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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 1.
J a h r e s s u m tu e n des N i e d e
rschlags
in Millimetern.
1890
1891
1892
1893
1894
1895
Wanga 4 0 39' S. Br. .
—
—
—
1684
1067
978
Mombasa -1° 4' S. Br. .
. 950
1184
671
1631
965
871
Takaunga 3° 41' S. Br..
—
—
815
1034
965
907
Malindi 3° 13' S. Br. .
—
1067
765
1290
734
886
Lanm 2° 1(3' S. Br. . .
. 740
—
—
1130
536
—
Kisimayu 0° 22’ S. Br. .
—
—
—
—
cc
GO
—
1896
1897
1898
1899
1900
Mittel
Wanga
. 1438
1440
693*
1333
1519
1269
Mombasa 4° 4' S. Br. .
. 1656
1336
635*
894
1567
1115
Takaunga 3° 41' S. Br..
. 1214
1382
610*
841
1476
1027
Malindi 3° 13’ S. Br.
. 1361
1473
366*
848
940
1003
Lamu 2° 16’ S. Br. . .
. 1049
820
315*
559
—
736
Kisimayu 0° 22' S. Br. .
. 495
505
277*
315
328
378
Die Kurven der Figur 10
zeigen für
alle Stationen große
Anpassung
aneinander.
Das Jahr 1890
1890 91 92
Do
96 97
99 1900
war zu Lainu normal, zu Mombasa etwas zu trocken, 1891 an beiden Stationen über dom Durchschnitt,
das folgende überall darunter. Das Jahr 1803 war allgemein zu feucht, 1804 und 1805 zu trocken; 180(3
und 1807 führten einen positiven Ausschlag herbei
und dann folgte an allen Stationen das Minimum
von 1808. An den meisten Stationen dauerte die
Trockenheit auch noch im nächsten Jahre an. Das
Jahr 1000 war an drei Stationen zu feucht, an
zwei — zu Malindi und Kisimavu — ein wenig
zu trocken. Die Kurve von Kisimavu verdankt ihre
gestreckte Gestalt dem niedrigen Durchschnittswert.
Eine Darstellung in Prozenten würde sic nicht so
erheblich von den anderen Kurven unterschieden
haben.
Die Niederschlagsmengen schwanken
also an der ganzen osta frikanischen Küste
von etwa 8° S. Br. bis zum Äquator im
gleichen Sinne.
B. Die Hungersnöte in Deutscli-Ostafrika.
(Tab. S. 30 ff.)
1. Das Material.
Schon im ersten Hauptteil sind einige Re
sultate der folgenden Untersuchung verwertet
worden. Sie ermöglichten dort die Ausdehnung des
Vergleichs
(1 Höhen teil — 200 mm.)
der einzelnen Regenprovinzen unter
einander auf die Zeit vor Anstellung meteorologischer Beobachtungen im Schutzgebiet.
Der Wert solcher Angaben über Dürre-Hungersnöte als klimatologisches Material ist naturgemäß
ein einseitiger. Sie vermögen nur die negativen Werte der Regenmessungen, d. li, die Summen, die unter
dem Mittel bleiben, zu ersetzen und auch von diesen nur die ganz extremen. Sie haben sich aber trotz
dem schon oben als brauchbar erwiesen.
Das Material, das zur Feststellung der Hungersnöte benutzt wurde, setzt sich zusammen aus der
R eiseliteratur dieses Gebietes (von 1844 an), den Tagebüchern von vier Missionsstationen,
Bagamojo, Morogoro im Uluguru-, Honga im Kagurugebirgc und Tununguo in Ukami, die ich der Güte des
Hochw. Herrn Bischofs Vogt in Bagamojo verdanke, und aus den DenkschriftenüberdieEntwi c k 1 u n g