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Full text: 39, 1921

W. Br eil necke: Die ozeanograpliisclien Arbeitender Deutschen Antarktischen Expedition 1911—1912. 131 
Wie bei Temperatur, Salzgehalt und Dichte wollen wir zuerst einen Überblick über die Unter 
schiede in der vertikalen Verteilung des Sauerstoffs an der Hand einer Anzahl Kurven aus den ver 
schiedenen Gebieten des Atlantischen Ozeans gewinnen. Ich habe den Ausdruck „Typen der verti 
kalen Verteilung“ hierfür nicht gebraucht, da zum Teil andere Stationen Avie bei den Typen der Tem 
peratur usw. gebraucht werden mußten (in den hohem Breiten des nordatlantischen Ozeans fehlt es 
auch noch durchaus an ausführlichen Reihenbeobachtungen des Sauerstoffs), anderseits die vertikale 
Verteilung im Nordatlantischen Ozean von der in gleichen Breiten des Südatlantischen derart abweicht, 
daß eine Zusammenfassung zu Typen wie bei der Temperatur usw. nicht möglich ist. 
Die für die äquatoriale Zone, den Nordatlantischen und Südatlantischen Ozean ausgewählten 
Kurven des Sauerstoffgehalts und der Sättigungsprozente des Sauerstoffs sind in Fig. 27 und 28 darge 
stellt, die Grundlagen zu den Figuren sind in den beiden nachfolgenden Tabellen enthalten. 
Gebiet 
Br. 
Lg. 
Om 
50 in 
100 in 
200 in 
400 m 
600 m 
800 in 
1000 in 
1500 m 
Beobachtet von 
A. 
Saue 
rstoffgehalt in mm. 
Aequato- 1 
1 7° N 
33* AV 
4.63 
4.63 
3.10 
2.86 
2.49 
— 
3.04 
3.23 
4.37 
„Deutschland“-Keilie 22 
3° N 
28* AV 
4.71 
4.62 
3.72 
2.83 
2.19 
— 
3.32 
3.71 
5.14 
, 26 
riale Zone | 
1 5° S 
28* AV 
4.68 
— 
4.43 
2.21 
1.77 
2.47 
3.49 
2.10 
5.28 
„ „ 28 
1 25° N 
37° AV 
4.89 
4.59 
4.97 
4.46 
3.88 
3.87 
3.33 
3.40 
4.78 
» » 15 
46* N 
13° AV 
6.52 
6.11 
5.98 
5.85 
5.92 
— 
4.48 
4.38 
5.35 
„ „ 2 
Ozean 
! 60° N 
17° AV 
6.52 
6.32 
6.05 
6.07 
6.08 
6.00 
5.54 
5.20 
5.86*) 
„Margretlie“ 16i'7. 1913 
,66-70* N 
7° AV 
7.51 
7.70 
— 
713 
7.19 
7.1 
- 
— 
— 
„Ingolf“ 104, 112, 113 
Süd- j 
27° S 
41* AV 
5.12 
5.08 
5.00 
4.88 
4.83 
4.57 
5.07 
4.78 
4.51 
„Deutschland“-Reilie 37 
atlantischer < 
42° S 
41* AV 
6.34 
6.37 
6.30 
6.17 
6.02 
5.83 
5.21 
4.64 
4.14 
.. 49/48 
Ozean \ 
64° S 
28* AV 
7.56 
6.77 
6.66 
4.70 
4.39 
4.37 
— 
4.65 
4.95 
„ n 56 
B. Sättigungsprozente des Sauerstoffs. 
Aequato [ 
7° 
N 
33* 
AV 
97 
97 
58 
46 
38 
— 
43 
46 
61 
„Deutschland“ 
Reihe 
22 
3* 
N 
28* 
AV 
98 
96 
73 
48 
34 
46 
52 
71 
26 
riale Zone 
5° 
S 
28° 
AV 
97 
91 
36 
27 
36 
48 
29 
73 
28 
Nord- j 
25° 
N 
37* 
AV 
100 
99 
98 
84 
68 
64 
53 
51 
68 
?: 
15 
atlantischer <J 
46* 
N 
13* 
AV 
111 
100 
98 
95 
96 
— 
71 
69 
77 
2 
Ozean 
60* 
N 
17* 
AV 
108 
99 
93 
93 
92 
90 
82 
75 
82*) 
„Margrethe“ 16/7. 1913 
66-70*N 
7° 
AV 
109 
97 
— 
95 
92 
89 
— 
— 
— 
Ingolf' 1 104, 
112, 
113 
Süd- 1 
27° 
S 
41* 
AV 
98 
97 
95 
87 
81 
69 
71 
65 
62 
„Deutschland“- 
Keilte 
37 
atlantischer j 
42° 
S 
41* 
AV 
100 
101 
100 
97 
84 
79 
70 
64 
60 
» 
49/48 
Ozean | 
TJH 
CO 
S 
28* 
AV 
90 
81 
80 
59 
55 
55 
— 
58 
62 
}1 
JJ 
56 
*) 1400 m Tiefe. 
Für die äquatoriale Zone wurden drei Beispiele ausgewählt, die einerseits zeigen, daß die 
Schwankungen in bestimmten Tiefen bei den verschiedenen Reihen recht beträchtlich sein können, 
andererseits aber auch durch den Verlauf der Kurven erweisen, daß die Verteilung des Sauerstoffs in 
dieser Zone von großen Gesetzmäßigkeiten beherrscht wird. Bei allen drei Reihen haben wir ein Minimum 
der Menge des Sauerstoffs wie auch der Sättigungsprozente in 400 m und von 400 m Tiefe ab eine 
dauernde Zunahme bis 1500 m. 1 ) Die Unterschiede im Sauerstoffgehalt sind am größten bei Reihe 28, 
wo 1.77 ccm in 400 m und 5.28 ccm in 1500 m gemessen wurden; der Sättigungsbetrag war hier, wie fast 
immer, am größten an der Oberfläche, 97 %, und am geringsten in 400 m, 27 %. Es sind dies die größten 
Schwankungen im Sauerstoffgehalt in einer Reihe, die auf der „Deutschland“ zur Beob- 
0 Eine Ausnahme bildet nur Reihe 28 mit einem zweiten Minimum in 1000 m Tiefe (2.10 ccm). Das Auftreten 
eines so geringen Sauerstoffgehalts in dieser Tiefe ist sehr auffallend, aber da Keilie 21 auch ein Minimum von 
1.87 ccm in 800 m Tiefe aufweist, so liegt kein Grund vor, das Auftreten solch kleiner Sauerstoff betrüge in 800 m bis 
1000 m Tiefe anzuzweifeln.
	        
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