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Full text: 33, 1910

Die unperiodischen Schwankungen der Niedei-schiüge und die Hungersnöte in Deutsch-Ostafrika. 
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Daressalam: Die Nord- und Nordostwinde von Dezember bis Februar in Prozenten 
und die folgenden Regenzeiten in Millimetern. 
Winde 
Abweichung 
vom Mittel 
Regen 
Abweichung 
vom Mittel 
1893/94 
04 
+ 3 
710 
+ 50 
1894/95 
84 
+ 23 
552 
— 102 
1895/90 
77 
+ 10 
543 
— 111 
1890/97 
53 
— 8 
078 
+ 24 
1897/98 
77 
-f“ 1(3 
243 
— 411 
1898/99 
08 
+ 7 
845 
+ 191 
1899/1900 
— 
— 
— 
— 
1900/01 
58 
— 3 
S09 
+ 215 
1901/02 
70 
+ 15 
513 
— 141 
1902/03 
54 
— 7 
584 
— 70 
1903/04 
58 
— 3 
859 
4- 205 
1904/05 
48 
— 13 
854 
+ 200 
1905/00 
40 
— 21 
887 
+ 233 
1900/07 
34 
— 27 
304 
— 290 
Mittel 
01 
054 
In vier Fallen ist ein starker Nordostmonsun gefolgt von einer schwachen großen Regenzeit und in 
fünf Fällen schließt sich an einen schwachen Nordostmonsun eine starke große Regenzeit. Die Gesamtzahl 
der Fälle, für die also ein entgegengesetztes Verhalten von Wind und Niederschlag erwiesen ist, beträgt neun. 
Daraus sowie aus der Zahl der Beobachtungsjahre ergibt sicli ein Wahrscheinlichkeitwert von 9 ha oder 09 °lo r ). 
Die kleine Regenzeit zu Daressalam gibt sich also mit einer Wahrscheinlichkeit von 77°/o in dem 
Luftdruck der voraufgehenden Monate September, Oktober und November, die große Regenzeit in der 
Stärke des Nordostmonsuns in den Monaten Dezember, Januar und Februar mit einer Wahrscheinlichkeit 
von 64°/o zu erkennen. 
III. Hauptteil. 
Die unperiodischen Schwankungen der Niederschläge in Deutsch-Ostafrika und in einigen benach 
barten Küstenländern des Indischen Ozeans. 
A. Die Niederschläge zu Sansibar und die Nilfluten. 
Die eigenartige Hydrographie des Nils rechtfertigt einen Vergleich seiner Fluten einerseits und der 
Niederschläge zu Sansibar und in den benachbarten Gebieten Deutscli-Ostafrikas andererseits. Der Nil 
empfängt, wie nach den jüngsten Untersuchungen des bekannten Nilforschers, Kapitän Lyons, fcststeht, 
bei weitem den größten Zufluß aus Abessinien durch seine rechten Nebenflüsse, den blauen Nil und den 
Atbara. Der weiße Nil liefert nur den ständigen, wenig wechselnden Zufluß während des ganzen Jahres. 
Die Hauptregenzeit währt in Abessinien vom Juni bis September. Sie trifft unmittelbar nach dem 
ersten Zonithstande der Sonne ein und ist gleichzeitig mit der schärfsten Ausbildung des Südwestmonsuns. 
Die Niederschläge des Habesch stammen in letzter Linie vom Indischen Ozean, wie die des west 
lichen Vorderindiens und Deutsch-Ostafrikas. 
Eine Reihe von Umständen wirkt modifizierend auf den abessinischen Regenfall ein, verstärkt oder 
schwächt ihn. Als einen Hauptfaktor sieht Lyons das Vordringen oder Zurückweichen des sommerlichen 
*) Im Segelhandbuch des Indischen Ozeans (S. 78) findet sich die Bemerkung, daß im Winter 1874/75 der Nordost. 
monsun so schwach war, daß mehrere Dliaus Sanzibar nicht erreichen konnten und Mombasa anlaufen mußten. Die folgende 
große Regenzeit war zu Sanzibar über dem Normal (vgl. Zusammenstellung S. 29). 
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