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Full text: 38, 1920

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1920. Nr. 2. 
Als entsprechende Erscheinung bei den Zunahmen wäre zu erwarten, daß im W i n t e r nur bei 
normaler oder niedrigerer Temperatur mit einer erheblichen Zunahme zu rechnen ist. Dies läßt sich 
jedoch nur iür Borkum feststellen; an den beiden anderen Stationen sind auch bei milderem Winter 
wetter zu allen drei Terminen Temperatursprünge von 5° und darüber zu verzeichnen. Dagegen könnte 
man für den Sommer die Kegel aufstellen, daß durchweg am Morgentermin an allen drei Stationen 
gerade in der warmen Jahreszeit nur bei „einigermaßen normaler“ oder tieferer Temperatur eine be 
trächtliche Zunahme zu erwarten ist. 
II. Die beträchtlichen interdiurnen Temperatur- 
änderungen lind die gleichzeitigen interdiurnen Aenderungen des Windes. 
Darstellungsweise. 34 * ) Um die beträchtlichen Abnahmen und Zunahmen der Temperatur tabella 
risch mit den gleichzeitigen interdiurnen Änderungen des Windes zu verbinden, habe ich Fall für Fall in 
folgendes Schema eingetragen: 
Ansgangs 
quadrant 
Endquadrant 
NE 
SE 
SW 
NW 
NE 
a 
b 
C 
d 
SE 
e 
f 
g 
h 
SW 
i 
k 
l 
m 
NAY 
n 
0 
i> 
q 
NE 
SE 
sw 
NW 
NE 
SE 
SW 
NW 
Dabei wurden die Quadranten in folgender Weise begrenzt: 
NE-Quadrant von N—ENE SW-Quadrant von S—WSW 
SE- „ „ E—SSE NW- „ „ W—NNW. 
Diejenigen Fälle, in denen am Ausgangs- oder Endtermin oder an beiden Terminen Windstille 
herrschte, wurden unter Verwertung der stündlichen Windaufzeichnungen, der Verhältnisse an den 
Nachbarstationen und der Wetterkarten auf die Quadranten verteilt. 
Drehte der Wind während einer beträchtlichen Temperaturänderung z. B. von NW nach SSE, so 
wurde diese Temperaturänderung in das Quadrat o eingetragen, bei Drehung von SSE nach SW in g. 
Wehte der Wind an beiden Terminen aus dem gleichen Quadranten, so steht die Temperaturänderung 
in einem der Quadrate a, f, 1, q. Jedes Quadrat hat noch drei Unterteilungen für abflauenden, gleich 
bleibenden und auffrischenden Wind. Damit ist alles berücksichtigt, was über die interdiurne Änderung 
des Windes aus den Terminbeobachtungen entnommen werden kann, wobei ebenso wie bei der Änderung 
34 ) Die einzige Arbeit in der umfangreichen Literatur über die interdiurne Temperaturveränderlichkeit, in der 
die größeren Änderungen der Temperatur und die Änderungen des Windes nicht nur theoretisch, sondern auch sta 
tistisch zu einander in Beziehung gesetzt sind, ist meines Wissens die Untersuchung von 0. Döring, La Varia 
bilidad interdiurna de la Temperatura en algunos puntos de la república Argentina y de America 
del Sur en general. (Boletin de la Academia National de Ciencias de Cordoba). Mindestens G Abhandlungen, in 
Band V—XII. Beferat von Hann, Met. Ztschr. 1884, S. 507—510, und 1888, S. 281—284. Die sogleich zu erläuternde 
Darstellungsmethode der vorliegenden Arbeit weicht übrigens von der Darstellungsweise Doerings ab. Doering 
untersucht die interdiurnen Änderungen der Tagesmittel und vergleicht die Häufigkeitsprozente der 8 Hauptwind 
richtungen am ersten und am zweiten Tage bei allen Abnahmen und Zunahmen von 4° aufwärts. Bei Doerings 
Darstellungsweise kommt nicht zum Ausdruck, zwischen welchen Quadranten der Wind gewechselt hat, auch 
wird die gleichzeitige Änderung der Windst ärke nicht berücksichtigt.
	        
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