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Full text: 33, 1910

Liier neue meteorologische Apparate. 
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Registrierfeder bedarf nur wöchentlich einmal der Füllung, was gerade für den Pik von Teneriffa von großer Be 
deutung ist, weil hier der Apparat wegen der schweren Zugängigkeit nur wöchentlich einmal bedient werden kann. 
Wie die photographische Abbildung Fig. 10, Tafel 9 und die Figur 9 u auf Tafel 0 erkennen lassen, 
ist auch bei diesem Windrichtungsautographen wieder ein Zylinder C mit zwei in sich zurücklaufenden, 
um den Mantel herumführenden halben Schraubengängen vorgesehen. Hin Schlitten S, der die Schreibfeder /•' 
(siehe Fig. 9 b) trägt, wird, wenn der Zylinder eine volle Drehung um ÖbO 0 erfährt, einmal hin und her 
geführt, so daß die Registrierfeder die Skala des Papierstreifens zweimal durchmißt. Wäre demnach dieser 
Zylinder direkt mit der Fahnenachse verkoppelt, so daß er an allen ihren Bewegungen teilnähme, so würde 
die Schreibfeder sämtliche Schwingungen der Windfahne und auch die Windrichtungsvariationen aufzeichnen. 
Auf dem Zylinder C ist eine zweite Vertiefung T erkennbar, welche um den Zylindermantel halb herum 
führt, und dessen Enden mit einem zweiten ebensolchen Ringe in Verbindung steht, der um zirka 2 mm 
gegen den ersteren versetzt ist. Diese Vorrichtung hat den Zweck, erkennen zu lassen, ob die Wind 
richtung eine westliche oder östliche Komponente hat. Da nämlich ein ebenfalls mit einer Schreibfeder 
verbundener Schlitten S l mittels eines Zapfens in die Vertiefung eingreift, so bewegt sich die Schreibfeder 
bei je einer Drehung des Zylinders um 180° um zirka 2 mm hin und her, so daß man über den Sinn der 
Windrichtungsregistrierungen stets vollkommen im klaren ist. 
Der prinzipiell wichtigste Teil des Apparates, nämlich die Vorrichtung zur Ausschaltung der schnellen 
Eigenschwingungen der Windfahne, hat folgende Einrichtung: 
Die Achse des Zylinders steht durch ein konisches Zahngetriebe / mit der Windfalmenachse A in 
Verbindung und nimmt an allen ihren Bewegungen teil. Wäre sie auch mit dein Zylinder direkt ver- 
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Text fig nr 3. 
bunden, so würde auch dieser alle Bewegungen der Windfahne ausführen. Im Innern des Zylinders be 
findet sich jedoch eine Spiralfeder P (Fig. 9 d). die so angeordnet ist, daß sie eine Torsion erfährt, wenn 
sich die Windfahne dreht. Auf diese Weise wird auf den Zylinder C ein Federdruck ausgeübt, dem er 
nur langsam nachgibt, da er mittels der Zahnräder R t und B 2 (Fig- 9 a ) durch das Federtriebwerk E (Fig. 9 b) 
gehemmt wird. Diese Hemmung erfolgt in der Weise, daß sich das Zahnrad L (Fig. 9 b) mit konstanter 
Geschwindigkeit in einem bestimmten Sinne herumbewegt und stets eins der beiden Zahnräder oder 
Ii 2 und mit ihm der Nutzylinder C folgt, während das andere Zahnrad stehenbleibt. Welches von den 
beiden Zahnrädern für die Hemmung des Zylinders in Wirksamkeit tritt, hängt von dem Bewegungssiim der 
Windfahne ab; bei dem fortgesetzten Hin- und Herschwanken der Windfahne treten sie abwechselnd in Aktion. 
Die oben stehende Textfigur 3 gibt eine Originalregistrierung in verkleinerter Form wieder. Man 
erkennt darauf die Kurve der Windrichtungsschwaiikungen während eines etwa fünfstündigen Zeitraums. 
Unterhalb der Registrierung erkennt man eine hei der Stunde 12 a abgesetzte gerade Linie. Diese läßt 
erkennen, daß die Windrichtung um 12 Uhr mittags von WSW. nach ESE. übergegangen ist; sobald die Wind 
richtung von der westlichen auf die östliche Seite der Nordsüdrichtung (oder umgekehrt) übergeht, erfolgt stets 
ein stufenförmiger Absatz in der Orientierungslinie, so daß über die wahre Windrichtung kein Zweifel besteht. 
Zum Schluß meiner Darlegungen möchte ich nicht verfehlen, allen denen, die mir ihr Interesse und 
Förderung angedeihen ließen, namentlich Herrn Professor Koppen und Herrn Professor Stück. aufrichtig 
Dank zu sagen. Auch haben sich Herr Mechaniker Albert Saß in Berlin und Herr Ingenieur H. Janssen 
im Meteorologisch-Technischen Institut zu Hamburg, das die beschriebenen Apparate fabriziert, uni die 
technische Durchbildung der Apparate dankenswerte Verdienste erworben.
	        
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