Bewölkungsverhältnisse und Sonnenscheindauer von Nordamerika.
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Im Mai haben die 80—60 °/o-Isohelien ihre Einschränkung nach Süden längs des 114.° W. L. auf
gegeben. Aus ihrer anfangs nordwestlichen Richtung wird eine östliche und dann eine südöstliche. Außer
dem haben sie an Ausdehnung zugenommen. So hat die Kurve für 60 °/o, die in Carolina die Küste er
reicht, in Nord-Dakota ihren nördlichsten Punkt. Die 50 %-Isohelie ist im Westen von Oregon und
Washington zu finden und zieht sich weiter durch den westlichen Teil Süd-Canadas hin. Das Seengebiet
wird von einer gleichen Linie beherrscht. Die 40 °/o-Isohelie des Nordwestens ist geblieben, aber die des
Nordostens verschwunden. Im Südosten des Gebietes hat sich die Sonnenscheindauer in Georgia auf
80 °/o gesteigert.
Beträchtlich ist die Aufheiterung im Juni geworden. Die 90 °/o - Isohelie breitet sich nach Inner-
Californien aus, und die Linien für 80% und 70 °/o grenzen den sonnigen Südwesten ab. Die 60 %-Linie
spannt sich von Westen nach Osten, dabei größtenteils südöstliche Richtung verfolgend. Sie kreuzt die
südlichen Seen und sucht die Küste in Maine auf. Die 50 °/o-Linie im Nordwesten des Gebietes wie
auch die des Seengebietes sind nördlicher gedrängt worden. Die 40 °/o-Isohelie behauptet sich noch in
British Columbia, ebenso wieder in Quebec.
Der Juli als der sonnigste Monat des Jahres bereitet dem Nordwärtswandern der Isohelien ein
Ende. Die für 90 °/o hat sich nach Inner-Californien zurückgezogen und schließt den Mt. Tamalpais mit
ein. Die 80 %-Linie findet in Idaho ihren nördlichsten Punkt und die von 70 °/o in Süd-Canada. Sie
zieht sich weiter bis zum Seengehiete hin und wendet sich dann südwestlich nach der Mississippimündung.
Die 60 °/o-Isohelie verläuft nördlich längs der Westküste hin. durchquert den Süden Canadas und das
Seengebiet und sucht in gleicher Weise wie im Juni die Küste in Maine auf. Eine weitere 60%-Linie
zieht sich längs ¿der Südküste von Louisiana nach Florida hin, eine andere längs der Ostküste von Süd-
Carolina nach Virginia. Die 50 %-Isohelien sind auf kleine Räume beschränkt, so in British Columbia
und im Seengebiete.
Vom August an erfolgt allmählich eine Trübung des Himmels, und dementsprechend suchen auch
die Isohelien wieder südlichere Regionen auf. Die 90 %-Isohelie behauptet sich noch in Inner-Californien,
aber in kleinerer Ausdehnung. Die 80%-Isohelie ist von Colorado westwärts bis Utah verdrängt worden.
Dafür umhüllt aber eine Linie gleichen Betrages Oklahoma und West-Arkansas. Die Linie für 70 °/o er
reicht nur den Norden der Vereinigten Staaten. Sie verläuft jetzt längs des 40.° N. Br. östlich und biegt
in Ohio nach Südwesten um. Auch die 60%-Isohelie ist südwärts verschoben worden. Nur in einem
kleinen Teile berührt sie West-Canada und kreuzt weiter das Seengehiet. In geringer Ausdehnung ver
breiten sich die 50 %-Isohelien in British Columbia und im Seengebiete.
Eine weitere Veränderung bringt der September mit sich. Die 90 %-Isohelie ist verschwunden,
und die für 80 % ist zusammengeschnnnpft. Die 70°/o-Linie hat diesmal ihren nördlichsten Punkt in
Oregon, erreicht aber in ihrem weiteren teils südöstlichen, teils östlichen Verlaufe in Carolina die Küste
und läßt sich dann weiter südwestlich und westlich bis Texas verfolgen. Die 60 %- und 50 %-Isohelien
spannen sich durchs ganze Gebiet von Westen nach Osten in fast zueinander parallelem Verlaufe. Beider
Richtung ist erst nordöstlich und nördlich, sodann östlich, die eine nördlich, die andere südlich der Nord
grenze der Vereinigten Staaten. Beide kreuzen das Seengebiet und suchen dann die Ostküste auf. Längs
letzterer fallen besonders die verschiedenen 60 %■ Isohelien auf. In Süd-Quebec tritt die 40%-Isohelie
wieder auf.
Im Oktober ist die Abnahme der Sonnenscheindauer schon bedeutend geworden. Die 80 %-Isohelie
erscheint verkürzt. Die Linie für 70 °/o entfernt sich nur wenig vom 40.° N. Br. und biegt in Kentucky
nach Südwesten um. Die 60 %- und 50 %-Isohelien durchqueren die Vereinigten Staaten von Westen
nach Osten. Sie verlaufen erst nordöstlich, dann östlich und südöstlich. Erstere verläßt in Nord-Carolina
das Land, letztere in Maine. Im Südosten der Vereinigten Staaten zeigt sich gleichfalls eine 60°/o-
Isohelie. Wieder bedeutend an Ausdehnung haben die 40 %-Isohelien gewonnen, so im Nordwesten des
Gebietes und im Seengebiete. In Oregon tritt die 30 %-Isohelie wieder auf.
Erheblich hat die Trübung des Himmels im November zugenommen. Die Isohelien höheren Be
trages sind weit südwärts gedrängt worden. So kreuzt die 80%-Isohelie nur Südost-Californien, Arizona
und Neu-Mexico. Die 70 %- und 60%-Linien verlaufen parallel zueinander. Erstere erreicht in Colorado,