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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1911, Nr. 5.
Dezember, Januar und Mai, wo sie einen Grad übersteigt. Im übrigen ist sie geringfügig, so daß die in
der warmen Jahreszeit auch häufig am Nachmittag ausgeführten Aufstiege in ihrem Einfluß auf den Aus
gangswert der Temperatur durch die in den letzten Jahren erfolgten Frühaufstiege kompensiert zu werden
scheinen. Da die tägliche Periode bereits in 1000 m Höhe sehr abgeschwächt ist, dürften die abgeleiteten
Temperaturen den wahren 24.ständigen Mitteln sehr nahe kommen.
Dez. Jan. Febr. März April -Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. Dez.
Das Maximum in den monatlichen Mitteltemperaturen finden wir bis zur Höhe von etwa 2000 m
im August, darüber hinaus geht es auf den Juli zurück. Dieser Verfrühung des Maximums mit der Höhe
steht eine Verspätung des Minimums gegenüber, das sich nur am Erdboden im Januar, sonst aber erst im
Februar vorfindet. Unmittelbar verknüpft ist diese Annäherung der Extreme gegen den Frühling hin mit
der Tatsache, daß im allgemeinen mit zunehmender Höhe die Erwärmung vom Winter zum Sommer eine
viel intensivere ist als umgekehrt der Erkaltungsprozeß vom Sommer zum Winter. Recht deutlich prägt
sich diese Erscheinung in den während des Frühlings enger zusammengedrängten Höhenisothermen aus.
Tabelle 13. Mittlere Temperaturen nach Höhenstufen.
Höhe
m
Dez.
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Jährliche
Schwan
kung
Hamburger
Mittel . .
1.0
- 0.6
0.8
2.8
7.4
11.7
15.0
16.8
16.4
13.6
8.6
4.1
17.4°
Erde ....
2.9
OM
1.2
3.7
7.0
13.1
15.6
10.0
16.8
13.0
8.9
4.7
10.2°
500
1.0
- 0.5
- 1.1
0.4
3.9
8.5
10.6
11.8
12.5
9.4
0.5
3.2
13.0°
1000 ....
- 0.3
- 2.2
— 8.7
- 2.1
0.9
5.2
7.7
8.5
9.0
0.5
4.4
0.8
12.7°
1500 ....
-2.4
- 4.0
- 6.1
- 4.4
-1.8
2.1
4.9
5.7
6.1
4.3
1.9
- 1.3
12.2°
2000 ....
-4.5
- 0.8
- 8.5
- 0.9
-4.5
-0.7
2.2
3.3
3.3
2.1
-0.8
-3.2
11.8°
2500 ....
-7.0
- 9.7
— 11.2
- 9.5
-6.8
-3.2
0.0
0.7
0.6
-0.2
-3.3
— 5.5
11.9°
3000 ....
-9.0
— 12.2
-13.8
-12.1
-9.3
-5.7
-2.1
-1.6
-1.9
-2.7
-5.9
— 8.0
12.2°
Auch die schon früher besprochene Verlangsamung des Temperaturgefälles nach oben zu im Sommer und
das entgegengesetzte Verhalten im Winter ist deutlich zu erkennen.
An letzter Stelle in der Tabelle ist noch die Jahresschwankung der mittleren Monatstemperaturen
angegeben. Das Maximum der Unterschiede findet sich am Erdboden, nach oben zu nimmt die Schwankung
rasch ab und erreicht hei 2000 m ein Minimum. Noch höher macht sich eine, wenn auch sehr langsame
Zunahme bemerkbar.