Prof', Pr. 0. Stecliert: Aziniutbestimmung aus Durchgangsbeobachtungen.
21
fach so stark auf die Azimutbestimmung, als wenn inan die Rechnung nach einer der beiden anderen
Methoden (5 oder 33) ausführt.
Für die Praxis möge deshalb empfohlen werden, bei der Berechnung der Beobachtungen im All
gemeinen die Formel 5 zu benutzen. Man erhält dann bei einer vollständigen Azimutbestimmung vier Werte,
aus deren Unterschieden man abschätzen kann, ob größere Rechenfehler vorgekommen sind, oh der Kolli
mationsfehler sicher bestimmt ist, und ob erhebliche Ungleichheiten der Zapfen vorliegen. Die Berechnung
nach der Gruppe 33 ist zwar etwas kürzer, da man stets je zwei Beobachtungen zusammenfaßt; man kann
aber aus den beiden Schlußwerten die obigen Folgerungen nicht immer mit genügender Sicherheit ableiten.
Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß in beiden Fällen besonderer Wert auf die genaue Bestimmung
des Uhrstandes gelegt werden muß.
Bei der Beobachtung in den Tropen dagegen kann man bisweilen mit Vorteil von der Gleichungs
gruppe 32 Gebrauch machen, besonders dann, wenn sich der irdische Gegenstand in der Nähe des Meridians
befindet. Um einen Anhalt für die Praxis zu bieten, möge die Anwendung empfohleu werden, wenn der Betrag
- tf/<f j, mer ] ia ]b der Grenzen + 1 und — 1 liegt, so daß also keiner der unter 34. angegebenen Aus-
cos A
drücke numerisch größer ist als 2.*) — Wenn die Benutzung der Gruppe 32 in Aussicht genommen wird,
ist es vorteilhaft, die Zenitdistanzen nicht größer als etwa 65 5 zu wählen.
§ 8. Berechnung des Azimuts nach den Gleichungsgruppen 32 und 33.
Beispiel 1. Berechnung nach der Gruppe 32. 1913, April 26.
G. R. Br. 1197 Süd
G. L.
d Cygni Nord
G. R. t
Bygni Nord
G. L. « Hydrae Süd
99.
T
35?5 1.550
53?
1 1.731
65 s 0
1.813
35? 1 1.545
100.
r sin z
1.502
1.707
1.764
1.514
101.
V
0.613«
1.558»
1.605
0.114»
102.
Zähler
2.115m
3.265»
3.369
1.628»
103.
1
~d
7.301
104.
d u
9.416»
0.566»
0.670
8.929«
105.
- 0?26
- 3?68
+ 4?68
- 0?09
106.
Verb, u
10 h 36™ 31?27
11“
22"' 48?82
ll b 3
2 m 58?85
ll h 45'" 16?88
107.
Ul — U\
4- 46 17.55
- 12 18.03
108.
-T [’-< >
+ 23 8. 77
- 6 9.01
109.
«2 — Cf i
11 20 56.42
10 4 11.70
110.
-J- (c< 2 — tt|)
5 40 2,8.21
5 2 5.85
111.
(?i2-?i|) — V («2-«l)
6 42 40.56
6 51 45.14
112.
ö 2 + di
+ 41° 17?30
+ 45° 15?23
113.
di — di
+ 48 32.06
+ 59 49.21
114.
sin {di + di)
9.81944
9.83584
115.
sin (d-2 — di)
9.87469
9.93674
116.
Quotient
9.94475
9.89910
117.
t</ [ ’ («2-«1)- {cci~c<\)]
0.72494«
0.63878»
118.
tg L
0.66969»
0.53788»
119.
L
6 48 18.31
7 4 39.00
120.
■V {u-yU 1)- b («2~«1 )+U
13 30 58.87
13 56 24.14
121.
sin
9.58730»
9.68695»
122.
ty<f
0.13154
123.
tg <r
tff d'2
0.13288»
0.0.3157«
*) Das hier gegebene Beispiel 1 entspricht diesen Bedingungen allerdings nicht: cs ist als Rechenbeispiel ge
wählt worden, weil geeignetere Beobachtungen nicht zur Verfügung standen.