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Full text: 38, 1920

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1920, Nr. 1. 
düng besitzen. Trotzdem blieb dies aber immer noch ein gewagtes Unternehmen, was auch daraus her 
vorgehen möge, daß mitunter die Ausbootung nicht vorgenommen werden konnte und dann der Pro 
viant, in Kisten verpackt und verlötet, der Brandungswoge übergeben wurde, um so an Land geworfen 
zu werden. Zu dieser mangelhaften Verpflegung kam für das Landkorps noch der Umstand hinzu, daß 
die häufigen, nässenden Nebel den Aufenthalt unter nur wenig schützenden Zelten während der Nacht 
äußerst ungemütlich machten. 
Nicht minder hatte auch die auf dem Schiff gebliebene Besatzung unter den Unbilden der dortigen 
Verhältnisse zu leiden. Einmal lag ihr die mühselige Verproviantierung der Landtruppe ob, und 
zweitens hatte sie u. a. die Aufgabe, den Schelf bi« zur 200 m - Linie abzuloten und die Oberflächentempe 
raturen des Wassers zu messen. Letzeres ist nun an und für sich keine gefährliche Arbeit; aber die 
hohe Dünung veranlaßt« ein starkes Schlingern des Schiffes, gegen das man sich nicht einmal während 
der Nacht durch Anlaufen eines geschützten Ankerplatzes schützen konnte, so daß sogar die Nachtruhe 
der Besatzung hierdurch gestört wurde. Man zog es daher vor, während der Nacht in See zu gehen und 
Lotungen vorzunehmen. Vornehmlich war dies der Fall in den Monaten Juli—Oktober 1912, während 
welcher Zeit der Schelf systematisch von ca. 5 zu 5 Seemeilen abgelotet wurde. 
Da bei diesen Lotungsfahrten ein großer Teil der Oberflächentemperaturen des Wassers 
gewonnen wurde, so ist es angebracht, einen kurzen Überblick über sie zu der beigefügten Skizze 
(Tafel 1 a) zu geben. Es sind im ganzen 27 Fahrten, welche sich anf die Monate Juli—Oktober 1912 
folgendermaßen verteilen: 
5 Fahrten in der Zeit vom 15.—25. Juli, 
5 ,, „ ,, „ „ 18. 81. August, 
3 „ „ „ „ „ 1.—7. u. 21,—22. September, 
14 „ „ „ „ „ 1.—31. Oktober. 
Diese Fahrten führen fast alle senkrecht von der Küste bis zur 200 m-Linie und entfernen sich je 
nach dem Verlauf der 200m-Linie 25—60 Seemeilen vom Lande. 
Auf diesen schmalen Streifen von der Kunene-Mündung bis zur Oranje-Mündung beschränken sich 
die Beobachtungen, so daß hiermit auch gleichzeitig eine Festlegung des Beobachtungsgebietes gegeben 
ist. Natürlich verteilen sich die Beobachtungen der einzelnen Monate nicht längs der ganzen Küste; 
diese muß vielmehr nach den Monaten aufgeteilt werden. Beifolgende Übersicht gibt uns diese Einteilung. 
Es wurde beobachtet 
das Gebiet zwischen Swakopmund und Lüderitz-Bueht, 
Swakopmund und Oranje-Mündung, 
Lüderitz-Bucht und Oranje-Mündung, 
Swakopmund und Oranje-Mündung, 
Swakopmund und Sylvia-Höhe, 
Spencer-Bucht und Oranje-Mündung 
Osterkliff und Kameis-Bucht, 
Kunene-Mündung und Swakopmund 
im 
Oktober 
1911 
Novemb. 
99 
» 
Dezemb. 
99 
99 
Januar 1912 
99 
Februar 
99 
99 
März 
99 
99 
Juli 
99 
99 
August 
99 
99 
Septemb. 
99 
99 
Oktober 
99
	        
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