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Full text: 35, 1912

Bewölkung und Sonnenschein des Mittelmeergebietes. , 
43 
Etwas anders verhält es sich mit der Veränderlichkeit der absoluten Sonnenscheindauer, was zu 
nächst schon an deren jährlichem Gange zu bemerken ist. Dieser verläuft an den einzelnen Stationen 
sehr verschieden. Ähnlich wie die russischen*) zeigen auch die im Norden und Nordosten unseres 
Gebietes gelegenen Stationen relativ kleine Anomalien im Winter, große im Sommer (Lugano, Sarajevo, 
Bukarest). 
Besonders auffällig ist aber der Unterschied zwischen der relativen Sonnenscheindauer und der 
Bewölkung auf der einen und der absoluten Sonnenscheindauer (Stunden pro Monat) auf der anderen Seite 
in bezug auf die Beträge der mittleren Veränderlichkeit. Diese sind bei der absoluten Sonnenscheindauer 
durchschnittlich dreimal so groß wie bei den beiden anderen Elementen, und ebensoviel größer fallen 
infolgedessen die wahrscheinlichen Fehler aus, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht. 
Tabelle 40. 
Der wahrscheinliche Fehler der Mittel der absoluten Sonnenscheindauer. 
Nr. 
Station 
Zahl der 
Jahre 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
3 
e, 
Aug. 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
N 
9 
Q 
Jahr 
4. 
San Fernando 
28 
3,3 4,9 
5,4 1 4,1 
4,1 5,0 
4,3 
4,3 
3,7 
3,2 5,1 
4,3 
25,8 
21. 
Triest 
20 
5,2 7,3 
5,0 I 3,9 
5,5 4,4 
5,3 
4,4 
5,1 
3,4 4,9 
5,1 
24,1 
33. 
Bukarest—Filaret . . 
23 
4,1 5,5 
5,2 6,2 
o 5 4 5jO 
5,6 
4,7 
6,2 
6,6 4,8 
4,0 
27,7 
38. 
Alexandria 2 ) 
8 
5,8 4,3 
4,8 4,7 
6,0 5,1 
2,1 
4,9 
3,0 
6,2 3,8 
4,9 
18,2 
Der Grund für diese Erscheinung liegt natürlich in der Definition der Mittel: Stunden pro Monat. 
Daß diese Mittel trotz ihrer klaren Bedeutung nicht vorteilhaft sind, lehren nicht allein die in der vorigen 
Tabelle angeführten großen wahrscheinlichen Fehler, sondern vor allem auch die große Zahl der Jahrgänge, 
die zur Berechnung der Mittel notwendig sind, damit diese um weniger als eine Stunde vom Normalmittel 
abweichen. Für Triest fand ich z. B. die Zahlen 3 ): 
Nr. 
Station 
Zahl der 
Jahre 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Aug. 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
Dez. 
21. 
Triest 
20 
547 
1054 
492 310 
607 
394 
558 
382 
510 
230 
472 
526 
Jahrgang 
e 
Würden die Mittel so definiert, daß sie ein Drittel ihrer ursprünglichen Beträge ausmachen, so wären 
damit natürlich auch die Mittel der Anomalien und die wahrscheinlichen Fehler auf ein Drittel ihrer 
ursprünglichen Höhe zurückgeführt, d. h. jenen der relativen Sonnenscheindauer und der Bewölkung ganz 
ähnlich. Und auch die Anzahl der Jahre, die hinreicht, um die wahrscheinlichen Fehler < 1 zu machen, 
wäre für die absolute Sonnenscheindauer ungefähr dieselbe wie bei den beiden anderen Elementen. Für 
Triest würde sich z. B. ergeben: 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Aug. 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
Dez. 
57 
134 
51 
34 
63 
44 
58 
40 
56 
24 
47 
52 
Jahrgänge 
') Menger, a. a. 0. S. 82. 
2 ) Daß die Größe der wahrscheinlichen Fehler in Alexandria nicht kleiner ausfällt als an den nördlichen Stationen, 
liegt natürlich an der Kürze der zur Verwendung gelangten Periode. 
8 ) Vgl. auch die analogen, für Rostock berechneten Werte bei König, a. a. O. S. 325. 
6*
	        
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