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Full text: 39, 1921

W. Breunecke: Die ozeanograpliischen Arbeitender Deutschen Antarktischen Expedition 1911—1912. [(j5 
fehlen) viel geringere Schwankungen als in Gruppe II. Die Temperatur, die seit Beginn der Trift in 
300 m fast ausnahmslos unter 0° gelegen hat, überschreitet am 10. Juni 0° und bleibt dann bis zum Ende 
der Beobachtungsperiode positiv. Von Mitte Juli ab werden die Änderungen von Tag zu Tag immer 
geringer, bis sie schließlich weniger als 0.1° betragen. Die Zunahme der Temperatur im Laufe der 
Beobachtungsperiode ist am größten in der 200 m-Schicht und erfolgt hier namentlich im Laufe des 
Juli, so daß die Mittellage der Temperatur Anfang Juni und Anfang August einen Unterschied von etwa 
1° aufweist. Infolge der stärkeren Zunahme der Temperatur in der 200 m-Schicht verkleinert sich im 
Verlauf dieses Abschnitts der zwischen 200 m und 300 m Tiefe bestehende Temperaturunterschied. Die 
Temperatur in 150 m Tiefe weist zunächst (Mitte Juli) nur kleine Schwankungen auf, folgt aber dann 
meist, aber nicht in allen Fällen, der Temperatur in 200 m. Die stärkste Änderung der Temperatur von 
Tag zu Tag wurde sowohl in 150 m wie in 200 m vom 4. zum 5. August beobachtet (+0.75°), sie fällt 
zusammen mit heftigen südwestlichen Stürmen, die am 7. August eine noch größere Hebung der warmen 
Schicht bewirken (vergl. Reihe 69) und gleichzeitig auch die Temperatur der Oberflächenschicht auf 
—1.77° erhöhen (siehe hierüber auch Kap. VI, Abschnitt 4). Wie die Bewegungsvorgänge aufzufassen 
sind, die diese außerordentliche Hebung der warmen Schicht bewirken, darüber sind wir noch ganz im 
unklaren, aber es ist sehr wahrscheinlich, daß sie verursacht sind durch die Sturmfolge vom 4. und 
5. August. In Abb. 6 auf Tafel 12 sind wie bei der Darstellung der früheren Beobachtungen die ent 
sprechenden Wind- und Luftdruckwerte eingetragen. Eine Übereinstimmung der Luftdruck- und Wind 
kurve mit den Temperaturbeobachtungen in den Tiefenschichten ist nicht vorhanden, zu erwähnen ist 
nur, daß der Temperaturanstieg in der 200 m-Schicht von einer Periode tiefen Luftdrucks und stürmischer 
Winde begleitet ist. 
6. Die Karten der Salzgehaltsverteilung in den Schichten von 100 m, 200 m, 400 m, 1000 m, 1500 m 
und am Meeresboden. 
(Hierzu Tafel 13 und 14.) 
Bislang können wir einen Einblick in die regionale Verteilung des Salzgehalts in bestimmten 
Tiefenschichten des Atlantischen Ozeans nur durch das Studium von Tabellen oder einzelnen Schnitten 
durch bestimmte Meeresgebiete gewinnen. Eine Ausnahme bildet nur die Verteilung an der Meeres 
oberfläche, die G. Schott mehrfach dargestellt hat 1 * ), und die Verteilung am Meeresboden des Atlan 
tischen und Indischen Ozeans, gleichfalls von Schott bearbeitet. 3 ) Wenngleich das neuere zuverlässige 
Material an Beobachtungen des Salzgehalts in bestimmten Tiefen nicht sehr zahlreich ist, so erschien es 
mir doch dankbar, einen ersten Versuch zu machen, die Verteilung des Salzgehalts im Atlantischen Ozean 
für einzelne zwischen Meeresoberfläche und Boden liegende Schichten darzustellen. Das Grundgerüst 
für diese Darstellung bildeten die von mir an Bord von „Planet“ und „Deutschland“ ausgeführten Salz 
gehaltsbestimmungen, hinzu treten die mir zugänglichen Werte, die von „Gauss“, „Möwe“, „Valdivia“, 
„Ingolf“, „Michael Sars“, „Thor“, „Belgica“, „Margrethe“, „Viking“ gewonnen waren. 3 ) Die meisten 
Werte, die der Linienführung zu Grunde gelegt wurden, sind in den Karten (Tafel 13 u. 14) selbst einge 
tragen (soweit sie zuverlässig erschienen und der Raum es gestattete), denn nur so vermag man sich ein 
Bild über die Verläßlichkeit der eingezeichneten Isohaiinen zu bilden. Wie aus den Karten hervorgeht, 
ist der Verlauf der Linien gleichen Salzgehalts in manchen Gebieten noch recht unsicher, in einigen 
Teilen des Ozeans mußte auf die Einzeichnung von Isohaiinen wegen Mangels an Beobachtungen 
gänzlich verzichtet werden. Zu beachten ist, daß die Messungen aus den verschiedensten Jahreszeiten 
stammen. Als Tiefenstufen wurden die Tiefen von 100 m, 200 m, 400 m, 1000 m, 1500 m und der Meeres 
boden in 3000 m und mehr gewählt. 
*■) Zuletzt in der Geographie des Atlantischen Ozeans, Hamburg 1912, Tafel IX. 
2) Valdivia-Werk, Bd. I, Tafel XXXIV. 
3 ) Auf Vollständigkeit erheben die Karten keinen Anspruch, mit ein wesentlicher Zweck ist es zu zeigen, wo die 
größten Lücken vorhanden sind.
	        
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