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Full text: 33, 1910

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 1. 
Es ist demnach offenbar, daß der Nordosten unserer Kolonie den größten 
Schwankungen ausgesetzt ist. 
2. Extreme Schwankungen der Jahressummen. 
Ein Maß für die Größe der extremen Abweichungen der Jahressummen ist der zuerst von Hellmann 
untersuchte Schwankungsquotient 1 ), den man erhält, wenn man die größte Jahressumme durch die 
kleinste dividiert. Die Ermittlung dieses Wertes könnte wegen der kurzen Dauer der Beobachtungen als 
verfrüht angesehen werden, ist es aber tatsächlich nicht, da die Beobachtungszeit große Extreme nach 
beiden Richtungen umfaßt. Aus der weiter unten folgenden Tabelle der Niederschlagsmengen zu 
Sansibar (vgl. unten, Tabelle des Regenmaterials Nr. 38) wird man erkennen, daß das Jahr 1898 das 
niederschlagsarmste und 1900 das niederschlagsreichste innerhalb eines Beobachtungszeitraums von 26 Jahren 
war. Zu Daressalam und Tanga, zwei Stationen, die, wie wir weiter unten sehen werden, gleichsinnig 
mit Sansibar schwanken, waren beide Jahre ebenfalls sehr extrem. Zu Tanga stimmen die Extreme mit 
Sansibar überein. In Daressalam war das Jahr 1898 gleichfalls das trockenste, das Jahr 1906 nur 28 mm 
unter dem Maximum. Sind aber innerhalb eines kurzen Zeitraums die Extreme sehr erheblich, so lohnt 
sich auch für diesen schon eine Berechnung des Schwankungsquotienten * 2 ). Es ist sehr wahrscheinlich, 
daß auch nach einer 27jährigen Beobachtungsdauer der Quotient um nichts geändert würde. 
2133 . 1442 
In dem extremen Tanga ist er am höchsten mit = 3,58, dann folgt Daressalam mit 
1199 
und Tabora mit ——.f = 1,74. Er beträgt zu Sansibar 3,37 3 ). 
OoVf 
2,92 
F. Schwankungen längerer Zeiträume. 
Man kann die Beobaclituugszeit in Deutsch-Ostafrika (1892—1907) in eine erste, trockene Periode 
bis etwa zur Wende des Jahrhunderts und in eine nasse von 1900 an zerlegen. Bildet man die Mittel 
aus den Jahressummen vor und nach 1900, so erhält man erhebliche Differenzen. 
Die erste Periode ergibt zu Tanga ein Jahresmittel von 1348 mm, die zweite ein solches von 
1707 mm. Für Daressalam sind die entsprechenden Werte 947 mm und 1270 mm, zu Sansibar 
1412 mm und 1907 mm. 
Daß beide Perioden sehr extrem waren, ist oben schon betont worden und kann aus den Jahres 
summen für Sansibar ohne weiteres herausgelesen werden. 
Die Jahre 1892—1899 sind in den Provinzen I und II, also im mittleren und nörd 
lichen deutsch-ostafrikanischen Küstenstrich, durchschnittlich zu trocken, die 
Jahre von 1900 an zu naß gewesen. 
] ) G. Hcllmann, Schwankungen der Niederschläge. Veröffentlichungen des Königl. Preuß. Meteorol. Instituts, 
Berlin 1909, S. 45. 
Derselbe, Über die extremen Schwankungen des Regenfalls. Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde, Berlin 
1908, S. 605. 
2 ) Derselbe, Schwankungen der Niederschläge. Veröffentlichungen des Königl. Preuß. Meteorol. Instituts, Berlin 
1909, S. 46. 
3 ) Zu Sansibar wurde 1859 eine Jahressumme von 4248 mm gemessen; rechnet man ans dieser Summe und der von 
1898 den Quotienten aus, so erhält man 6,07. Da ich jedoch nicht feststellen konnte, ob 1859 an derselben Stelle beobachtet 
wurde wie später, muß ich diesen Wert als zweifelhaft gelten lassen.
	        
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