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Full text: 33, 1910

Nr. L 
Über neue meteorologische Apparate. 
Von 
»r. O. Steffens, Hamburg. 
I n dem Bemühen, das meteorologische Instrumentarium auszubauen und zu verbessern, bot sich mir zu 
nächst auf der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin und später auf der Deutschen 
Seewarte in Hamburg reichlich Gelegenheit, so daß es gelang, eine ganze Reihe von Neukonstruktionen, 
namentlich für die Selbstregistrierung der meteorologischen Elemente (Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit, 
Windgeschwindigkeit und Windrichtung), technisch durchzubilden und praktisch zu erproben. 
Nachdem diese Konstruktionstätigkeit nunmehr einen gewissen Abschluß gefunden hat, sei es ge 
stattet, die neuen Apparate hier in Kürze zu beschreiben, zumal sie zum Teil bereits an zahlreichen meteoro 
logischen Stationen Aufstellung gefunden haben. 
1. Eine Vorrichtung zur Registrierung in geradlinigen Koordinaten. 
(Barographen, Thermographen, Hygrographen.) 
Gerade die gebräuchlichsten meteorologischen Registrierapparate, nämlich Barographen, Thermographen 
und Hygrographen, der bisher üblichen Form zeichnen ihre Kurven in bogenförmigen Ordinaten. Will man 
Aufzeichnungen verschiedener Witterungselemente miteinander vergleichen und zusammengehörige Er 
scheinungen identifizieren, so ist die Übersichtlichkeit außerordentlich erschwert. Dies macht sich be 
sonders dann bemerkbar, wenn zwei oder alle drei Elemente übereinander auf einer einzigen Trommel auf 
gezeichnet werden. 
Ich habe nun folgende mir durch 1). R. P. geschützte Vorrichtung ausprobiert, die sich recht gut 
bewährt hat und für elektrische Registrierapparate von der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft in Berlin 
angenommen worden ist. Ich führe den Schreibhebel um die Registriertrommel herum (Fig. 1 a und 1 b, 
Tafel 1 [der Apparat stellt einen Aneroidbarographen dar]) und hänge eine kleine leichte Pendelschreib 
feder so daran auf, daß ihre Spitze und die Achse der Registriertrommel in einer Ebene senkrecht zur 
Drehachse des Schreibbügels liegen. Di«; so erhaltenen Registrierkurven sind sehr exakt, und die kleinsten 
Variationen der Elemente werden scharf wiedergegeben. Es stellte sich heraus, daß es genügt (siehe 
Fig. ?> b, Tafel 2), den Bügel nur halb um die Trommel lierumzuführen, wodurch das Abnehmen der letzteren 
erleichtert wird. 
Nacli diesem System sind bereits zahlreiche Exemplare (Barographen, Ilygrogiaphen und Thermo 
graphen) in Gebrauch genommen und haben sich gut bewährt. Es sei noch bemerkt, daß die „Pendel 
schreibfeder“ stets mit ganz leichtem Druck an dem Papier anliegt, bequem abgenommen und gesäubert 
werden kann. 
Im folgenden will ich noch kurz einen Barographen, einen Thermographen und einen Hygrographen 
sowie alle drei zu einem Meteorographen kombiniert beschreiben. 
Der Barograph (Fig. 2« und 2b, Tafel 1) bat außer der Vorrichtung zum Registrieren in gerad 
linigen Koordinaten noch insofern eine Veränderung erfahren, als die Übertragung der Aneroiddosen- 
bewegungen auf die Schreibfeder nur durch einen einzigen Hebel geschieht. Um eine Bewegung von 
hinreichender Größe zu erzielen, sind, wie die Skizze (Fig. 2« und 2b) auf Tafel 1 zeigt, zwei große 
Holosterikdosen />, und D., mit außen befindlicher Federlamelle F, und F., einander gegenübergestellt. An 
den Federn sind nach unten gehende Stäbchen S, und S 2 befestigt. Die Enden dieser Stäbchen tragen 
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