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Full text: 33, 1910

Die unperiodisehen Schwankungen der Niederschläge und die Hungersnöte in Deutsch-Ostafrika. 
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Die Divergenz der beiden Kurven ist auch hier wieder groß in den letzten Partien von 1892/93 an. 
Für zwölf von vierzehn vergleichbaren Werten trifft das vorher betonte Resultat zu; die Wahrscheinlichkeit 
beträgt also 87°/o und ist ebenso groß wie die, daß dasselbe Verhältnis auch zwischen den Regen von 
April bis Mai und den Nilfluten besteht. 
Ein geringerer Wert ergibt sich, wenn man die voraufgehenden Jahrgänge mit zur Berechnung 
verwendet. Die Wahrscheinlichkeit sinkt dann auf u /2o oder 70°/o und ist erheblicher als die für die 
1874/75 76/77 78/79 80/81 82/83 1891/9293/94 95/96 97/98 99/00 01/02 03/04 05/1906 
— Niltluton in Assuan, 1 Höhenteil — 
5000 Mill. Kubikmeter. 
Nililuten in Wadi Ilali’a, 1 Höhen 
teil == 750 Kubikmeter, 
■ Niederschläge zu Sansibar (Oktober 
bis Mai), 1 Hölienteil = 100 mm. 
B Hungersnöte in Deutsch-Östafrika. 
Fig. 16. 
Ungleichsinnigkeit der Regenmengen von April bis Mai und der folgenden Nilfluten hei Mitberechnung der 
Werte vor 1892. 
Unter dem letzten Kurvenpaar sind die Hungersnöte im benachbarten Teil Deutscli-Ostafrikas als 
schwarze Felder eingezeichnet, welche erwiesenermaßen in dem Ausbleiben beider Regenzeiten ihre 
Ursache hatten. Alle drei sind von scharfen negativen Abweichungen der Zahlen für Sansibar begleitet 
und entsprechen in zwei von drei Fällen positiven Abweichungen der Nilfluten. Eine Ausnahme macht 
das Jahr 1884. Wäre man streng verfahren, so hätte man dieses Jahr gar nicht mehr hinzuzählen dürfen; 
denn es verdankte seine Hungersnot zunächst einer schwachen kleinen Regenzeit (von 1883) und einer 
verspäteten großen Regenzeit (von 1884). Die April- und Mainiederschläge waren leicht über dem Mittel, 
die Oktober- bis Mairegen bedeutend darunter. Das Jahr bildet also eine Ausnahme von der Erscheinung, 
daß starke Regenfälle im April und Mai dann auftreten, wenn auch die Gesamtregenzeit (Oktober bis Mai) 
erheblich ist. 
B. Die Niederschläge in Deutsch-Östafrika und in Nordwestindien. 
Von den indischen Meteorologen ist schon des öfteren auf den Zusammenhang der Regen in Indien 
und der Nilwasserfülirung hingewiesen worden. Es lag der Gedanke nahe, daß die Übereinstimmung 
dann am klarsten hervorträtc, wenn man die Niederschläge an der vorder indischen Westküste zum 
Vergleich mit dem Nil wählte. Denn hier ist nach Hellmann ] ) der prozentische Anteil der Südwest 
monsunregen an der jährlichen Niederschlagsmenge am größten, nämlich über 99°/o an der Konkankfiste 
und im südöstlichen Teil von Gud sch erat; in den Nilfluten hat man ja auch die Niederschlagsmengen 
in Abessinien während der Monate Juni bis Oktober, zur Zeit des Siidwestmonsuns. Darum sind im 
folgenden die Jahressumnien zweier Stationen, einer von der Konkanküstc — Bombay — und einer aus 
Gudscherat — Ahmedabad — mit den Nilfluten verglichen worden. 
I. l)ie Nilfluten und die Niederschläge zu Bombay und Ahmedabad 2 ). 
Jahressummen des Niederscliags in Millimetern. 
1869 
1870 
1871 
1872 
1873 
1874 
1875 
1876 
1877 
1878 
Bombay 
2931 
— 
1199 
2290 
2216 
2376 
2237 
1497 
1797 
3079 
Ahmedabad 
871 
715 
813 
844 
597 
1024 
600 
562 
550 
1216 
') G. II e 11 m a n n, Schwankungen der Niederschläge, Veröffentlichungen desKönigl. Preuß.Met. Instituts. Berlin 1909, S.53. 
2 ) Indian Meteorological Memoirs 1902 (Bombay S. 566, Ahmedabad S. 452).
	        
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