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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1920 Nr. 4 —
Itzehoe (1 S> + 51" nach Zeichnung. Gewicht 2. *■
F r i e d r i c li s t a d t (22J. Das Meteor war scheinbar vom Dach des einen Hauses über die Straße
zum Dach des anderen geflogen, an Ort und Stelle maß icli die Azimute und Höhen a t —. 130°, ln = 83 ,
a s t 0 , l)s = 26". Gewicht 1.
B u c h h o 1 z (75) y — + 45 . Gewicht 2.
Ottensen bei Altona (114) y — + 72,5 nach Zeichnung. Gewicht 2.
B e r g e d o r f (115) y = — 85 . „Die Bahn des Meteors war, soweit ich erkennen konnte, wenig
westlich vom Zenit.“ Gewicht 2. Auch zwei andere Beobachter aus Bergedorf geben an, das Meteor sei
westlich von ihnen vorbeigezogen.
Ham hing (118) y = + 84 . „Die Fallstrecke betrug vom Fensterkreuz bis zum Verschwinden
rund 1 m, der Feuerkörper fiel meiner Erinnerung nach fast senkrecht, die Abweichung davon hat wohl
nicht mehr als 10 cm nach Westen betragen.“ Die dicht nebeneinander Hegenden Holzstreben des
Fensters ermöglichten eine besonders genaue Schätzung. Hiermit stimmt eine andere Beobachtung aus
Hamburg (130) gut überein: „ . . . fast senkrecht, ein Unterschied von 5 .“ Auch das Mittel einiger
Winkelangaben aus Hamburg, die im einzelnen allerdings sehr weit auseinandergehen, gibt eine schwache
Abweichung von der Senkrechten unten nach Westen zu, sodaß die Beobachtung 118 sechsfach bewertet
in Anrechnung kam.
Wedel (125)a y = + 52 nach Zeichnung. Gewicht 2.
W edel (125)h derselbe Beobachter hak außerdem in einer Skizze den Verlauf der Bahn vor den
Sternen eingezeichnet. Das Azimut des Endpunktes ist bereits verwendet worden und hat einen Fehler
von 11° ergeben; dieser Punkt ist daher nicht aus der Sternbeobachtung genommen, sondern aus der
oben bestimmten Lage des Hemmungspunktes. Der zuerst erblickte Bahnpunkt, dicht bei ß in der
Cassiopeia, ist jedoch benutzt worden, für ihn ergibt sich a = 64’2', li — 64° 10'. Gewicht 4.
Werder (177) y = —45° nach Zeichnung. Gewicht 2,
Barm en (182) ;■ 21 40'. Der Verlauf vor den Sternen konnte nicht direkt verwendet werden,
da er eine zu große Abweichung von den anderen Beobachtungen ergab; die Kürze der beobachteten
Bahnstrecke sowie deren Abstand vom Radiationspunkt bedingen auch eine nur geringe Genauigkeit.
Viel günstiger lagen die Bedingungen für die Beurteilung des Winkels der Bahn mit dem Horizont, da
die scheinbare Balm recht tief lag und sich daher ihre Neigung auf eine weite Strecke nur wenig
änderte. Ich bezog mm die aus einer Zeichnung entnommene Neigung zum Höhenparallel von 16° auf
das Azimut des Sterns o im Perseus, der im ersten Teil der scheinbaren Balm lag, und berechnete
danach den Winkel beim Schnitt der Bahn mit dem Horizont zu y — 21 40'. Gewicht 2.
BraunlageimHarz (185) = + 62° nach Zeichnung. Gewicht 1.
H a m e 1 n (202) y — ~f~ 45°. Gewicht 2.
Sauensiek hei Buxtehude (210) y = -f 70°. Gewicht 2.
S t a h y, W e s t - J ü 11 a n d (215) y = — 70°. Gewicht 2.
L u n d e r s k o v, Süd J ü 11 a n d (218). „ . . . zog von <5 im Stein bock durch dies genannte Stern
bild nach Westen in der Richtung auf den Mond und wandelte Vs des Weges zwischen
<) und dem Mond.“ Die Angabe hatte für das Azimut des Hemmungspunktes einen be
sonders guten Wert geliefert, für dessen Höhe jedoch einen zu kleinen, deshalb habe
ich als zweiten Bahnpunkt wie in Nr. 125h den ermittelten Hemmungspunkt genommen. Für <) Capri -
corni ist a - 167 40’, h - 18 19'. Der so bestimmte größte Kreis gewinnt hohen Wert durch die
Nähe des einen angegebenen Punktes vom gesuchten Radianten, sowie dadurch, daß er nahezu recht
winklig zu den übrigen größten Kreisen liegt. Gewicht 4.
Die Bestimmung von Azimut und Neigung der’Bahn geschah nach der von A. Weg euer 1 ) an-
d A. \\ <■ K e » i* r. 1>;is *U*(» liierende Meteor vom 3. April Wifi, 3| ■ Uhr niieliinitlitfäs in Kurhosseii. Sein*. <1. Ges.
■/.. Hi-für«l. <1. gcs. Nnturwiss. ■/.. Marburg. 34.1. Marburg:* (Khvevt) 1917.