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Full text: 34, 1911

36 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewartc. 1911, Xr. 1 
Tabelle 6. 
Gebiet 
Ausreise 
Zahl der ein- Verdunstungs 
wandfreien Be- höhe in 24 Std. 
obach tu ngen (Millimeter) 
Heim 
Zahl der ein 
wandfreien Be 
obachtungen 
reise 
Verdunstungs 
höhe in 24 Std. 
(Millimeter) 
Mittel 
Aus- und 
Heimreise 
1. Bis 40° Nord. . . . 
5 (8) 
4,5 (4,0) 
4 (-) 
0,2 (-) 
2,0 
2. 40° Nord bis zur Nord 
grenze des Nordost 
passates 
5 ( ) 
5,5 (-) 
4 (-) 
5,5 (-) 
5,5 
3. Nordostpassat . . . 
10 (11) 
4,8 (4,7) 
11 (-) 
8,3 (-) 
0,0 
4. Stillengebiet .... 
4 (_) 
3,8 (-) 
- 1 ) 
— 
3,8 
5. Südostpassat .... 
8 (10) 
7,2 (6,7) 
9 (-) 
8,3 (-) 
7,8 
G. Südgrenze des Südost 
passates bis 40° Süd . 
7 (10) 
0,0 (5,9) 
0 (7) 
0,0 (?) 
G,0 
7 40° Süd bis Staatenisi. 
ü (-) 
3,8 (-) 
1 (-) 
3,7 (-) 
3,8 
8. Staatenisi, bis 50 0 Süd 
(Kap Horn-Gebiet) . . 
7 (9) 
2,0 (2,1) 
3 (-) 
1,8 (-) 
1,0 
9. 50° Süd — 40° Süd . 
3 (4) 
3,1 (3,3) 
- 2 ) 
— 
3,4 
10. 40 0 Süd — Valparaiso . 
3 (-) 
4,0 (-) 
- 2 ) 
— 
4,9 
11. Valparaiso—Tocopilla . 
4 (7) 3 ) 
3,3 (4,0) 
7 (8) 4 ) 
7,2 (7,0) 
5,7 
(Die eingeklainmcrten Zahlen sind die Anzahl sämtlicher Beobachtungen und der Mittelwert aus ihnen: 
sic weichen 
nur wenig von den einwandfreien Beobaehtungsdaten ab.) 
') Stillengebiet auf der Heimreise nicht vorhanden. (Siche Einleitung.) 
2 ) Keine Beobachtungen. 
3 ) Kein ausgeprägter Südostpassat; die eingeklanimerten Zahlen enthalten auch die Dampferbeobachtungen 
Iquique-Y alparaiso. 
4 ) Südostpassat und Gebiet südlicher Winde bis 34° Siid. 
von der Küste sieh vollzog 1 ), wurde der wahre Südostpassat durchsegelt und dementsprechende Werte er 
halten 2 ). Übrigens ist bei diesen großen Vordimstungswerten im Passat auch zu berücksichtigen — worauf 
schon Schott“) 1893 aufmerksam machte, als er aus Salzgehaltsbeobachtungen auf das Maximum der 
Verdunstung im Passat schloß —, daß die Passate von höheren nach niederen Breiten wehen, und daß 
demgemäß ihre Aufnahmefähigkeit für Wasserdampf ständig steigt. Die Verdunstungshöhe wächst also 
bis zum Passatmaximum, um dann in der Kalmenregion stark zu sinken. Dieses Minimum von 
3,8 mm im Stillengebiet erklärt sich zwanglos aus den klimatischen Verhältnissen. Große relative 
Feuchtigkeit, geringe oder ganz fehlende Bewegung der Luft, starke Bewölkung vermindern die Verdunstung 
so stark, daß auch die erhöhte Luft- und Wassertcmperatiir keinen Ausgleich bewirken kann. Es war 
von Anfang an in den Kalmen eine geringere Verdunstung zu erwarten. Daß sie allerdings so gering sein 
würde, hatte ich nicht gedacht. Auf der Heimreise ging der Südost fast unmittelbar in den Nordost über, 
so daß Beobachtungen im Stillengebiet nicht gemacht werden konnten; aber jede spätere Untersuchung 
dürfte zweifellos dasselbe Resultat ergeben. 
Verhältnismäßig hoch ist auch die Verdunstung in den subtropischen Übergangsgebieten, 
den Gegenden zwischen dem 40. Breitengrad und den Passatgrenzen. Meist frische Winde, die nur ge 
legentlich von Stillen unterbrochen sind, und höhere Temperaturen herrschen hier vor und begünstigen 
ebenso wie die bei der absteigenden Lufttendenz vorhandene größere Aufnahmefähigkeit der Luft für 
Wasserdampf die Verdunstung. Die große Übereinstimmung der auf Aus- und Heimreise auf der nörd 
lichen wie auf der südlichen Hemisphäre in diesen Gegenden gefundenen Verdunstungswerte ist nicht nur 
an und für sich interessant, sondern auch wichtig für die Verallgemeinerung der nur auf einer Rund- 
') Siehe Reisekarte sowie Seglerwege im Atlas zum Scgelhandbuch fiir den Stillen Ozean. 
2 ) Siehe später S. 40 und 46. 
8 ) A. a. 0. S. 27.
	        
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