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Full text: 33, 1910

Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 2. 
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selben Höhe im Winter und sinkt im Frühling rasch ab. In Bilbao und Porto wächst der Unterschied 
während des Winters noch weiter auf 70—80 mm, behält diesen Betrag in Porto auch noch im März und 
fällt dann bedeutend ab. Alle diese Angaben beziehen sich auf die Grundreihe der Scheitelwerte, deren 
Jalirespreriode im allgemeinen mit jener der arithmetischen Mittel übereinstimmt, aber viel schärfer aus 
geprägt ist als letztere. 
Außer den Scheitelwerten, welche wir soeben betrachtet haben, treten noch sekundäre Scheitel 
auf, welche alle Beachtung verlangen, da sie die zugehörigen arithmetischen Mittel dem Betrage nach 
übertreffen. Solche sekundären Scheitel erscheinen in Salamanca im Dezember, Januar, März, Mai und 
November. Sie übertreffen im letzteren Monat das Mittel um etwa 20 mm und treten mit einer Häufig 
keit auf, die jener der primären Scheitel wenig naclisteht. Durch diese Tatsache kennzeichnet sich jeden 
falls der Einfluß des sich westlich anschliessenden ozeanischen Gebietes der vorwaltenden Winterregen, 
und nach dem ähnlichen Auftreten sekundärer Scheitelwerte des Niederschlages in den Wintermonaten zu 
Huesca zu urteilen, wird auch diese Station noch in den Bereich des subtropischen Gebietes der Winter 
regen öfters einbezogen. 
Ganz gegen die allgemeine Regel gruppieren sich die Regensummen des November in Huesca. 
Der primäre Scheitel wird fast ganz unterdrückt, und ein sekundärer erreicht den unzweifelhaft höchsten 
Gipfel der Häufigkeitskurve. Durch denselben wird das arithmetische Mittel um 25 mm überschritten. 
An den drei anderen Stationen zeigt sich dieses regelwidrige Verhalten nicht, doch muß hervorgehoben 
werden, daß an ihnen die Häufigkeitskurven des Oktober einen unregelmäßig welligen Charakter mit 
niedrigen Scheiteln haben, wodurch sie sich von denen aller übrigen Monate wesentlich unterscheiden. 
Die angenäherte Häufigkeit der Scheitelwertintervalle mag aus der Tabelle 12 ersehen werden. 
Um einen Überblick über die Monatssummen, aus denen die Generalmittel der Tabelle 2 hervor- 
gehen, zu erhalten, soll noch eine Zusammenfassung versucht werden, wobei zugleich eine vermehrte Zahl 
gleichmäßig über das Gebiet verteilter Stationen in Betracht kommen kann. Es handelt sich nämlich 
darum, die Frage zu beantworten, mit welcher Häufigkeit kleine, mittelgroße, große und sehr große Regen 
mengen pro Monat niedergelien. 
In übersichtlicher einfacher Form gibt hierüber die folgende Zusammenstellung 13 (S. 27) Aufschluß. 
Aus ihr geht hervor, daß das Auftreten der kleinen Niederschlagssummen (für die Nord-, Nordwest- und West 
küste 0—40 mm, für das Ebrobecken und die Hochflächen Altkastiliens 0—30 mm) an den Sommer, be 
sonders an den Juli und August gebunden ist. Doch zeigt sich bei beiden Gruppen ein zweites Maximum 
im Winter, und zwar im Januar oder Februar, das allerdings das sommerliche Maximum an Höhe nicht 
ganz erreicht. Diesen beiden Maxima entsprechen zwei Minima im Herbst (Oktober) und Frühling (Mai, 
bzw. März), die nahezu gleich groß sind. Die größten Regensummen von 120 mm, resp. 90 nun und 
darüber zeigen die gleiche Doppelwelle, nur sind ihre Kulminationspunkte gegen die der vorigen verschoben. 
Sie werden am seltensten verzeichnet im Sommer, am häufigsten im allgemeinen im Oktober und November. 
Sowohl an der Nordküste, wie auch auf dem Tafelland erlangen sie ein zweites Maximum, und zwar an 
der ozeanischen Küste im März, jenseits des kantabrisehen Gebirges einen bis zwei Monate später. Diesem 
zweiten Maximum unmittelbar vorauf geht das sekundäre winterliche Minimum, das allerdings nicht so 
intensiv entwickelt ist wie das Hauptminimum im Sommer. Aus unserer Ausführung geht hervor, daß die 
Wahrscheinlichkeit der extrem hohen monatlichen Niederschlagsmengen denselben jährlichen Gang hat, 
welchen die arithmetischen Generalmittel besitzen. In den letzeren spiegelt sich daher die Jahresperiode 
des Niederschlages keineswegs nach ihrem vorwaltenden Charakter ab, sondern sie wird vor allen Dingen 
durch die sehr hohen Mengen beeinflußt. 
Es ist durch unsere Darstellung wieder deutlich gezeigt, daß die arithmetischen Mittel zwar die 
erste Orientierung über den Verlauf meteorologischer Erscheinungen recht gut gestatten, indem sie die 
selben gleichsam in ihrem Schwerpunkte erfassen; es wäre aber weit gefehlt, wenn man in ihnen ein Abbild 
der häufigsten, also wahrscheinlichsten Gestaltung der Phänomene erkennen Wollte.
	        
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