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Full text: 34, 1911

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Die vertikale Temperaturverteilung zwischen dem Erdboden und 3000 m über Hamburg. 
Archiv 1911. Nr. 5- 
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Temperaturgefälles bei Winden aus ESE SW gegenüber allen anderen. Da aber die in 500 maus WSW 
wehenden Winde in 3000 m Höhe in der Regel schon eine nördliche Komponente besitzen, können wir 
diese Windgruppe hier bereits den nördlichen Winden zurechnen. Es läßt sich also allgemein zwischen 
2500 und 3000 m bei südlichen Winden ein stärkerer Gradient konstatieren als bei nördlichen. 
Eine vergleichende Darstellung des Temperaturgefälles bei den verschiedenen Windrichtungen unter 
Berücksichtigung der Jahreszeiten ist wiederum am leichtesten und übersichtlichsten möglich an der Hand 
der in Fig. 2—(> dargestellten Tsoplcthendiagramme. 
NNE-E. Das Maximum des Temperaturgefälles linden wir übereinstimmend bei allen Winden im 
Sommer, und zwar in der bodennächsten Schicht mit ihren kräftigen Konvektionsvorgängen. Es übersteigt 
bei NE-Winden den Wert von 1° pro 1CO in, geht auch im Frühling noch über 0.8 hinaus und nimmt 
selbst zmn Winter nur auf 0.04 ab, viel weniger als bei den übrigen Windrichtungen. Stärkere Boden 
inversionen kommen eben bei diesen Richtungen kaum vor. Nach oben zu sinkt der Gradient im Sommer 
bis auf 0.5 bei 1500 m herab, während im Winter schon bei 1000 m ein Gebiet niedrigsten Gefälles 
auftritt, das jetzt 0.2 erreicht und mit Werten von 0.4 auch auf den Herbst und Frühling übergreift. In 
allen Jahreszeiten wächst der Gradient oberhalb 2000 m wieder über den normalen Wert 0.5 hinaus, sinkt 
dagegen im Frühling und Sommer im obersten Intervall wieder unter ihn hinab. 
ESE-S. Das Maximum im Sommer, das hier in gleichem Maße auch den Frühling umfaßt, ist 
schwächer als bei NE-Winden und mit 0.7° pro 100 m das schwächste überhaupt. Statt dessen rückt der 
stärkere Gradient wenigstens im Sommer in höhere Schichten hinein. Herbst und Winter zeigen in den 
unteren und mittleren Schichten ein stark ausgeprägtes Gebiet sehr schwacher Gradienten, die in den 
Durchschnittswerten auf fast 0.1° pro 100 in hinabgehen und unterhalb 500 m im November und Dezember, 
zwischen 500 und 1000 m im Oktober und Januar sogar negativ werden. Auch der Sommer zeigt in dieser 
Höhe bereits z. T. unternormales Gefälle. Bei 2000 oder 2500 m wird dann überall der mittlere Wert 
wieder erreicht und besonders im Sommer merklich überschritten. Ein Gebiet schwacher Temperatur- 
abnalnne bei 3000 in im Vorfrühling ist nur schwach angedeutet. 
SSW-SW. Der Temperaturabfall ist nicht nur im Sommer, wo das Maximum unterhalb 500 m 
0.9 übersteigt, sondern auch im Frühling ziemlich stark bis in die höchsten untersuchten Schichten hinein. 
Im Winter findet sich bis 1000 m unternormales Gefälle, das sich im bodennächsten Intervall unter 0.2 erniedrigt 
und auch den November noch beeinflußt. Auch zwischen 1500 und 2000 m findet sich im Herbst und 
Winter, teilweise auch im Frühling, geringeres Gefälle. Dagegen ist der Gradient in der obersten Schicht 
durchweg übernormal, besonders im Frühling. 
WSW-W. Das Gebiet starken Gefälles mit einem Maximum von 0.95 im Sommer reicht im 
Frühling, Sommerund dem überwiegenden Teile des Herbstes bis zu 2000 m hinauf; noch höher findet nur 
im Frühling starke, in den übrigen Jahreszeiten dagegen unternormale Temperaturabnahme statt, Eine 
Zone geringen Gefälles reicht im Winter bis 2000 m hinauf. Der niedrigste Wert von 0.35 unterhalb 500 m 
deutet auf ein starkes Zurücktreten der Bodeninversionen gegenüber den beiden zuletzt betrachteten 
Windgruppen hin. 
WNW-N. Die Temperaturabnahme geht nur während des Winters im untersten Intervall bis auf 
0.4 u pro 100 m hinunter, überschreitet dagegen im Sommer den Wert 1.0 und geht auch im Frühling 
über 0.9 hinaus. Auf diese Jahreszeit verschiebt sich das Maximum des Gradienten zwischen 500 und 
2000 m; darüber geht es allmählich auf den Winter über. In ähnlicher Weise, wie wir bereits bei 
NE-Winden oberhalb 500 m im Winter ein ausgeprägtes Gebiet schwachen Gefälles antrafen, finden wir 
hier im Herbst zwischen 1500 und 2000 m Gradienten unter 0.4, während solche zwischen 0.4 und 0.5 bis 
in den Winter und in noch größerer Ausdehnung in den Sommer hineinreichen. 
Ein weiteres Minimum des Gradienten unter 0.4° pro 100 m stellt sich oberhalb 20U0 m im Frühling 
ein; auch im Sommer und Herbst liegt das Gefälle im obersten Intervall unter dem Durchschnittswert. 
Von Interesse dürfte im Anschluß an diese Übersicht die Kenntnis der durchschnittlichen Temperatur- 
abnahme in der ganzen zur Untersuchung herangezogenen Schicht sein, worüber folgende kleine 
Zusammenstellung Aufschluß gibt:
	        
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