E. K u h 1 b r o cl t: Klimatologie und Meteorologie von Mazedonien. 5
c) griechische Station, h = 34 m (1909—10), = 24 m (1911). Beobachter war das Gymnase
hellénique de Salonique. Veröffentlicht sind die Jahrgänge 1909—1911, welche alle unvollständig sind,
in den Annales de l’Observatoire nationale d’Athènes. Die Mittel wurden vom Verfasser berechnet.
5) Strumica, Petric, Nevrokop, Mehomia im Struma- (Strumica-) und Mestagebiet; bulgarische
Regenstationen für die kurze Zeit der Besetzung dieses Gebietes. Die Niederschlagsmengen von Mai
1914 bis Juni 1915 finden sich in dem Bulletin mensuel de l’Institut met. central de Bulgarie, Sofia.
Hiermit ist das Beobachtungsmaterial aus der Zeit vor dem Kriege, soweit es zugänglich war,
erschöpft. Einige Stationen außerhalb Mazedoniens werden später zur Ergänzung herangezogen. Die
angeführten Beobachtungsreihen sind nicht immer einwandfrei. Da die Originalmessungen nicht zur
Verfügung standen, war eine nähere Nachprüfung nicht, möglich. Es sind mehrfach offensichtliche
Unstimmigkeiten vorhanden, auf die auch teilweise Fragezeichen in den Jahrbüchern selbst hinweisen.
' Die bulgarischen Beobachtungen in Saloniki fordern wegen ihrer Gleichmäßigkeit Vertrauen, und doch
begegnen mehrfach unwahrscheinliche Werte; ein Vergleich zwischen den eigenen Berichten und den
Annalen von Sofia läßt erkennen, daß in den letzteren öfter wesentliche Änderungen vorgenommen
"wurden. Ein Vergleich zwischen den drei Stationen in Saloniki zeigt im wesentlichen wohl Überein
stimmung, in Einzelheiten z. T. größere Abweichungen. Es ist von vornherein im Auge zu behalten,
daß an die Ergebnisse keine übertriebenen Genauigkeitsansprüche gestellt werden dürfen. Das bul
garische Gymnasium gibt eine Beschreibung der Stationseinrichtung; hiernach sind die Instrumente
ordnungsmäßig aufgestellt und benutzt worden. Von den übrigen Stationen ist über die Beobachtungs
weise nichts veröffentlicht.
B. Das Beobachtungsmaterial aus der Kriegszeit.
Wie auf allen Kriegsschauplätzen bestand auch an der mazedonischen Front ein deutscher
Heereswetterdienst, der sie in ihrer Ausdehnung umspannte. Von den Ergebnissen der Messungen
werden hier die der wichtigsten Warten herangezogen, deren Material erhalten blieb.
Beobachtungsorte und -Zeiten:
1) Monas tir, </ = 41° 2', 7. — 21° 22', h = 620 m. April 1916 — Sept. 1916.
2) Prilep, (p — 41° 20', 7. = 21° 34', h ™ 676 m. Okt. 1916 — Sept. 1918.
3) Hudova. . y *=* 41° 21', 7. = 22® 27', h = 101 m. Febr. 1916 — Sept. 1918.
4) Drama, <p = 41° 8', 7. = 24 3 11', h = 102 m. Xov. 1916 Aug. 1918.
Mon a stir liegt am Westrand der pelagonischen Ebene, die sich, etwa 600 m hochgelegen, in
nordsüdlicher Richtung erstreckt. Sie wird eingefaßt von 1200 bis 1700 m hohen Bergzügen. Monastir
wird vom Peristerigebirge beherrscht; die Peristerispitze mit etwa 2600 m Höhe liegt nur 12 km in
der Luftlinie südwestlich der Stadt. Westlich Monastir mündet das Dragortal in die Ebene. Wenige
Kilometer östlich der Stadt beginnen die Cernasiimpfc. Die Warte lag am Südostrand der Stadt, noch
innerhalb der letzten Straßen. Die Beobachtungen wurden auf dem Hof und Garten angestellt.
Prilep, etwa 40 km nordnordöstlich von Monastir, liegt am Nordostrand der Pelagonischen
Ebene, in einem nach SW geöffneten Talkessel. Im SE der Stadt steigt das Gelände erst allmählich,
dann schroff bis zu 1700 m Höhe an (Luftlinie 5 km). Im NW und N begrenzen Höhen bis
1400 m den Talkessel. Nordöstlich der Stadt befinden sich die beiden Zugänge zur Ebene, der Babuna-
pafi (1050 m) und der Pletvarpaß (960 m). Die Warte lag auf einem freien Hügel südlich des Ortes,
fast 40 m über dem Stadtinnern.
Hudova liegt im. Wardartale, etwa 25 km nordwestlich des Doiransees, an der N-Ecke des
Quertales, welches die Straße von Strumica her führt. Dieses Quertal weitet sich südlich und süd
östlich von Hudova. Der Wardarlauf hat hier nordwestlich - südöstliche Richtung. Wardaraufwärts
beginnt das tief eingeschnittene Durchbruchstal von Demir-Kapu. Das „steinerne Tor“ selbst befindet
sich in Luftlinie 17 km westnordwestlich von Hudova. Stromabwärts fällt das Gelände in das Schwemm