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Full text: 34, 1911

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1911. Nr. 1. 
Ozean geben dann zusammen 6,2 mm für den Passat überhaupt. Die geringen Unterschiede der drei 
Zahlen — 6,6. 6,2, 5,7 — spiegeln vielleicht die Eigentümlichkeiten jedes Passatgebietes wieder. Der 
Südostpassat in dem in Betracht kommenden Teile des Stillen Ozeans ist schwächer als die Passate im 
Atlantischen Ozean, und von diesen ist der Nordost wieder stärker und trockener. 
Schließlich gibt uns eine Betrachtung der jahreszeitlichen Unterschiede Winke für 
eventuelle Korrektionen. In den tropischen Gewässern dürfte auf offenem Ozean im allgemeinen die Ver 
dunstung keinen großen jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen sein, da ein Anlaß dazu fehlt. Anders 
in Gebieten wie beispielsweise dem nördlich und südlich vom 40. Grad. Die Ausreise der „Pangani“ erfolgte 
im Herbst um Mitte September; Anfang Oktober wurde das Gebiet zwischen dem 50. und 40. Grad nörd 
licher Breite durchschnitten. Es wurde normales Ilerbstwetter für diese Gegend, d. h. heitere Tage, die mit 
solchen mit stärkeren Winden und Niederschlägen wechselten, angetroffen, und die mittlere Verdunstung war 
4,5 mm pro Tag. Dagegen wurde dasselbe Gebiet auf der Heimreise gegen Ende des Winters durchsegelt. Das 
Wetter hatte mehr Kap Horn-Charakter. Wiederholt herrschten Sturm, Regen und Nebel; die Luft war 
meist bedeckt und sehr feucht, und nachts trat sehr starker Taufall ein. Nur dadurch erklärt sich der 
0,2 mm. Bilden wir aus ihm und dem Wert der Ausreise das 
Vielleicht ist er sogar noch etwas zu 
Gebieten auf Südbreite im Atlantischen 
und 3,4 gleich reduziert 2,7. Das Mittel 
abnorm niedrige Verdunstungswert von 
Mittel 2,6, so dürfte dieser Wert nicht weiter reduziert werden, 
niedrig. Wir hätten dann fast denselben Wert wie in denselben 
wie auch Stillen Ozean. Hier waren 3,8 mm gleich reduziert 3,1 
2,6+3,1+2,7 
gilt für die Breite 40—50° überhaupt 
— 2,8 
mm. 
Sehr wertvoll wären Werte aus verschiedenen Jahreszeiten im Kap Horn-Gebiet gewesen. Die 
Zwischenzeit der beiden Durchsegelungen der Region war aber nur kurz, so daß nur Beobachtungen aus 
dem Sommer vorliegen. Sie decken sich mit 2,0 und 1,8 mm fast, und wir müssen den Mittelwert 
1,9 mm wohl mindestens um 2n—25 °/o, auf rund 1,4 mm, erniedrigen, da die Verdunstung im Winter 
sicher viel niedriger ist. Die „schlechten“ Tage auf der Ausreise ergaben nur 70% des Gesamtmittels. 
Die Verdunstung im Kap-Horn-Gebiet wird im Jahresdurchschnitt 1,4 mm pro Tag nicht übertreffen; wahr 
scheinlich ist sie noch etwas niedriger. 
Ziehen wir nunmehr das Resultat aus unseren Darlegungen, so ergeben sich folgende Werte für 
die Verdunstung auf der Meeresoberfläche in den einzelnen Klimagebieten oder Breitenzonen. 
Zwischen dem 60. und 50. Breitengrad verdunsten, wenn wir den Kap Horn-Wert nehmen, täglich 
im Durchschnitt höchstens 1,4 mm. Zwischen dem 50. und 40. Breitengrad ist die Verdunstung pro Tag 
2,8 mm; von dort bis zur Passatgrenze (rund 30°) haben wir in den verschiedenen Ozeanen auf Aus- und 
Heimreise 5,4, 5,5, 6,0, 6,0, 4,9 mm, deren Mittel, 5,5, reduziert 4,4 mm ist. Es folgen die Passate mit 
6,2 mm, und dann das Stillengebiet mit 3,8, gleich reduziert 3,1 mm. 
T a belle 10. 
Gebiet 
Mittl. tägl. Verdunstung 
Milt], jälirl. Verdunstung 
60—50 0 
50—10« 
40-Passatgrenze 
Passat 
Äquatorial-Stillengebiet . . . 
unter 1.4 mm 
2,8 mm 
4.-4 „ 
6,2 , 
4,1 „ 
rund 45 cm 
100 cm 
160 „ 
225 „ 
115 „ 
Diese Zahlen sind die Zusammenfassung der gesamten Ergebnisse in allgemeinster 
Form, da sie unter Benutzung des ganzen Materials von über 100 Beobaclitungstagen unter Berücksichtigung 
aller Momente für nur fünf Hauptgebiete gebildet sind. Absolut genau können sic nicht sein, aber 
wesentliche Änderungen, d. h. solche über 10%, werden weitere Beobachtungen schwerlich ergeben, so 
daß nunmehr wenigstens für das befahrene Gebiet des Weltmeeres die Verdunstung 
in ihren Grundzügen bekannt ist. Wir werden diese Werte im nächsten Kapitel zu allgemeinen 
Betrachtungen verwenden.
	        
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