Ä. Koppen: Das detonierende Meteor vom 3. Sept. 1919, 10 Uly 25 Min. abends, in Schleswig - Holstein. 29
üeobachtnagsort.
kürzeste Ent
fernung in km
geschätzte
Laufzeit, i.Sek.
Laufzeit in Sek.
berechnet für
die kürzeste
Entfernung
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Eggebeck (152)
37
180
115
115
37
Garding (13)
51
30
159
Husum (1)
38
120
118
Süderbrarup (151)
53
300
165
174
56
Husum (20)
38
120
118
Süderhastedt (153)
53
60
165
Husum (25)
38
18
118
*
Neumünster (33)
57
60
177
Bollingstedt (32)
38
10
118
Krempe (16)
60
300
187
343
110
Erfde (14)
42
4
130
Kiel (68)
67
ISO-240
208
Erfde (31)
42
120
100
Bützfleht (71)
68
120
212
Schleswig (5)
45
180
140
159
51
Kl. Flottbek (93)
70
20
218
Schleswig (ll)
45
84
140
Altona (109)
70
200
218
Rendsburg (17)
47
240
146
221
71
Wedel (125)
70
120
218
364
117
Kreiberg (144)
50
120-180
156
Oberndorf (69)
73
300
227
Heide (6)
51
120
159
Bergedorf (162)
73
30
227
Reinfeld (51) a
75
60-90
233
ertönte zwar ein dumpfer Knall, er kann aber auch sehr wohl eine andere Ursache gehabt haben, weil
viele dumpfe Geräusche in der Luft lagen.“ Die gute Übereinstimmung der Beobachtung mit der Theorie
läßt jedoch einen -Irrtum als unwahrscheinlich erscheinen, wenn auch der Beobachtungsort gerade an der
Peripherie des Detonationsfeldes liegt. Im übrigen ist aber die Übereinstimmung der Schätzung mit der
Rechnung recht schlecht, sie würde sich noch wesentlich verschlechtern, wenn man mit der Entfernung
des Hemmungspunktes als Intervall rechnen würde. Dieses deutet ebenfalls darauf hin, daß der Schall
bereits von höheren Bahnpunkten als dem Hemmungspunkt ausging, weitere Anhaltspunkte dafür geben
die Angaben über die Himmelsrichtung, aus der der Donner zu kommen schien: Husum (7): „Wir hörten
einen dumpfen Knall, der anscheinend aus östlicher Richtung kam.“ Die aus dem übrigen Bericht er
sichtliche falsche Orientierung des Beobachters läßt nun auf eine noch weit südlichere Richtung
schließen, sodaß die der Ostrichtung entsprechenden 38 km Entfernung der Schallquelle vom Hemmungs
punkt als Mindestentfernung gelten kann. Eggebeck (152): „Kaum drei Minuten später hörte ich
Donnern in Südwest.“ Es ergibt sich 23 km Entfernung vom Endpunkt, Bützfleht (71): „ . . . hörte
ich einen kurzen dumpfen Knall in ostnordöstlicher Richtung.“ Danach wäre die Schallquelle 102 km
vom Endpunkt der Bahn entfernt.
Aus diesen Richtungsangaben, die sich jedenfalls auf die stärksten wahrgenommenen Schall
wellen beziehen, aus der geringen Ausdehnung des Detonationsgebiets über den Hemmungspunkt nach
Norden zu, sowie vor allem aus der Lage des bestimmt zu definierenden inneren Gebiets stärkerer
Hörbarkeit muß notwendig der Schluß gezogen werden, daß nicht nur Schallwellen auch von früheren
Bahnteilen zur Erde gelangten, sondern auch, daß der Bahnteil stärkster Schallerregung weit oberhalb
des Hemmungspunktes zu suchen ist und nicht in diesem selbst, wie man des Zerspringens des
Meteoriten wegen aimehmen möchte. Im Hemmungspunkt selbst ist auch die Geschwindigkeit des
Meteors bereite so klein geworden, daß die Erzeugung eines stärkeren Donners nicht mehr möglich er
scheint. Daß die Zerteilung des Meteoriten für die Stärke des Donners keine Rolle spielt, zeigen die
selben starken Detonationen, die bei unzerteilt die Erde erreichenden Meteoriten auftreten, so zum Bei
spiel bei dem Meteor von Treysa. Nach der Zeitangabe aus Kiel wird das Meteor im Mittelpunkt des
Gebiets stärkster Hörbarkeit eine Geschwnidigkeit von etwas weniger als 19 km/sek gehabt haben, die
Höhe betrug 40 km über dem Erdboden; bei so großer Bahngeschwindigkeit ist allerdings ein donner-
artiges Getöse beim Durchdringen der Luft zu erwarten.