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Full text: 37, 1914

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1914, Nr. 1. 
gebiet noch grünlicheres Wasser mit 20 bis 35% G-elb. Der Wasserfarbe entsprechend waren die 
Sichttiefen nur gering. Im Bereiche des Kongowassers sank sie auf 9 bis 10m und betrug an den 
übrigen Beobachtungspunkten 13 bis 22 m. 
Die Beobachtungen des 0 b e r f 1 ä c h en s t r o m s im Gebiet der Südwestafrikanischen 
Region ergaben mit wenigen Ausnahmen Bewegungen parallel der Küste, also im Sinne der Bengucla- 
strömung. In IV2 0 S-Br., 7° O-Lg. wurde NzW-Stroni mit 1.7 kn Geschwindigkeit festgestellt. Nach 
Nord und Nordwest waren bis 10° S-Br. alle Bewegungen gerichtet. Südlich dieses Parallels, etwa bis 
Swakopmund, zeigten fast alle Beobachtungen Nordkomponente, doch war die Richtung im übrigen 
sehr variabel und die Geschwindigkeit gering. Erst westlich von Swakopmund traten kräftigere 
Strömungen auf nach NNW mit 1.3 kn Geschwindigkeit. Gut mit den bisherigen Erfahrungen über 
ein stimmt auch die nordwestlich von Kapstadt festgestellte NNW-Strömung. 
II. Die Tiefenschichten. 
1. Überblick. 
Die Beobachtungen an den zwölf Stationen mit Reihenmessungen in der Südwestafrikanischen 
Region sind zur Zeichnung der folgenden vier Schnitte für Temperatur und Salzgehalt verwendet 
worden: 
1. des Längsschnittes durch den Benguelastrom (Tafel 7) mit den Stationen 33, 
40, 53, 57 (vergl. Fig. 1 u. 2); diesem wurde, um den Anschluß an den Längsschnitt durch den 
Guineastrom zu erhalten, die zur Äquatorialregion gehörige Station 30 im Norden ange 
schlossen. Von diesem Benguelastrom-Schnitt, der sich etwa von 2° N-Br. bis 33° S-Br. zwischen 
5° und 16° O-Lg. erstreckt, zweigen von den Stationen 33, 40, 53 nach Osten drei Querschnitte 
ab, die nach bekannteren Orten an der afrikanischen Küste benannt sein mögen, nämlich: 
2. der Loango-Schnitt (Tafel 8), Station: 33, 34, 35 in etwa 4° S-Br., von 6‘A 0 O-Lg. bis 
zur Küste, 
3. der Loango-Schnitt (Tafel 8), Station: 40, 39, 37, 36 in etwa 10° S-Br., von 9° O-Lg. bis 
zur Küste, 
4. der Swakopmund-Schnitt (Tafel 8), Station: 53, 54, 55, 56 in etwa 23° S-Br., von 10° 
O-Lg. bis zur Küste. 
Hieraus sind folgende Haupteigentümlichkeiten der Gewässer bis 1000 resp. 1500 m Tiefe in 
der Südwestafrikanischen Region erkennbar. 
a) Die Sprungschicht, die auf dem Längsschnitt durch den Guineastrom so deutlich hervortrat, 
fällt auch beim nördlichsten Teil des Benguelastrom-Schnittes auf und reicht bis etwa 10° S-Br. Jedoch 
schwindet die für die Äquatorialregion charakteristische Erscheinung der Unterlagerung salzarmen 
Oberflächenwassers durch salzreicheres in 25 bis 50 m Tiefe schon früher und ist nur bis etwa 6° S-Br. 
vorhanden, tritt also auf dem Loango-Schnitt noch auf, fehlt dagegen im Loanda-Sehnitt. 
b) In den größeren Tiefen ist nun d i e Erscheinung, die bereits für die Tiefen der Äquatorial 
region charakteristisch war und in der Nordwestafrikanischen Region allmählich ausklang, noch aus 
geprägter als unter dem Äquator: in allen Schnitten zeigt sich nämlich in 600 bis 800 m Tiefe bei 
stabiler Lagerung ein Salzgehalts mini in um, und zwar nehmen in diesem Minimum die absoluten 
Werte nach Süden ab (vergl. besonders den Benguelastrom-Schnitt, Tafel 7). Während bei den siilicheren 
Stationen das Salzgehaltsminimum mit 34.40 %o verhältnismäßig viel unter 34.50 % 0 bleibt, ist bei Station 
33 fast 34.50 %o erreicht und auf der nördlich gelegenen Station 30 der Äquatorialregion ist das Minimum 
34.51 °/oo. Allerdings reicht das von der 34.50-Isohalinenfläehe umschlossene Gebiet östlich und west 
lich der Station 30 doch noch in die Äquatorialregion hinein, wie der Guineastrom-Schnitt zeigte 
(vergl. Tafel 6), keilt aber dort aus; auf dem Kanarenstrom-Schnitt ist es nicht mehr vorhanden, dort 
schwindet allmählich auch das von 35.00 %o-Isohaline umschlossene Minimum - Gebiet (vergl. Tafel 3). 
Parallel hiermit geht eine nach Süden zunehmende Abkühlung der Tiefenschichten; auf dem Benguela 
strom-Schnitt erheben sich die Isothermen allmählich nach Süden hin, z. B. verläuft die 4°-Isotherme,
	        
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