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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1912, Nr. 1.
Dies ist zunächst für Nord-Illinois und Iowa der Fall, wo der Betrag im Juli bis 70°/o an
steigt. Die regelmäßige Abnahme wird hier vom Oktober zum November um 13% beschleunigt. Der
Dezember bezeichnet mit 43% die untere Grenze. Der vermehrte Sonnenschein von 54% im Februar
unterbricht die allmähliche Aufheiterung.
Auch die Sonnenscheindauer in Stundensummen dargestellt zeigt den freundlichen Charakter dieser
Gegend. So scheint die Sonne mehr als 2500 h im Jahre, und der Juli offenbart mit mehr als 300 11 seine
Überlegenheit gegenüber den anderen Monaten. Vom Novepiber bis zum Anfang des Frühlings erreicht der
Betrag kaum 200 h . Im Jahresmittel weist die tägliche Dauer 7 11 auf. Im Juli spendet die Sonne mehr
als 10 h am Tage ihr mildes Licht. Bereits im November begnügte sie sich mit kaum 5 und im Dezember
beträgt die Dauer etwa 4 h , Durch den Winter und Frühling vermehrt sie sich monatlich um je eine
Stunde. (Tah. 2—4, Nr. 10.)
Für das übrige Seengebiet erleidet der jährliche Gang der Sonnenscheindauer nur durch plötzlichere
Übergänge von einem Monate zum anderen Unterbrechungen. Besonders im Süden der Seen ist dies
der Fall. Im Juli finden sich da im Durchschnitt 71%, in Lexington gar 79%. Vom Oktober zum
November tritt eine Verminderung um 21% ein. Der Dezember begnügt sich mit etwa 33%. Nur vom
März zum April wird die sonst allmähliche Aufheiterung mit 12% lebhafter.
Die Nähe der großen Seen bringt eine Verminderung der Sonnenscheindauer mit sich. Sie behauptet
sich in kaum 2500 11 im Jahre, und im Juli steigert sie sich von kaum auf über 300 h von Norden nach
Süden zu. Gleiches ist in den übrigen Monaten zu beobachten. Von November bis Januar beträgt die
monatliche Dauer gar im Norden weniger als 100 h , dagegen im Süden etwas mehr als 100 1 ». Die tägliche
Sonnenscheindauer vermehrt sich im Jahresmittel von mehr als 5 h im Norden zu fast 7 h im Süden. Im
Juli scheint die Sonne im Norden 9 h am Tage, im Süden 11 h . Nach dem Herbste zu tritt eine Ver
minderung ein, so daß die Dauer im November nur noch 3 11 bzw. 4 11 und im Dezember 2 h bzw. 3 h be
trägt. (Tab. 2—4, Nr. 11.)
Die Seen wirken ausgleichend auf ihre Umgebung. Die Übergänge von einem Monate zum anderen
treten weniger stark hervor. Die Südufer der großen Seen erfreuen sich mit etwa 68% im Juli
immerhin eines reichlichen Sonnenscheines. Auch hier ist die Verminderung des Betrages vom Oktober
zum November mit 15% noch erheblich. Der Winter erweist sich als ziemlich trüb — Dezember 22%.
Nur zum März und zum April ist mit 7% die Aufheiterung beschleunigter. Leider gestattet nur der
Ontariosee einen Vergleich der gegenseitigen Ufer. Deutlich ist da die größere Sonnenscheindauer auf
Seiten der Vereinigten Staaten zu erkennen.
Jetzt behauptet sich die Sonne nur noch wenig mehr als 2000 h im Jahre siegreich. Wenn ihr im
Juli am Eriesee wenig mehr als 300 h Zeit gegeben ist, so vermindert sich diese am Ontariosee auf 285 h .
Der Herbst steigert die Trübung bereits erheblich, im November scheint so die Sonne weniger als 100 h ,
ebenso im Winter. Erst der Frühling bringt eine größere Aufheiterung. Für die tägliche Sonnenschein
dauer ergibt die Berechnung im Jahresmittel etwa 6 h . Im Juli vermindert sie sich von Westen nach
Osten von 10' 1 auf 9 h und 8 h . Die allmähliche Abnahme wird von Oktober zu November mit 2,5 h leb
hafter, und im Dezember erstrahlt die Sonne nur etwa 2 11 in ihrem Glanze am Tage. Gegen den
Ausgang des Winters und durch den Frühling sucht sie sich immer mehr Geltung zu verschaffen.
(Tab. 2-4, Nr. 12.)
Die Halbinsel Ontario erfreut sich nicht allzu reichlichen Sonnenscheines. Im Durchschnitt
erreicht der Juli 56%. Allmählich trübt sich der Himmel, jedoch zum November mit 15% plötzlicher.
Im Dezember finden sich größtenteils weniger als 20%. Nur zum Februar und zum April erfährt der
Himmel mit je 10% eine schnellere Aufhellung.
Daß dies Gebiet zu den weniger freundlichen gehört, erkennt man besonders in der kurzen Dauer
des Sonnenscheines, weniger als 2000 h im Jahre. Auch der Juli lehrt dies mit etwas mehr als 250 h .
Bereits im September geht die Dauer unter 200 h herab, im November unter 100h, und im Dezember ist
der Sonne nur etwa 52 h möglich, ihr mildes Licht zu spenden. Erst im März tritt eine Vermehrung auf
über 100 h , im Mai eine solche auf über 200 h ein. Jetzt beträgt die tägliche Dauer im Jahresmittel nur
etwa 5 h , und die Monate des Sommers begnügen sich größtenteils mit mehr als 7 h und 8 h Sonnenschein
am Tage. Im Herbste greift eine erhebliche Verminderung Platz, im Oktober auf mehr als 4 h , im