Skip to main content

Full text: 34, 1911

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1011, Nr. 1. 
38 
Nebel ist die Möglichkeit nicht zu bestreiten, wenngleich der Fall auf der „Pangani“ nicht eintrat. Leider 
fehlen von dem in Betracht kommenden Tag auf dem „Hans Egede“ Ablesungen des feuchten Thermo 
meters; doch ist die Bewölkung nur gering. Unmöglich ist es auch nicht, daß die Wasserzunahme nur 
durch Nichterkennen und Beachten einer der leicht eintretenden Fehlerquellen sich erklärt, und ich 
möchte das für das Wahrscheinlichste halten, weil auch der zweite Wert viel zu groß ist. Wenn wirklich 
die Zunahme so beträchtlich sein kann, dann wäre sie nicht allein von Ragona, sondern auch von anderen 
Forschern beobachtet worden, und auf der „Pangani“ wären wohl mehrere Fälle eingetreten. 
Fassen wir unsere Betrachtungen über die regionalen Unterschiede der Verdunstung noch einmal 
zusammen, so sehen wir, daß sich Klimagebiete mit verschieden großer Verdunstung unter 
scheiden lassen, daß die Maxima in den Passatregionen liegen, getrennt durch ein 
Gebiet geringerer Verdunstung in der äquatorialen Kalmenzone, und nach Norden 
und Süden stetig ab nehmen. 
b) Die beeinflussenden Faktoren. 
Die Betrachtung der regionalen Unterschiede der Verdunstung ließ schon Schlüsse auf die die Ver 
dunstung beeinflussenden Faktoren zu. Aus der Tabelle (S. 30) folgt, daß für die Größe der Verdunstung 
in erster Linie die Höhe der Luft- und Wassertemperatur maßgebend ist; alle anderen Faktoren 
modifizieren dann erst die Werte innerhalb der ihnen durch die Temperatur zugewiesenen Größenordnung. 
Die Mittelwerte für die einzelnen Klimagebiete bringen den Einfluß der Temperatur so klar zum Ausdruck, 
daß weitere Ausführungen unnötig sind. Auch haben alle, die sich bisher auf dem Lande mit der Ver 
dunstung beschäftigten, diese Abhängigkeit des Verdunstungsvorganges von der Temperatur festgestellt ’). 
Dagegen wird eine Untersuchung der einzelnen Beobachtung«werte die Bedeutung der auf See variableren 
Elemente erkennen lassen. Die Tabelle 8, die vom 12. Oktober bis zum 5. November die Verdunstung 
und die meteorologischen Elemente von Tag zu Tag, soweit Beobachtungen gelangen, zeigt, läßt in der 
Kurvendarstellung (Fig. 2) einen ersten Überblick gewinnen. 
Tabelle 8. 
Tag 
12. X. 
(13.) 4 ) 
14. | 15. 
10. 1" 
18. 
20. 
21. 
22. 
24. 
Verdunstung.... 
4,5 
3,3 
5,0 5,2 
Q 
O 
,9 ' 4,0 
4,7 
k q 
5,7 
4,7 
3,5 
Wind’) 
1 
0 
1 1,5 
1 
25 1. 
3 
4 
4 
3,5 
0,75 
0,5 
Sonnenscheindauer * 2 ) . 
0 
9 
7 7,5 
7 • 7 
Ü 
1 
7,5 
8,5 
25 
Relat. Feuchtigkeit 3 ) 
73 
73,5 
73 73 
1 
70 78 
; 
82 
81.5 
80 
80 
'82 
Tag 
20. 
27. 
(28.) 4 ) ‘ 20.*) 
30. 
i 
11. l.XI. 
o 
o. 
4. 
5. 
Verdunstung.... 
2,0 
4,0 ! 
5,2 7,9 
7,4 
3,1 
0,1 
8,8 
7,0 
7,1 
Wind ') 
1 
1,5 
3 j 5 
4,5 
A 
5 
5.5 
5 
3,/o 
Sonnensclieind auer 2 ) . 
0,5 
2 ! 
4 4 
5 
0 
7 
5 
7 
10 
Relat. Feuchtigkeit 3 ) 
82,5 
83 
80 70,5 
78 
70 
74 
70 
75 
77 
’) Durchschnitt der Termiubcobachtungen unter Berücksichtigung de 
r Notizen und des met. Journals. 
-) Zeit 
der direkten Bestrahlung der Wasseroberfläche im Gefäß. 
6a + 12 -f 6p + 6a 
4 ) 13. und 28. X. nicht 
völlig einwandfreie Verdunstungswerte. 
5 ) Einsetzen des Südostpassates. 
*) Siehe darüber bei Hann, Lehrbuch der Meteorologie, 1901, S. 207 fl'., und Krümmel, Handbuch der Ozeanogr., 
2. Aufl., S. 24311’. Rudzki, Physik der Erde, S. 267, gibt an, daß bei 30° die Verdunstung viennal so groß als bei 1 0 C. ist.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.