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Full text: 38, 1920

54 
Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1920 Nr. 5 — 
Rhonetal die nördlichen Winde verstärkt werden durch den örtlichen Temperaturgradienten zwischen 
dem kalten Kontinent und dem warmen Mittelmeer, ferner weil sie hier einen natürlichen Abzugskanal 
vorfinden,’) so trifft dies umsomehr im unteren Wardartal zu, wo die Bedingungen, wie dargelegt, in 
besonders starkem Malle vorhanden sind. 
XII. Der Aufbau der sommerliehen NW-Strömung (Etesien), 
Der Aufbau der nach Richtung und Stärke auffallend einheitlichen sommerlichen Luftströmung 
aus den NW-Quadranten erscheint einer besonderen Untersuchung wert. Wir führen diese für P r i 1 e p 
durch, an welchem Orte Verf. die Höhenwindmessungen dauernd beaufsichtigt, z. T. selbst angestellt 
hat. Sommer 1917 zeigte einen wenig gestörten, typischen Verlauf. Die 5 Monate Mai bis September 
geben hier die sommerlichen Windverhältnisse wieder, welche sich von denen der kalten Jahreszeit 
(April bis Oktober) scharf abheben. Um jedoch einen Jahreszeitendurchschnitt zu bekommen, wurden nur 
Juni, Juli, August 1917 genommen. Eine nähere Durchsicht der Windmessungen diesen-Monate zeigte, daß 
von jedem Tage eine Messung bis mindestens 4000m Höhe vorlag, meist mehrere (Juni 70, Juli 89, 
August 94). Diese Tatsache zeugt wesentlich für die große Konstanz der sommerlichen heiteren 
Witterung. Um alle Tage gleichmäßig am Ergebnis zu beteiligen und so die wirklichen Windverhält 
nisse im Mittel zu erfassen, wurde von jedem Tage nur eine Messung genommen, also von den 92 
Tagen des Sommers 92 Messungen; und zwar die Frühmessung. Nur in den Fällen, in denen diese 
Frühmessung nicht bis 4000 m hinaufreichte, wurde auf die Werte der nächstfolgenden Messung zu 
rückgegriffen. 
Die Anwendung der Differenzenmethode erübrigt sich somit hei unserer Untersuchung. 
Das Resultat (Tab. 45 a und b) gestattet zugleich einen Rückschluß, inwieweit die früher auf 
Grund der einfachen Mittelbildung sämtlicher Messungen erhaltenen Ergebnisse für den Sommer den 
wahren Verhältnissen nahe kommen. Es zeigt sich, daß der Unterschied nur gering ist. 
Tabelle 45. a) Prozentische Häufigkeit der Windrichtungen (täglich eine Messung vom Sommer 1917) 
Höhe in m 
über M. N. 
08*) 
10 
12 
14 
16 
18 
20 
22 
24 
26 
28 
30 
32 
02 
04 
06 
0 
Boden 
(680) 
1.1 
1.1 
1.1 
4.3 
2.2 
4.3 
1.1 
20.7 
15.2 
1.1 
47 8 
1000 
2.2 
— 
— 
hl 
2.2 
8.7 
5.4 
1.1 
3.3 
5.4 
1.1 
— 
2.2 
16.3 
22 8 
hl 
27 2 
1500 
— 
1.1 
— 
— 
2.2 
3.3 
5.4 
6.5 
7.6 
5.4 
4.3 
3.3 
8.7 
20 6 
19.6 
2.2 
9.8 
2000 
— 
1.1 
— 
hl 
1.1. 
3.3 
3.3 
5.4 
10.8 
9.8 
9.8 
4.3 
16.3 
21.7 
8.7 
1.1 
2.2 
2500 
— 
— 
— 
1.1 
4.3 
4.3 
2.2 
8.7 
163 
8.7 
16.3 
13.0 
14.1 
9.8 
1.1 
— 
3000 
1.1 
— 
— 
— 
' 
2.2 
3.3 
6.5 
10.8 
7.6 
19.6 
13.0 
19 6 
7.6 
6.5 
hl 
hl 
4000 
_ 
— 
— 
1.1 
3.3 
4.3 
108 
16.3 
20 7 
19.6 
16.3 
4.3 
3.3 
— 
— 
b) Mittlere Geschwindigkeit in den einzelnen Windrichtungen (mps). 
Boden 
(680) 
2.0 
1.0 
2.0 
2.0 
4.0 
2.2 
1.0 
3.5 
2.6 
1.0 
V IU 
1.7 
1000 
1.5 
— 
— 
1.0 
2.0 
2.0 
2.4 
7.0 
1.3 
2.8 
3.0 
— 
1.5 
4.9 
4.7 
4.0 
2.6 
1500 
— 
1.0 
— 
— 
3.5 
2.0 
1.8 
3.0 
2.7 
4.4 
2.7 
2.7 
2.9 
4.7 
5.3 
1.0 
3.4 
2000 
— 
3.0 
— 
2.0 
2.0 
2.3 
4.0 
3.6 
4.7 
4.9 
3.8 
3.0 
4.3 
4.6 
3.9 
1.0 
4.0 
2500 
— 
— 
2.0 
• 
1.7 
5.7 
7.0 
5.2 
4.9 
3.7 
4.3 
6.4 
5.1 
3.2 
5.0 
4.7 
3000 
4.0 
— 
- 
— 
1.0 
5.7 
6.7 
6.7 
5.3 
6.0 
5.3 
0.6 
6.0 
4.3 
3.0 
5.6 
4000 
— 
— 
— 
~ 
— 
4.0 
9.7 
6.5 
7.3 
8.0 
7.8 
6.8 
6.8 
4.5 
6.7 
— 
7.2 
Fig. 4 veranschaulicht nach Tab. 45 a) in Form eines Isoplethendiagramms die Riehtungsvertei- 
iung, nach Tab. 45 b) die Änderung der mittleren Geschwindigkeit V m mit der Höhe. 
J ) Vergl. Hann, Handbuch der Klimatologie 111, S. 24. 
*) Richtung in geraden Strichen. 08 = E, 32 N.
	        
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