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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1920 Nr. 4 —
dann am Ende des Schweifs ins Gelbliche überging“ (68). „Der Stern erschien zuerst schwach weiß
leuchtend, dann wurde der Schweif rot, gelb und blau“ (162). „Schweif gelb mit bläulichen grünen
Zacken“ (192). „ ... in den herrlichsten Farben“ (197).
4. Leuchtstärke. Aus dem Umstand, daß 9 Beobachter ausdrücklich betonen, keinen
Schweif gesehen zu haben, geht schon hervor, daß dessen Leuchtstärke nur gering gewesen kein kamt im
Vergleich zum glühenden Gasball; das geht auch aus den meisten Beschreibungen hervor:
„ . . . verlängert durch ein goldgelbes Anhängsel mit einem hellen, sich allmählich verbreiternden
Schein, von welchem ich stark beleuchtet wurde, als Abschluß“ (3); „heller Lichtschweif“ (15); „ganz
schwacher Schweif“ (24); „hellerleuchteter nebelartiger Streifen“ (48); „der Schweif war nicht lang, aber
hell“ (53); „Schweif kurz, wenig leuchtend“ (54); „recht langer heller Schweif“ (97); „Schweif war nur
sehr schwach sichtbar“ (99); „Meteor und Schweif waren von glänzend gelber Farbe, doch war der Schein
des Schweifs etwas schwächer“ (163); „schwacher goldiger Schweif“ (169).
5. S i c h t b a r k e i t s d a u e r. Wann der Schweif zuerst sichtbar wurde, ist in folgenden Be
obachtungen angedeutet: Husum (1): „Die Erscheinung hatte die Färbung hellgrün, die jedoch nur
2—3 Sekunden dauerte. Da die Erscheinung ohne Schweif war, nahmen wir an, daß es eine Leuchtkugel
wäre. Doch gleich darauf färbte sich die Erscheinung in bläulichrot und hatte jetzt auch einen sprüh
regenartigen Schweif.“ Neumünster (33): „Der Sclvweif zeigte sich erst, als er (gemeint ist das Meteor)
schon ein gut Stück von seinem Standort ab war.“ Diese beiden Beobachtungen verlieren dadurch sehr
an Wert, daß das Meteor im ersten Teil seiner Bahn beinade gerade auf die Beobachter zukam, sodaß der
Schweif zunächst stark verkürzt erscheinen mußte. Günstiger lagen die Verhältnisse für die Beobachter
in Saßnitz (169): „ . . . bemerkte kurz vor dem Verschwinden des Meteors einen schwachen goldigen
Schweif“ und Hannover (203), wonach „zuerst nur rötlicher Schweif sichtbar“ w'ar, dann erst zeigte
sich ein „kleines rotes Pünktchen vom Meteor“, ein Schweif ist in den folgenden Stadien in der Zeich
nung nicht angegeben, nur einige Funken nach hinten zu.
9 Beobachter geben an, das Meteor habe den Schweif immer hinter sich hergezogen: „ . . . und
zog einen glänzenden Schweif nach sich“ (28). „Ein hinter ihm her folgender Feuerschein . . . “ (32).
„Der Sclvweif hielt sich immer 30—40 m hinter dem Feuerballen“ (59). „ . . . und mit großer Ge
schwindigkeit einen Sclvweif von ca. 50—60 cm Länge hinter sich herziehend“ (66). „ . . . einen Strahl
von rötlichen Funken hinter sich herziehendes Meteor“ (83). „Ein Schweif von rotgelber Farbe folgte
dem Meteor“ (94). „Der Schweif ging mit dem Meteor und w ar immer gleich lang“ (125). „Ich glaube
mich auch zu erinnern, daß beim Sinken das Meteor eine rötliche Färbung annahm oder einen rötlichen
Schein hinter sich zog“ (111). „ . . . und einen langen Streifen beim Herabschnellen auf die Erde
hinter sich herzog“ (187).
Mehrere Beobachter geben nur an, daß das Meteor auf seiner Bahn einen leuchtenden Streifen
hinterließ, ohne sicher erkennen zu lassen, ob dieser noch nach dem Erlöschen des Feuerballs sichtbar
blieb) „Das Meteor hatte beim Erscheinen das Aussehen eines rotglühenden Punktes, der sich, eine rot
glühende Bahn hinterlassend, bis zu Kinderkopfgröße vergrößerte“ (4). „. . . zog nach Norden, eine
lange sprühende Bahn hinter sich lassend“ (78). „ . . . während eine leuchtende Spur den Weg be-
zeichnete“ (80). „Auch ließ die Erscheinung einen Streifen nach sich, wie ungefähr 10 rötliche kleine
Kugeln, vmgefähr so O “ (148). „Das Sprüheiv blieb als herrlicher Sclvweif sichtbar“’
(149). „Schwacher goldiger Schweif in der Richtung der Flugbahn“ (169). „Die Bahn war hell erleuchtet
wie der Schweif eines Kometen“ (225).
In 5 Fällen wird hervorgehoben, der Schweif sei nur bis zum Erlöschen der Feuerkugel sichtbar
gewesen: „Die Bewegung des hellen Lichtschweifs war eine gerade und dauerte vom Erscheinen bis
zum Erlöschen“ (15). „Der Schw r eif war mit dem untergehenden Kopfe sofort verschwunden“ (46).
„Dauer bis zum Niedergang“ (75). „Ein aus einzelnen Teilen bestehender Schwanz verschwand un
mittelbar nach dem Erlöschen des Meteors“ (129). „. . . und zwar war der Sclweif solange zu sehen,,
bis das Meteor verschwand“ (177).