Beiträge zur Kliwatographie von Nordspanien und -Portugal.
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Wesentliche Unterschiede zeigen die Jahreskurven des Niederschlages hinsichtlich der Eintrittszciten
des Maximums resp. der Maxima des Regenfallcs. Auf Grund unserer Tabelle 5 lassen sich in unserem
Gebiete je nach der Lage des Hauptmaxinmins, sowie derjenigen der Maxima zweiter und dritter Ordnung,
vier Haupttypen der jährlichen Verteilung der Niederschläge unterscheiden. Naturgemäß linden zwischen den
einzelnen Typen Übergänge statt, auf die an geeigneter Stelle aufmerksam gemacht werden wird.
Folgende kleine Tabelle läßt das Charakteristische der einzelnen Typen erkennen:
Eintrittszeit des Maximums
1
T y p u s
1. Ordnung
2. Ordnung
3. Ordnung
A
November
März
Juni
B
November
Januar
—
C
November
März
Januar
1)
Mai
Okt., Nov.
—
Von diesen vier Haupttypen entfallen die drei ersten auf die Küstengebiete, der letzte hingegen gehört
der altkastilisclien Hochfläche und dem Ebrobecken an.
Der Typus A repräsentiert den Nordrand der Iberischen Halbinsel. Das Hauptmaximum der
Niederschläge fällt in diesen Küstendistrikten auf den November. Die Regenmenge mindert sich während
der Monate des Winters und erhebt sich zu einem sekundären Maximum im März. April und Mai zeigen
wieder eine Abnahme der Niederschläge; im Juni jedoch kommt es zu einer erneuten Steigerung des Regens,
deren Veranlassung in dem Auftreten von Gewittern zu suchen ist, welche an der Nordküste in diesem
Monate das Maximum ihrer Häufigkeit erreichen 1 ).
In La Coruña stellt sich das sekundäre Maximum des Regenfalles bereits im Februar ein; cs ist
hiermit der Übergang gegeben zum
Typus B, bei dem das sekundäre Maximum noch mehr in den Winter hineinrückt, so dafä nunmehr
dem Januar das sekundäre Maximum zugewiesen wird. Zugleich verschwindet an den meisten Stationen
auch das tertiäre Märzmaximum; nur in Pontevedra und Vigo erscheint es noch ganz schwach angezeigt.
Dieser Typus der Niederschlagsverteilung ist der ganzen Nordwest- und Westküste eigentümlich. Hervor
zuheben ist noch, daß in Santiago und Vizeu sich im Januar die Zunahme dos Regenfalles derartig steigert,
daß das Novembermaximum übertroffen und somit erst im Januar der dominierende Gipfel der Jahreskurve
des Niederschlages erreicht wird.
Typus C. Eine bemerkenswerte Stellung in bezug auf die jährliche Verteilung der Niederschlags
mengen nimmt der äußerste Südwesten unseres Gebietes ein, der durch die Stationen Coimbra und Serra da
Estrella vertreten ist. Die Jahreskurven des Regenfalles dieser beiden Stationen zeigen natürlich große
Ähnlichkeit mit dem Typus B, jedoch erheben sie sich, abweichend von diesem Typus, zu einem scharf
ausgeprägten Märzmaximum, das an Größe das Januarmaximum noch übertrifft. Es mag somit die Annahme
eines besonderen Typus für dieses Gebiet gerechtfertigt erscheinen, zumal auch weiter südlich in Lissabon,
Evora und Lagos nach Angots Untersuchungen 2 ) der Regenfall im März wieder bedeutend zunimmt.
Die geringe Erstreckung landeinwärts dieser drei den Küstenlandschaften zugehörigen Haupttypen
der jährlichen Regenverteilung kennzeichnen die Stationen Ordufm, Pamplona und Sos einerseits, Orense,
Montalegre, Moncorvo und Guarda andererseits. Sie lassen in dem Verlaufe ihrer Jahreskurven bereits
deutlich den Einfluß der zunehmenden Kontinentalität erkennen. Die drei erstgenannten Stationen schließen
sich hinsichtlich der Eintrittszeit des Hauptmaximums des Niederschlages im November noch durchaus dem
Typus A an, bilden aber, da sich das sekundäre Märzmaximum der Nordküste an diesen Stationen in den
April verschiebt, schon den Übergang zum kontinentalen Typus D, der immer mehr hervortritt, je weiter
man von Norden nach dem Innern des Landes zu fortsclireitct. Ln Nordwesten und Westen unseres
Gebietes wird der Übergang vom marinen zum kontinentalen Typus vermittelt durch die vier Stationen
Orense, Montalegre, Moncorvo und Guarda. An diesen Stationen überwiegt zwar noch ganz bedeutend
der Einfluß des Atlantischen Ozeans, es macht sich aber auch bereits der Einfluß der kontinentalen Lage
’) Vgl. Tftbelle ai) im Abachnitt über die Gewitter.
‘) Angot, A., Régime des pluies de la péninsule ibérique etc., p. B. 173.
Arulùv 1910. 2.
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