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Full text: 39, 1921

W. Brenuecke: Diu ozeanognipliisclieii Arbeiten der Deutschen Autark Usch en Expedition 11)11—11)12. |4B 
Kapitel YI. 
Weitere Untersuchungen im Anschluß an die Reihenmessungen. 
1. Die Änderung der Temperatur mit wachsender Tiefe im Atlantischen Ozean. 
(Vergl. hierzu Tafel 9.) 
Das mannigfache Material, das über die vertikale Verteilung der Temperatur in der Tiefsee des 
Atlantischen Ozeans auf der „Deutschland“-Reise gewonnen wurde, ist in Kap. V, Abschnitt 1 schon 
nach allgemeinen Gesichtspunkten, namentlich hinsichtlich der Unterschiede in der zonalen Verteilung 
betrachtet worden. Hiermit ist die Erörterung aber noch keineswegs erschöpft. Bei der Bearbeitung 
der Ergebnisse der Forschungsreise SMS. „Möwe“ im Jahre 1911 hat B. Schulz 1 ) die Temperatur 
änderungen in der obersten 1000 m-Schicht eingehend erörtert und die Unterschiede in den verschiedenen 
Regionen miteinander verglichen, ähnliche Untersuchungen auch für Salzgehalt und Dichte ausgeführt. 
Ebenso hat früher G. Schott bei der Bearbeitung der Ergebnisse der „Valdivia“-Expeditionl899/1900 ä ) 
die Sprungschicht der tropischen Meere näher studiert. Da die Reihen-Beobachtungen meist in Stufen 
von 25 m Tiefenunterschied ausgeführt wurden, so legte Schott als Tiefenintervall den Unterschied 
von 25 m seiner Untersuchung zu Grunde und nahm eine Sprungschicht dort an, wo sich die Tempe 
ratur innerhalb einer Wasserschicht von 25 m Mächtigkeit um mindestens 2° ändert. Schulz betrachtet 
einerseits die Temperaturänderung für Tiefenintervalle von 25 m, anderseits (bei Tiefen von mehr als 
100 m) für Intervalle von 100 m und 200 m. Dies hat den Nachteil, daß die gewonnenen Zahlen nicht 
ohne weiteres vergleichbar sind. 
Für die auf der „Deutschland“ ausgeführten Beobachtungen über die Änderungen der Temperatur 
mit wachsender Tiefe habe ich eine Darstellung der Temperaturänderungen längs des Reihenweges des 
Schiffes entworfen (Tafel 9). Zu beachten ist, daß in diesem Schnitt die Reihen nicht wie in den Längs 
schnitten der Temperatur, des Salzggehalts usw. ihrer Breitenlage entsprechend eingetragen sind, sondern 
daß der Abstand der einzelnen Reihen im Schnitt ihrer wirklichen Entfernung voneinander entspricht. 
So war es möglich, einige Reihen mehr in dem Schnitt zu verwerten als bei der anderen Darstellung, 
wenn auch auf Kosten der unmittelbaren Vergleichbarkeit mit den anderen Schnitten. Da die Haupt 
unterschiede in den Änderungen der Temperatur in der obersten 1000 m-Schicht vorhanden sind, so wurde 
der größeren Klarheit wegen auf die Darstellung der tieferen Schichten verzichtet. 
Um unter sich vergleichbare Zahlen für die Größe'der Temperaturänderung mit wechselnder Tiefe 
zu erhalten, wurde die Temperaturänderung (At) durchweg für einen Tiefenunterschied von 10 m 
berechnet; jede in dem Schnitt enthaltene Zahl drückt also aus, um wieviel °C sich die Temperatur an 
der betreffenden Stelle ändern wird, wenn die Tiefe um 10 m zunimmt. Da die Beobachtungen zwischen 
0 m und 1000 m nicht gleiohabständig verteilt sind, so wurde At für 10 m für die Schichten von 0 m bis 
50 m, 50 m bis 100 m, 100 nt bis 200 m, 200 m bis 400 m, 400 m bis 600 m, 600 m bis 800 m und 800 m bis 
1000 m aus den Temperaturbeobachtungen in 0, 50, 100 m usw. berechnet und diese Zahlen wurden in 
den Schnitt eingetragen. Es sind häufig auch noch Beobachtungen in zwischenliegenden Schichten 
(25 m, 75 m usw.) ausgefübrt worden, die aber bei der Darstellung der Temperaturänderung im Schnitt 
nicht berücksichtigt sind, um die Einheitlichkeit nicht zu stören. Denn wenn At für 10 m 
hei einigen Reihen aus einer größeren Zahl von Beobachtungen als bei andern Reihen abgeleitet wird, 
so erhält man, da die Änderung der Temperatur mit wachsender Tiefe nicht gleichmäßig ist, bei zahl 
reicheren Beobachtungen zum Teil höhere, zum Teil geringere Werte für At für 10 m als wenn At 
i) Alis dem Archiv der Deutscheu Seewarte, Bd. 37, Hamburg 1914. 
') „VaId<via“-Werte, Bd. I, Ozeanographie S, 178.
	        
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