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Full text: 34, 1911

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Aus tlom Archiv der Deutschen Seewürfe. 1911, Nr. 1. 
aber in einem Sprung unter 34°/oo bis zum Minimum von 33,58%o in 7° Nord, 26° West zu sinken. 
Das sind ganz anormale Werte, die um 1,5 “/oo von der Karte abweichen. Ein Irrtum ist nicht möglich, 
da es sich nicht um eine vereinzelte Beobachtung handelt, und auch weiter noch tagelang bei nur geringem 
Fortschritt der Salzgehalt 34 °/oo wenig überstieg und einmal noch wieder darunter sank. Nun müssen 
wir wieder die Werte der Karte, da sie den Mittelwert einer großen Anzahl von Beobachtungen vorstellen, 
als Normalwert betrachten, so daß hier also sehr große Schwankungen, wie sie in anderen Gebieten selten 
Vorkommen, zu verzeichnen sind. Aus anderen Beobachtungen geht hervor, daß die Schwankungen selbst 
in kurzen Zwischenzeiten sehr groß sind. Das zeigt die Zusammenstellung in Tabelle 24. 
Tabelle 24. 
Tag 
Breite 
Länge 
Salzgehalt 
•) 
0. VIII. 1908 
7° 40' 
20° 39' 
34,05 “/oo 
*) 
29. IX. 1008 
8° 22' 
20° 37' 
34,79 „ 
3 ) 
22. X. 1908 
7° 
20° 
33,58 , 
*> 
15. TI. 1909 
7° 19' 
26° 37' 
30,44 „ 
& ) 
10. IV. 1908 
0» 
28° 
35,9 
°) 
28. V. 1908 
0° 
29“ 
34,92 „ 
i), *), 4 ) aus Bull. 1 fydrogr. 1908/09, S. Hl. 
8chwendig, Ami. Hydr. 1909, 8. 296. 
3 ) „Pangani“. s ), 6 ) Beobachtung von 
Die Gesamtschwankung ist fast 3 °/oo, obgleich die Beobachtungsorte annähernd dieselben sind. Bei 
Beobachtung 2 und 3 liegen die Stationen keine 10(1 Seemeilen auseinander, und die zeitliche Differenz ist 
3 Wochen; der Salzgehaltsunterschied 1,21 “/oo. Auch Beobachtung 5 und 6 liegen zeitlich und 
örtlich wenig auseinander, zeigen aber einen Unterschied von rund l°/oo. Die Erklärung für die großen 
Differenzen ist aber nicht schwer. Die Beobachtungen fallen in das äquatoriale Stillen- und Südwest 
monsungebiet, das sich außer durch Mallungen und flaue Südwestwinde durch die abnormen Niederschläge 
auszeichnet. Es liegen zwar nur sehr wenig Angaben über den Einflaß starker Niederschläge auf den Salz 
gehalt vor, aber zweifellos kann er sehr beträchtlich sein, wenn die Niederschläge nicht vereinzelt, sondern 
die Regel sind. In den 7 Tagen vom 22. bis 28. Oktober 1908, die hier zugebracht wurden, fiel an jedem 
Tage Regen, und zwar als geringste Menge 2,4, als größte 20,8 mm in 24 Stunden, und im ganzen 59,2, 
also durchschnittlich 8,5 mm in 24 Stunden. Diese Zahl ist vielleicht noch relativ klein, denn H. Meyer 1 ), 
der im August 1909 in nur 2 Tagen das Südwestmonsungebiet durchsegelte, konnte an diesen beiden Tagen 
5,4 und 45,0 mm registrieren, nnd solche Beispiele lassen sich aus der Literatur noch zahlreich anführen. 
Für den an und für sich niedrigeren Salzgehalt in diesem Gebiet machen wir nach 
früheren Ausführungen die geringe Verdunstung verantwortlich, für die starken 
Schwankungen aber die Niederschläge. 
Mit Überschreiten des Äquators kommen wir im Südatlantischen Ozean in Gebiete, in denen 
seltener Salzgehaltsbestimmungen ausgeführt sind. Demgemäß sind die Abweichungen von der Karte zwar 
nicht beträchtlich, aber doch immerhin erwähnenswert. Schon auf 1° Süd wurde die 36°/»o Isohaiine 
passiert, die auf der Karte erst in 0° Süd verläuft. Da der Passat sehr steif und sehr südlich war, so ist 
es nicht ausgeschlossen, daß aus dem Gebiet des Salzgehaltsmaximum in 10—25° Süd und 10—40° West 
Oberflächenwasser aus dem nordöstlichen Teil des Gebietes in größeren Mengen mit dem Südäquatorial 
strom in unsere Route geführt ist. Das Ansteigen der Salinität erfolgte weiter regelmäßig in 13° Süd 
auf 37 %«, und in 20° Süd wurde — allerdings nur mit 37,09°/oo — das Maximum beobachtet. Auf rund 
30° Süd verließ das Schiff, nachdem schon vorher kleinere Schwankungen eingetreten waren, das Gebiet 
von über 30 °/oa Salzgehalt. 
') Arm. d. Hydr. 1911, S. 6-‘>.
	        
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