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Full text: 33, 1910

и 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 1. 
Azorenmaximums an. Ein Vordringen schmälert die abessinische Regenzeit, ein Zurückweichen läßt 
sie über das gewöhnliche Maß hinausschießen ’). 
In seinem großen Nilwerk hat Lyons an der Hand langjähriger Beobachtungen die Nilfluten auf 
ihre etwaige Periodizität geprüft und die Möglichkeit einer Flutvoraussage eingehend diskutiert. Er 
hat dabei die zuverlässigsten Pegelablesungen benutzt, die vorhanden waren, konnte aber keine Periode 
feststellen 2 ). Die verwendeten Daten sind die am Rodanilometer zu Kairo registrierten Nilhöchststände 
vom Jahre 1825 an und die zu Assuan gemessenen Wassermengen, die in der Zeit vom 1. Juli bis 
31. Oktober jeden Jahres hier den Pegel passierten. letztere natürlich besonders wertvollen Registrierungen 
liegen vor für die Jahre 1869 bis 1903; in ihnen haben wir den Index für die während der Regenzeit in 
Abessinien gefallenen Niederschlagsmengen, das gesuchte Vergleichsobjekt. Sie stimmen, wie Lyons gezeigt 
hat, mit wenigen Ausnahmen mit den Nilhöchstständen überein. Ausnahmen sind zum Beispiel für den 
Zeitraum 1869 bis 1903 die Jahre 1881, 1882 und 1896 3 ). 
Da für die Jahre vor 1869 keine solche Kontrolle der Roda-Messungen vorliegt, so wurden bei der 
folgenden Untersuchung diese Werte vernachlässigt und der Vergleich auf die Jahre nach 1869 beschränkt. 
Dabei tritt vom Jahre 1903 an Wadi Haifa an die Stelle von Assuan. In der jüngsten Veröffentlichung 
des Survey-Departmcnt 4 ) zu Kairo sind die Zahlen für die mittleren monatlichen Wassertransporte in 
Kubikmetern pro Sekunde zu Wadi Haifa für die Jahre 1890 bis 1908 zusammengestellt. Da in den 
Flutmengen zu Assuan die Wassermassen vom 1. Juli bis 31. Oktober zum Ausdruck kommen, so habe 
ich auch für Wadi Haifa aus den vier Monatsmitteln (Juli bis Oktober) das Mittel für jedes Jahr berechnet 
und diese Einzelwerte zu den folgenden graphischen Darstellungen verwandt. Die verhältnismäßig geringe 
Entfernung Assuans von Wadi Haifa, sowie der Umstand, daß das Flußbett an beiden Orten wie auf der 
dazwischenliegenden Strecke von ziemlich gleicher Beschaffenheit ist, berechtigte mich dazu, hier wie dort 
die gleiche Flutdauer anzunehmen. 
1. Die April- und Mairegen zu Sansibar und die Nilfluteu. 
Lyons hat bei seinen Untersuchungen festgestellt, daß die Niederschläge im April und Mai zu 
Sansibar im umgekehrten Verhältnis stehen zu dem Ausmaß der folgenden Nilfiut zu Assuan 5 ). Wegen 
Fig. 14. 
— — — NilJJuten zu Assuan, 1 Höhen teil = 5000 Mill. cbm. 
Nililuton zu Wadi HaLfa, 1 Höhenteil = 750 cbm. 
voraufgegangene Niederschläge zu Sansibar (April und Mai), 
1 Höhenteil = 100 mm. 
seiner Bedeutung für das folgende habe ich den Vergleich hier wiederholt und ihn graphisch dargestellt 
(Figur 14). 
Nilfluten (Juli bis Oktober) in 1000 Millionen Kubikmetern zu Assuan 
und Niederschläge 
zu Sansibar 
(April 
und 
Mai) in 
Millimetern. 
1869 
1870 
1871 
1872 
1873 
1874 
1875 
1876 
1877 
1878 
Nilfluten г ‘) 
77 
80 
68 
72 
55 
83 
72 
71 
46 
81 
Sansibar 
— 
— 
— 
— 
— 
510 
716 
591 
396 
555 
1) Lyons, The Physiography of the Biver Nile, Cairo 1906. 
2) Lyons, a. a. O. S. 386. 3 ) Lyons, a. a. O. S. 356. 
4 ) Measurement of the volumes discharged by the Nile during 1905 and 1906, Cairo 1909, S. 55ff. 
6 ) Lyons, a. a. O. S. 386. e ) Lyons, a. a. E. S. 291.
	        
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