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Full text: 34, 1911

Ergebnisse einer ozeanngr.-iph¡sehen Forschungsreise in dem Atlantischen und dem südöstlichen Stillen Ozean. 47 
stark ab, der Himmel war bedeckt und die relative Feuchtigkeit stieg beträchtlich. Es verdunsteten in 
folgedessen nur 4,5 mm gleich 63°/o des Gesamtmittels. 
Im Kap Horn-Gebiet ergaben sieben gelungene Beobachtungen 2,0 mm den Tag. Der 20. November 
und 4. Dezember allein, an denen mehrfach Smutt bei schwachen Winden herrschte, hatten nur eine durch 
schnittliche Verdunstung von 1,4 mm gleich 70°/o von 2,0 mm. 
Ähnliches läßt sich natürlich für verschiedene Gebiete auf der nördlichen Halbkugel auch finden. 
Im Übergangsgebiet von 40° Nord bis zum Passat berechnen wir aus den „schlechten“ Tagen nur 
05% Verdunstung vom Gesamtmittel, und im Nordostpassat haben 3 Tage, der 11. 18., 20. Oktober nur 
4.1 mm gleich 85 % Verdunstung. 
Ebenso ist auf der Heimreise dreimal eine scharfe Trennung zwischen günstigen —- d. h. für die 
Verdunstung günstigen Tagen — und schlechten möglich. 
Ab Tocopilla war im Südostpassat des Stilllcn Ozeans die mittlere Verdunstung an sieben Tagen 
7.2 mm. Zwei schlechte Tage unter diesen sieben stehen dem mit 5,8 nun gleich 80% von 7,2 mm 
entgegen. 
Von 40° Süd im Südatlantischen Ozean bis zur Passatgrenze ergeben sechs Werte 6,0 mm, während 
die beiden schlechten Tage allein 4,7 gleich 79 % zeigen. 
Schließlich wurde in demselben Gebiet auf Nordbreite ein Mittelwert von 5,5 mm gefunden, wovon 
zwei schlechte nur 70 % auf weisen. 
Im ganzen läßt sich eine solche Trennung für sieben Gebiete durchführen, und in diesen haben die 
wenigen „schlechten“ Tage 63, 70, 65, 85, 80, 79, 70 % der mittleren Gesamtverdunstung ihres Gebietes. 
Der Durchschnitt ist 73%. Nun waren die sogenannten schlechten Tage für die Verdunstung zwar un 
günstig verglichen mit den übrigen Tagen, aber immerhin noch nicht sehr ungünstig. Im letzteren Falle, 
wenn fast stets keine Beobachtung gelang, dürfte die mittlere Minimalverdunstung nur vielleicht 60 % ■— 
einen Anhalt für diesen Wert bieten die Zahlen 63 und 65 %, die noch zu hoch sein müssen — unter 
der mittleren Maximalverdunstung bleiben, die unsere zur Hauptsache an günstigen Tagen erzielten Werte 
darstellen. Zwischen beiden liegt das wahre Mittel, das also den Tagen mittlerer Wettergunst annähernd 
entsprechen würde. Rund 80 % der mittleren Maximalverdunstung dürfte überhaupt der gesuchte Mittelwert 
sein. Wir werden also in den Gebieten, in denen wir zweifellos einen Maximalwert 
erhalten haben, unsere Werte um ein Fünftel reduzieren müssen. 
Ein weiteres Vergleichsmittcl, das uns zugleich anzeigt, ob wir in der betreffenden Zone einen 
Maximalwert gefunden haben, gibt uns das Verhältnis des Windes in einem Klimagebiet zur Be 
obachtungszeit zum durchschnittlich dort anzutreffenden Winde, da die Winde nach 
unseren Ergebnissen in ähnlichen Klimagebieten die Hauptfaktoren für die Verdunstung sind. 
Wie in der Einleitung ausführlich auseinandergesetzt ist, war der Nordostpassat auf der Ausreise 
viel zu schwach und unbeständig. Die mittlere Windstärke war rund 2. Dagegen herrschte auf der 
Heimreise frischer bis steifer Passat mit durchschnittlicher Stärke bis 6, häufig sogar bis 7, während im 
Jahresmittel der Nordostpassat etwas über 4 haben dürfte. Der auf der Ausreise gefundene Verdunstungs- 
wert von 4,8 mm bei zehn Beobachtungen ist deshalb der Minimalwert, der der Heimreise von 8,3 mm 
bei elf Beobachtungen der Maximalwert, so daß das Mittel aller Werte, das 6,6 mm ist, die mittlere wirk 
liche Verdunstung an der Meeresoberfläche sein wird. Dem entspricht genau der aus der Heimreise allein 
berechnete reduzierte Wert von 6,6 mm gleich 8,3 minus 20 %! Im Südostpassat war der Wind auf der 
Ausreise sehr stark entwickelt, so daß das Schiff die fast 2000 Seemeilen lange Fahrt in zehn Tagen 
zurücklegte. Ähnlich ging es auf der Heimreise, auf der ebenso wie auf der Ausreise ausnehmend gutes 
Wetter bei sehr frischem Passat herrschte- Fast stets schien die Sonne zwölf Stunden, und die Luft w r ar 
mehrfach so trocken, daß es dem Beobachter ohne Psychrometer auffiel. Das Gesamtmittel aus beiden 
Fahrten muß deshalb anders als im Nordost um ein Fünftel, also von 7,8 auf rund 6,2 mm reduziert 
werden. Dann hätten wir einen ähnlichen Wert wie im Nordostpassat, wo die wirkliche Verdunstung auf 
6,6 nun bestimmt war. 
Die Fahrt von Valparaiso nach Tocopilla fiel in das Südostpassatgebiet. Jedoch war der Südost 
kaum entwickelt, die Witterung ganz anormal, so daß der Wert von 3,3 mm viel zu niedrig ist. Deshalb 
dürfen wir die auf der Rückfahrt gewonnene Zahl 7,2 mm direkt übernehmen, um mit 3,3 nunmehr den 
voraussichtlich wirklichen Wert 5,7 uuu zu bilden. Die drei Passatzahlen aus Atlantischen und Stillen
	        
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