
wurde, können hier nicht im einzelnen wiedergegeben werden; ihnen wurden die Ausführungen zu 
grunde gelegt, die Herr Wanach in den Astron. Nachr. 190, S. 169 gibt („Über die Genauigkeit inter 
polierter und extrapolierter Uhrkorrektionen und Gänge“). Insbesondere handelt es sieh dabei um die 
scharfe Berücksichtigung des Einflusses, den die mittlere zufällige tägliche Gangänderung der Uhren 
auf die Genauigkeit der interpolierten Uhrstände ausübt.—Während des verwandten Zeitraumes wurden 
in Hamburg 51, in Potsdam 76 Zeitbestimmungen angestellt. Als mittlere Unsicherheit eines Wertes 
Ap—Ah ergab sich t = ±0®.042. Nun ist in dem Paragraphen über die Hauptuhren, S. 25, gesagt 
worden, daß in verschiedenen Fällen die (Ap—Ah) unzulässig groß erschienen wären und daß die Un 
stimmigkeiten nur auf unerklärlich große Unterschiede zwischen den Hamburger und den Potsdamer 
Zeitbestimmungen beruhen könnten. Für 1921 Febr. 8 (an diesem Tage wurde sowohl in Potsdam als 
auch in Hamburg eine Zeitbestimmung gemacht) ergab sich eine Differenz der Signalkorrektionen von 
0 S .14; für die benachbarten Tage fanden sich entsprechend große Werte. Die aus den Zeitbestimmungen 
folgenden Uhrkorrektionen widersprachen den Gängen der Normaluhren beider Orte. Die auf diesen 
Beobachtungen beruhenden Werte von Ap—Ah, die die Fehlerquadratsumme unzulässig stark beein 
flußten, wurden ausgeschlossen, wodurch von ±0 S .042 auf ±0 S .040 sank. In den übrigen (Ap—Ah) 
sind alle Werte zwischen +0 S .10 und —0 S .09 vertreten; im Maximum erreichen die Einzelwerte also das 
214fache von *. Das ist zulässig, und weitere Werte auszuschließen, würde nicht zu rechtfertigen sein. 
Setzen wir nun, wozu wir auf Grund der Erfahrung und der Rechnungen berechtigt sind, voraus, daß 
den Potsdamer und den Hamburger Zeitbestimmungen die gleiche Genauigkeit zuzuschreiben ist, so 
ergibt sich nach Berücksichtigung der Einwirkung aller übrigen Fehlerquellen der m. F. einer Zeit 
bestimmung zu fi ± ö s .024. 
Wird die Fehlerrechnung so geführt, daß man aus der inneren Übereinstimmung der einzelnen 
Beobachtungen den m. F. der Uhrkorrektion aus einem Stern ableitet und dann den Einfluß der Instru
	        
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