Skip to main content

Full text: 33, 1910

Beiträge zur Kliwatographie von Nordspanien und -Portugal. 
17 
Wesentliche Unterschiede zeigen die Jahreskurven des Niederschlages hinsichtlich der Eintrittszciten 
des Maximums resp. der Maxima des Regenfallcs. Auf Grund unserer Tabelle 5 lassen sich in unserem 
Gebiete je nach der Lage des Hauptmaxinmins, sowie derjenigen der Maxima zweiter und dritter Ordnung, 
vier Haupttypen der jährlichen Verteilung der Niederschläge unterscheiden. Naturgemäß linden zwischen den 
einzelnen Typen Übergänge statt, auf die an geeigneter Stelle aufmerksam gemacht werden wird. 
Folgende kleine Tabelle läßt das Charakteristische der einzelnen Typen erkennen: 
Eintrittszeit des Maximums 
1 
T y p u s 
1. Ordnung 
2. Ordnung 
3. Ordnung 
A 
November 
März 
Juni 
B 
November 
Januar 
— 
C 
November 
März 
Januar 
1) 
Mai 
Okt., Nov. 
— 
Von diesen vier Haupttypen entfallen die drei ersten auf die Küstengebiete, der letzte hingegen gehört 
der altkastilisclien Hochfläche und dem Ebrobecken an. 
Der Typus A repräsentiert den Nordrand der Iberischen Halbinsel. Das Hauptmaximum der 
Niederschläge fällt in diesen Küstendistrikten auf den November. Die Regenmenge mindert sich während 
der Monate des Winters und erhebt sich zu einem sekundären Maximum im März. April und Mai zeigen 
wieder eine Abnahme der Niederschläge; im Juni jedoch kommt es zu einer erneuten Steigerung des Regens, 
deren Veranlassung in dem Auftreten von Gewittern zu suchen ist, welche an der Nordküste in diesem 
Monate das Maximum ihrer Häufigkeit erreichen 1 ). 
In La Coruña stellt sich das sekundäre Maximum des Regenfalles bereits im Februar ein; cs ist 
hiermit der Übergang gegeben zum 
Typus B, bei dem das sekundäre Maximum noch mehr in den Winter hineinrückt, so dafä nunmehr 
dem Januar das sekundäre Maximum zugewiesen wird. Zugleich verschwindet an den meisten Stationen 
auch das tertiäre Märzmaximum; nur in Pontevedra und Vigo erscheint es noch ganz schwach angezeigt. 
Dieser Typus der Niederschlagsverteilung ist der ganzen Nordwest- und Westküste eigentümlich. Hervor 
zuheben ist noch, daß in Santiago und Vizeu sich im Januar die Zunahme dos Regenfalles derartig steigert, 
daß das Novembermaximum übertroffen und somit erst im Januar der dominierende Gipfel der Jahreskurve 
des Niederschlages erreicht wird. 
Typus C. Eine bemerkenswerte Stellung in bezug auf die jährliche Verteilung der Niederschlags 
mengen nimmt der äußerste Südwesten unseres Gebietes ein, der durch die Stationen Coimbra und Serra da 
Estrella vertreten ist. Die Jahreskurven des Regenfalles dieser beiden Stationen zeigen natürlich große 
Ähnlichkeit mit dem Typus B, jedoch erheben sie sich, abweichend von diesem Typus, zu einem scharf 
ausgeprägten Märzmaximum, das an Größe das Januarmaximum noch übertrifft. Es mag somit die Annahme 
eines besonderen Typus für dieses Gebiet gerechtfertigt erscheinen, zumal auch weiter südlich in Lissabon, 
Evora und Lagos nach Angots Untersuchungen 2 ) der Regenfall im März wieder bedeutend zunimmt. 
Die geringe Erstreckung landeinwärts dieser drei den Küstenlandschaften zugehörigen Haupttypen 
der jährlichen Regenverteilung kennzeichnen die Stationen Ordufm, Pamplona und Sos einerseits, Orense, 
Montalegre, Moncorvo und Guarda andererseits. Sie lassen in dem Verlaufe ihrer Jahreskurven bereits 
deutlich den Einfluß der zunehmenden Kontinentalität erkennen. Die drei erstgenannten Stationen schließen 
sich hinsichtlich der Eintrittszeit des Hauptmaximums des Niederschlages im November noch durchaus dem 
Typus A an, bilden aber, da sich das sekundäre Märzmaximum der Nordküste an diesen Stationen in den 
April verschiebt, schon den Übergang zum kontinentalen Typus D, der immer mehr hervortritt, je weiter 
man von Norden nach dem Innern des Landes zu fortsclireitct. Ln Nordwesten und Westen unseres 
Gebietes wird der Übergang vom marinen zum kontinentalen Typus vermittelt durch die vier Stationen 
Orense, Montalegre, Moncorvo und Guarda. An diesen Stationen überwiegt zwar noch ganz bedeutend 
der Einfluß des Atlantischen Ozeans, es macht sich aber auch bereits der Einfluß der kontinentalen Lage 
’) Vgl. Tftbelle ai) im Abachnitt über die Gewitter. 
‘) Angot, A., Régime des pluies de la péninsule ibérique etc., p. B. 173. 
Arulùv 1910. 2. 
3
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.