Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1912, Nr. 1.
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auch die Sonnenscheindauer. In Inner-Californien und Arizona nimmt sie Beträge bis über 3700 11 im
Jahre an, während sie in San Francisco nur 2800 h und in Eureka 2000 h erreicht. Im Juni erfreut sich
dieses Gebiet lange des Sonnenscheines, 360h in San Francisco und über 400 11 im Inneren und Süden.
Allmählich findet eine Abnahme statt, bis zum Oktober erst um 100 h . Im Januar beträgt sie im Westen
mehr als 100 h , im Süden mehr als 200 h .
Ähnliches läßt sich über die tägliche Sonnenscheindauer berichten. Im Jahresmittel erweist sich
das nördliche Eureka am wenigsten heiter mit 5,4h, während das Innere und der Süden mehr als das
Doppelte zeigen. Im Juni steigert sich die tägliche Sonnenscheindauer in Eureka auf 8,1 h und nimmt im
Januar zu 3,6 h ab. Dagegen bringt der Juni für das Innere und den Süden 12 h und 18 11 Sonnenschein
pro Tag mit sich. Noch im Oktober geht da der Betrag kaum unter 10 1 » herab. Im Januar begnügt er
sich mit 5—7 h , aber bereits im April überschreitet er wieder 11 h . (Tab. 2—4, Nr. 2.)
Auch bei der Betrachtung der Sonnenscheindauer nimmt diesüdwestlicheKüsteCaliforniens
eine Sonderstellung ein. Hier tritt das Maximum mit mehr als 75% erst im November ein. Der reich
lich zugemessene Sonnenschein von 70 % im April unterbricht die regelmäßige Abnahme zum Minimum
im Mai mit etwa 58 %.
Beträchtlich ist die Sonnenscheindauer mit über 3000 h im Jahre, auch wenn in den einzelnen
Monaten nicht übermäßig hohe Beträge erreicht werden. So hat der November 243 h aufzuweisen, und
im Juli erfolgt eine Steigerung auf über 300 h. Hier zeigt sich recht deutlich, daß nur die Sonnenschein
dauer, nach Prozenten des möglichen Maximums betrachtet, ein richtiges Bild der Verteilung geben kann.
Für die tägliche Sonnenscheindauer ergibt sich im Jahresmittel mehr als 8 h . Der Spätsommer hat
mit 10 h die höchsten und der Winter mit mehr als 7 h die niedrigsten Beträge (Tab. 2—4, Nr. 3).
Den Abschluß der Betrachtung des Westens bildet das Gebiet vom großen Salzsee bis Idaho,
also die Plateau regio n. Die größte Sonnenscheindauer zeigt hier wie im Norden der Juli mit mehr
als 80%. Bis zum Oktober ist die Änderung ebenso groß als vom Oktober zum November, etwa 16 %.
Im Januar werden die niedrigsten Beträge erreicht mit etwas mehr als 40 %. Schneller erfolgt die Auf
heiterung, besonders zum März, zum Mai und zum Juli mit je 9 % Zunahme.
Mit über 2800 11 Sonnenschein im Jahre erfreut sich auch dies Gebiet großer Sonnenhelligkeit. Mit
mehr als 375 h, ja in Boise mit 405 h offenbart der Juli seine Überlegenheit vor den übrigen Monaten.
Bis zum Oktober dauert in allmählicher Abnahme die Sonnenklarheit an, um zum November sich um etwa
100 h zu verringern. Den ganzen Winter hindurch ändert sich der Betrag nur wenig, und erst im Früh
ling wird er wieder größer als 200 b .
Gleiches besagt die tägliche Dauer des Sonnenscheines. Im Jahresmittel beträgt sie fast 8 h . Durch-
gehends erreicht sie im Sommer mehr als J1 h , im Oktober weist sie noch mehr als 7 h und im November
etwa 5 11 auf. Der Winter begnügt sich mit wenig mehr als 4 h . Jedoch bringt der Frühling eine Steigerung
im März auf 7 h und im Mai auf 9 h . (Tab. 2—4, Nr. 4.)
b) Region östlich vom Felsengebirge.
Für die Region östlich vom Felsengebirge, um bei der alten Einteilung zu bleiben, müssen wenig
Stationen für weite Räume genügen. West-Colorado hat in dem September seinen sonnigsten Monat
mit mehr als 80 %, und im Februar, dem Monate größter Trübung, geht da der Betrag der Sonnenschein
dauer bis 65 % herab.
Dasselbe lehren Sonnenscheindauer pro Monat und pro Tag. 3300 h Sonnenschein im Jahre kann
sich Grand Junction rühmen. Von 370 h im Juli nimmt die Dauer zu 195 h im Februar ab. Der täglichen
Dauer ist gleichfalls eine lange Zeit gegeben, 9 11 im Jahresmittel, 12 b im Juli, noch 10h im September,
erst im Januar 6,6 h und bereit im Mai wieder 10 h (Tab. 2—4, Nr. 5).
Weiter zeigen Ost-Colorado, Süd-Wyoming und West-Kansas gleichen Charakter. Auch
hier tritt das Maximum der Sonnenscheindauer im September mit mehr als 70 %, in Pueblo gar mehr als
80 % ein. Schon im Dezember verschafft sich ein schwaches Minimum Geltung, das der vermehrte Sonnen
schein im Januar ablöst. Der Februar bringt abermals eine Trübung mit sich, und im April erfolgt vor
dem Minimum eine größere Aufhellung. Endlich werden im Mai die niedrigsten Beträge etwa 61 %, nur
in Pueblo 70 % erreicht.