E. Kuhlbrodt: Klimatologie und Meteorologie von Mazedonien.
21
Feuchtigkeiten von 8—10 % sind äußerst niedrige Werte, wie sie sonst nur in ausgesprochenen Wüsten
gegenden gemessen werden. Diese große sommerliche Trockenheit ist von wesentlichem Einfluß auf
das Temperaturgefülil (keine Schwüle).
Vom 24. Juli bis 14. August ist in Hudova (Tab. 22) die Feuchtigkeit ohne Aspirator behelfs
mäßig in der Hütte gemessen worden (die Werte für Juli und August sind daher zu hoch).
VI. Bewölkung.
Über die Bewölkungsverhältnisse lagen Reihen von Üsküb, Saloniki (österr.) sowie Kavalla bereits
vor. Es wurden 11 Reihen neu ermittelt, ebenso die Reihen über die Zahl der heitern Tage (Bewöl
kungsmittel < 2/10) und trüben Tage (> 8/10) von der bulgarischen Station in Saloniki und den Kriegs
warten. Das Tagesmittel von Monastir stammt aus 2 Beobachtungen täglich, deren Zeiten zwischen
6a und Sa bzw. 12a und lp schwankten. Nach den Kriegsmessungen in Monastir und im nahen Prilep
! Op
ist das Mittel um etwa
im Durchschnitt höher als das Mittel
7+2+9
Demnach wäre
2 8
das Jahresmittel von Monastir statt 5.2 etwa 4.9, was gerade dein Mittel von Prilep aus den Kriegs
jahren entspricht. Die Werte von Prilep, Hudova und Drama entstammen wieder der gleichen
Periode Dezember 1916 bis August 1918, sind also unmittelbar vergleichbar.
Tabelle 23. Monats- und Jahresmittel der Bewölkung in Zehnteln.
I H
1
111
IV
v
VI
VII
via
IX
X
XI
Xll
.1 ahr
Üsküb 1891-1899
7.1
6.1
6.0
6.3
5.7
4.7
3.4
3.4
3.3
5.0
6.6
6.8
5.4
Monastir 1896-1911
6.4
6.7
6.2
6.1
5.1
4.5
2.s
2.8
3.6
5.2
6.4
6.7
5.2
Saloniki (bnlg.) 1894-1911
5.0
5.5
5.5
5.2
4.4
3.4
2.2
2.2
3.0
4.5
5.8
59
4.4
Saloniki (österr.) 1891-1908
4.3
4.7
4.8
4.3
3.4
2.7
~1M
~1M
2.3
3.8
4.9
50
3.6
Saloniki (grieeli.) 1909-1911
5.2
5.0
6.6
6.0
5.4
3.4
2.6’
2.7
4.2
4.2
5.8
68
4.8
Kavalla 1906-1911
4.6
5.8
5.5
5.1
4.2
3.8
2.4
2.1
3.7
3.9
5.6
62
4.4
Prilep )
5.8
5.5
6.1
5.2
5.6
4.4
3.3
2.1
7.7
5.0
6.3
7.4
4.9
Hudova | 1 H /i .!. 1916-1918
5.9
5.4
6.7
5.3
5.4
4.2
3.1
2.0
2.1
5.1
6.5
6.7
4.9
.Drama J
5.7
5.2
5.8
4.4
5.3
4.1
3.1
1.0
2.0
4.1
5.3
68
4.4
Mittlere Terminwerte.
Monas tii
morgens
6.4
6.5
6.1
5.9
4.7
3.8
2.1
2.3
3.5
47
6.3
6.7
4.9
mittags
6.4
6.9
6.3
6.3
5.6
5.2
3.6
3.3
3.7
5.7
6.5
6.7
5.5
Saloniki (buler.)
7a
5.4
5.7
6.1
5.6
4.3
3.1
2.0
2.1
3.2
4.9
6.2
6.3
4.6
2p
5.0
5.7
5.7
5.4
5.0
3.9
2.5
2.4
3.3
4.7
5.8
5.9
4.6
9p
4.6
5.0
4.7
4.6
4.0
3.1
2.0
2.0
2.6
3.9
5.4
5.6
3.9
Zalil dei
heiteren
und
trüben Ta
ge.
Saloniki (bulg.)
heiter
9
6
6
6
8
11
18
19
13
9
ö
7
117
1894-
1911
trübe
8
8
9
7
4
2
»
1
2
6
h
12
71
Prilep
)
7
7
4
6
-7
6
12
20
19
n
1
5
2
98
Hudova
> 1 3 M J.
heiter
6
6
4
7
4
8
12
19
18
8
4
5
96
Drama
1 1916—1918
7
9
5
8
8
7
12
22
20
13
7
3
116
Prilep
1
12
9
10
6
6
3
1
0
0
6
11
17
81
Hudova
{
trübe
11
8
13
6
7
5
1
1
1
9
12
14
88
Drama
1
9
9
7
3
3
2
0
0
0
6
7
13
59
Die Bewölkung nimmt in Mazedonien vom Hinterland zur Küste hin ab. Der größte Teil des
Landes hat ein Jahresmittel von 4 bis 5 Zehntel, 5—5.5 Zehntel im Norden, 4—4.5 Zehntel an der Küste.
Die Schätzung der österreichischen Meßstelle in Saloniki dürfte zu niedrig sein. Es bestätigen sich
die Ergebnisse, die Friedmann auf Grund kürzerer Perioden von Monastir, Üsküb und Saloniki für
Mazedonien im Rahmen des ganzen Mittelmeergebiets abgeleitet und in Isonephenkarten nieder
gelegt hat. 1 )
b Bewölkung und Sonnenschein des Mittehneergebiets. Dissertation Leipzig 1913.