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Full text: 38, 1920

A. Können: 1>;is detonierende Meteor vom 3. Sept. 1919. lit I hr 25 Min. ¡tbends, in Schleswig - Holstein. 11 
gegebenen graphischen Methode. Fig. 3 zeigt den südöstlichen Quadranten des Himmels in zentraler 
Zenitalprojektion, die Kreisbögen sind Höhenparallelen, außerdem sind die Azimute Ost = 90 und Süd 
180 angegeben. Die Geraden sind die größten Kreise der scheinbaren beobachteten Meteorbahnen, 
die, wenn sie genau angegeben wären, sich im Radiationspunkt schneiden müßten. Die verschiedenen 
Beobachtungspunkte sind alle zusammengelegt worden in den Mittelpunkt der Projektion, sodaß derselbe 
Fall besteht, wie wenn ein einziger Beobachter die verschiedenen scheinbaren Bahnen eines Stern 
schnuppenschwarmes, die alle denselben Radianten haben, bestimmt und in die Himmelskarte ein 
zeichnet. Der wahrscheinlichste Strahlungspunkt wurde auf dieselbe Art ermittelt wie oben die geo 
graphische Lage des Hemmungspunktes, nur wurde das Gewicht der Strahlen in der Weise berück 
sichtigt, daß der Wert der Schnittpunkte zweier Strahlen gleich dem Produkt ihrer Gewichte genommen 
wurde. Es wurden nur die Schnittpunkte der drei schrägen Geraden 177,182, 218 mit den übrigen nahezu 
parallelen gesucht; die Schwerpunkte der sich so ergebenden drei Punktreihen liegen dicht bei ein 
ander, ihr gemeinsamer Schwerpunkt ist dann der gesuchte Radiationspunkt mit den Koordinaten: 
a = 153 , h = KT 20'. 
Durch die große Zahl der verwendeten scheinbaren Bahnen mit ungefähr demselben Azimut der 
Meteorbahnprojektion ist die Richtung der letzteren als recht sicher bestimmt anzunehmen; viel un 
sicherer ist die Neigung der Bahn, deren Bestimmung auf nur drei Beobachtungen beruht. Ein wesent 
licher Fehler bei der Verwendung der Angaben über die Schiefe der scheinbaren Bahn liegt darin, 
daß diese Neigung in den verschiedenen Bahnteilen sehr verschieden ist, daß sie sich im günstigsten 
Fall der Beobachtung auf den noch hoch in der Luft liegenden Hemmungspunkt bezieht, daß man aber 
zur Konstruktion des größten Kreises die Neigung der verlängerten leuchtenden Bahn im Schnittpunkt 
mit dem Horizont haben muß und das Azimut dieses noch unbekannten Punktes. Statt dessen habe ich 
das bekannte Azimut des Hemmungspunktes genommen und die eigentlich nur für diesen Ort geltende 
Neigung der Bahn als Schiefe im Schnittpunkt mit dem Horizont angenomen. Der Versuch, das Azimut 
dieses letzteren Ortes sowie die dortige Neigung der Bahn aus den für den Hemmungspunkt geltenden 
\ngaben zu berechnen, ergab eine noch geringere Konvergenz des Strahlenbüschels beim Radiations- 
punkt, sodaß auf diese Verbesserungen verzichtet wurde. Der Grund für das schlechte Resultat dürfte 
in den Fehlern liegen, mit denen jede Beobachtung behaftet ist, und die durch diese Verbesserungs 
methoden noch wesentlich verstärkt werden. Die Größe des bei der angewendeten Methode bestehenden 
Fehlers kann man aus der Entfernung des in Fig. 1 eingezeichneten Schnittes der Meteorbahn mit der 
Erde vom Hemmungspunkt ermessen sowie aus dem Unterschied von 5,7 zwischen der Schiefe bei 
einem Punkt der beobachteten leuchtenden Bahn und der Schiefe der scheinbaren Bahn am Horizont bei 
der verwendeten Beobachtung Nr. 182. Diese Ungenauigkeit ist um so kleiner, je weiter entfernt der 
Beobachter vom Hemmungspunkt stand und je steiler die scheinbare Bahn war. 
Es waren daher drei Angaben aus Kiel und Scharbeutz schlecht zu verwenden, sie geben auch zu 
große Abweichungen. Noch stärkere Abweichungen geben die Beobachtungen aus Heiligenhafen (85) 
y =-. 15 c , und Brunshaupten (173) y — 13 ; sie würden ebenso wie die Beobachtung aus Scharbeutz 
(159) y t= 13 auf eine wesentlich geringere Neigung der Bahn schließen lassen. Es liegt jedoch nahe, 
anzunehmen, daß die in den drei Zeichnungen angegebenen Neigungen sich auf einen mittleren Teil der 
beobachteten scheinbaren Bahn beziehen, so konnte in Brunshaupten (173) der letzte Bahnteil eines 
Hindernisses wegen nicht gesehen werden. Ein Beobachter auf Hiddensoe (176) hat die sich ändernde 
Neigung der scheinbaren Bahn dadurch angedeutet, daß er sie gekrümmt gezeichnet hat; für den letzten 
leuchtenden Bahnpunkt erhält man ;• = 43 . was auf eine sehr steile Meteorbahn schließen ließe. Aus 
Damme (187) wurde der Neigungswinkel zu „etwa 45'“ angegeben. Wegen zu großer Abweichung wurde 
von einer Verwendung der Angabe abgesehen; der Winkel ist beträchtlich überschätzt worden. Der 
Beobachter aus Charlottenburg (179) gibt für den ersten gesehenen Bahnpunkt als Azimut West, als 
Höhe 45 an. Der durch diesen Punkt und parallel zum Azimut des Hemmungspunktes gezeichnete 
größte Kreis zeigte eine mäßige Abweichung, die durch eine Überschätzung der Höhe um etwa 12
	        
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