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Aus dem Archiv der Deutschen Seewartc.
1921. N r. 1.
lieihe 11 Heilte 39
30° 56' N-Br., 2V 56' W-Lg. 30' 58' S-Br„ 43° 2’ W-Lg.
Tiefe
m
u
S °/o*
'
t°
S°/oo
<5t
0
22.68
36.82
25.42
17.09
35.96
26.25
50
20.12
36.81
26.12
16.55
35.82
26.27
100
18.98
36.75
26.38
16.11
35.70
26.28
200
16.96
36.39
26.61
14.54
35.57
26.53
400
14.12
35.87
26.84
12.34
35.18
26.68
600
12.09
35.68
27.11
7.33
34.51
27.01
800
10.37
35.52
27.30
4.46
34.28
27.18
1000
8.87
35.45
27.51
3.35
34.28
27.29
1500
6.59
35.39
27.80
2.85
34.63
27.62
2000
4.65
35.17
27.88
3.40
34.94
27.82
Der Vergleich der beiden Reihen zeigt, daß trotz des hohen Salzgehalts die Dichte in 0 in und 50 m
Tiefe bei Reihe 11 geringer ist als bei Reihe 39, von 100 m bis 2000 m ist dann die Dichte bei Reihe 11
höher als bei Reihe 39, aber die Unterschiede sind nicht sehr groß, da die Temperatur ausgleichend wirkt.
Stellen wir die Frage, ob die Verteilung der Temperatur oder die des Salzgehalts von größerem
Einfluß auf die Verteilung der Dichte im Ozean ist, so können wir ohne weiteres der Temperatur den
größeren Einfluß zuerteilen. Dies zeigt uns sowohl der Vergleich des Dichteschnitts mit Temperatur-
und Salzgehaltschnitt, als auch die Tatsache, daß wir die Minima der Dichte in den Tropen, die Maxima
in den höheren Breiten finden, wenn wir von lokalen, durch die Eisführung veranlaßten Erniedrigungen
der Dichte absehen. Andererseits ist aber auch der Einfluß des Salzgehalts auf die Gestaltung der Dichte
nicht zu verkennen, und für einzelne große Wasserverschiebungen wie den Transport von nord-
atlantischem Tiefenwasser in 1500 m Tiefe nach südlichen Breiten dürfte der hohe Salzgehalt als Kraft
quelle maßgebenden Einfluß haben. 1 )
Vergleichen wir den vornehmlich auf Grund der „Deutschland“-Beobachtungen konstruierten
Schnitt mit dem im „Planet“-Werk“ enthaltenen Dichteschnitt, dem einzigen Vergleichsmaterial, das uns
zur Verfügung steht, so können wir in allen wesentlichen Zügen eine gute Übereinstimmung der Linien
führung feststellen. 2 ) Von den Abweichungen zwischen beiden Schnitten sei angeführt, daßdielsopyknen
bei „Planet“ im Nordatlantischen Ozean in bedeutend niedrigeren Breiten die Meeresfläohe erreichen als
die entsprechenden Isopyknen im „Deutschland“-Schnitt. So erreicht die Isopykne von
i 27.00 die Oberfläche bei „Planet“ in 44° N-Br., bei „Deutschland“ in 62 D N-Br.
26.00 % „ „ „ in 23’ N - Br., „ „ in 39 1 N - Br
25.00 „ „ „ in 15 s N-Br., „ ., in 22° N-Br.
24.00 „ in 15° N-Br., „ „ in 14° N-Br.
Dies sind zum Teil recht beträchtliche Abweichungen, die sich schwerlich allein auf jahreszeitliche
Unterschiede („Planet“-Beobachtungen: Januar—März, „Deutschland“-Beobachtungen: Mai—Juli) zu
rückführen lassen. Da gleichzeitig mit „Deutschland“ das Vermessungsschiff „Möwe“ die Ausreise im
Mai angetreten hatte, die ähnlich wie der Kurs von „Planet“ an der Ostseite des Nordatlantischen
Ozeans, nur in größerer Annäherung an den afrikanischen Kontinent, entlang führte, so ließen sich
leicht die auf der „Deutschland“- und “Möwe“-Reise in gleichen Breiten, aber verschiedenen Längen
gewonnenen Werte für die Dichte der Oberfläche miteinander vergleichen. Nachfolgende Zusammen
stellung gibt eine Auswahl aus dem Vergleichs-Material:
*) Siehe hier auch die Ausführungen bei O. Krümmel, Handbuch der Ozeanographie, 2. Aufl., Bd. II, S. 479—81.
-) Forschungsreise S. M. S. „Planet“ 1906/07, Bd. III, Ozeanographie, Tafel 21 und Erörterungen auf S. 73/76.