Prof. Dr. G. Schott und Dr. B. Schulz: Die Forschungsreise S. M. S. „Möwe“ im Jahre 1911. A. Ozeanographie. 49
Archiv 19U. 1.
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Dichtezunahme für 0 bis 100 m und 100 bis 200 m sowie bei der obersten 100 m - Schicht auch für je 25 m
zusammengestellt.
Nordwestafrikanische Region.
Station 3—22
0
i
s
100-200 m i 0—25 m
25—50 m
50—75 m
75-100 m
Salzgehalts abnahme
Dichtezunahme . . .
+0.17°/oo
+0.00065
+0.26
0.00018
+0.16
0.00005
-0.05
0.00033
+0.07
0.00016
+0.03
0.00011
Bei den Salzgehaltsgradienten zeigt sich die auffällige Erscheinung, daß im Mittel von 25—50 m Tiefe
eine Zunahme des Salzgehalts um O.00 %o eintritt. Diese Unterlagerung durch salzreicheres Wasser in
25 bis 50 m Tiefe findet sich nur südlich des Maximums im Oberflächensalzgehalte in etwa 26 1 /V J N-Br.
bei den Stationen 13 und 15—20. Die Isohaiinen auf dem Kanarenschnitt (Tafel 3) zeigen hier mehrfach
Ausbuchtungen nach Süden, so daß von dem Gebiet des hohen Oberflächensalzgehaltes eine Wasser
bewegung nach Süden zur Unterlagerung salzarmeren Wassers stattfindet, wofür auch der
Verlauf der Isopyknen spricht. Ausgeprägter tritt diese Erscheinung in der Äquatorial- und im Norden
der Südwestafrikanischen Region auf (vergl. §§ 12 und 13 und Taf. 6 und 7).
Auch der Wert für die mittlere Dichtezunahme von 25 bis 50 m Tiefe ist durch die südlicheren
Stationen, bei denen beträchtliche Temperaturabnahme und Salzgehaltsvermehrung beide auf Ver
größerung der Dichte hinwirken, stark beeinflußt. Der Mittelwert ist für die Stationen 3—12 0.00008, für
die Stationen 13—22 0.00052. Im Norden ist also die Dichtezunahme in allen 25 m-Schichten annähernd
gleich, während sie bei den südlicheren in der Tiefe von 25 bis 50 m wesentlich beträchtlichere Werte
erreicht, was sich in dem Mittel für die ganze Nordwestafrikanische Region deutlich ausprägt.
3. Größere Tiefen bis 1000 m.
Betrachten wir nun die Temperaturabnahme von der Oberfläche bezw. von 200m bis 1000 m
Tief e, so zeigt sich (s. folgende Tabelle) ein Unterschied zwischen denStationen nördlichvon denKana-
rischen Inseln und denen südlich davon in markanter Weise, ein Unterschied, der durch das Vorhanden
sein einerseits des Mittelmeertiefenwassers nördlich von den Inseln, andererseits des südatlantischen
Tiefenwassers südlich von den Inseln — das letzten Endes antarktischen Ursprungs sein dürfte — seine
Erklärung findet.
Nordwestafrikanische Region.
Temperatur-, Salzgehalts- und Dichteunterschiede
zwischen
0 m und 1000 m Tiefe
200 m und 1000 m Tiefe.
Stat.
N-Br.
W-Lg.
t°
S °/oo
t°
S 0/00
0+
2
35° 58'
7° 54'
5.9
0.95
0.00050
3.3
0.03
0.00062
3
34 15
8 39
8.2
0.51
134
3.7
0.00
70
4
33 51
10 11
7.5
0.66
106
4.3
0.10
76
5
32 43
10 20
8.7
0.76
122
4.7
0.33
63
8
31 33
10 59
8.7
0.74
119
6.1
0.53
76
9
31 29
11 37
6.5
0.35
113
4.3
0.06
82
10
31 29
12 15
8.7
0.99
101
6.1
0.50
78
Mittel der Stationen
Kanaren
nördlich der
7.7
0.71
0.00106
4.6
0.22
0.00072
12
27' 29'
16° 30'
10.5
1.07
143
7.6
0.76
94
13
26 10
16 41.5
13.0
1.65
142
9.3
1.25
80
14
24 59
17 3
12.3
1.40
138
8.4
1.04
28
16
22 2
17 37
11.6
1.21
158
9.4
1.07
90
17
20 34
18 28
12.2
1.38
128
8.4
0.66
94
Mittel der Stationen
Kanaren . . .
südlich der
11.9
1.34
0.00142
8.6
0.96
0.00077