Lotungen des Kabeldampfers „Großherzog von Oldenburg“ im östlichen Teil des Nordatlantischen Ozeans, 5
den Lotungen des Kabeldampfers „Großherzog von Oldenburg“, die erstere liegt dagegen 18 Sm NO von der
Position der Bank in unserer Karte. Nachdem die Bank selbst mit fünf Lotungen von weniger als 1000 m
Tiefe festgelegt worden war, wurde eine größere Zahl von Lotungen östlich der Josephine-Bank in Richtung
der Gettysburg-Bank ausgeführt, die sich auf Hin- und Rückreise verteilen. Das Ergebnis ist, daß die beiden
Bänke auf einem gemeinsamen Rücken von 3000—4000 m Tiefe liegen, der zwischen den Bänken in
13° W-Lg eine Erhöhung von 2300 m Tiefe trägt; auch erstreckt sich von der Josephine-Bank ein Aus
läufer von 2000—3000 m Tiefe nach Osten. Die Böschungen des Rückens sind gering und gestatten eine
gute Verlegung des Kabels quer über den Rücken östlich der Josephine-Bank.
Die Lotungen zwischen der Josephine-Bank und den Kanarischen Inseln.
Die Lotungen ergaben zunächst gleichmäßige Tiefen von 4000—5000 m, eine Lotung 6 Sm östlich
der Seine-Bank ergab noch eine Tiefe von 3301 m, so daß östlich der Bank genügend tiefes Wasser für
die Verlegung des Kabels vorhanden war. Die Seine-Bank ist durch die Kabeldampfer „Seine“ und
„Dacia“ und den Forschungsdampfer „Valdivia“ abgelotet worden; die Tiefe von 3301 m fügt sich gut in
das von Schott veröffentlichte Lotungsbild ein 1 ) und zeigt, daß die Bank auch nach Osten äußerst steil
zur Tiefsee abfällt (Böschungswinkel 15 —10° auf 3000 m Abfall). Die weiteren Lotungen wiesen
wieder Tiefen von über 4000 m auf; sie wurden westlich der Dacia-Bank und östlich der Sal vage-In sein
nach Tenerife hin gelegt; von der Breite der Dacia-Bank bis nahe den Kanarischen Inseln betrugen die
Tiefen 3000—4000 m.
Die Lotungen zwischen den einzelnen Kanarischen Inseln.
(Vgl. Tafel 2.)
Soweit es der Maßstab gestattete, sind die hier vom „Großherzog von Oldenburg“ ausgeführten
Lotungen zusammen mit den in den englischen Seekarten verzeichneten Lotungen und mit den in diesen
noch nicht vorhandenen Lotungen aus den Lists of depths (1906—1909) eingetragen.
Die Inseln liegen auf einem gemeinsamen unterseeischen Rücken von vorwiegend ostwestlicher
Erstreckung, der sich nach Westen zu größeren Tiefen absenkt. Zwischen FuertcVentura und Gran Canaria
sowie Tenerife sind Verbindungen von weniger als -000 m Tiefe vorhanden, indessen Palma und Hierro
durch Tiefen von 2000—3000 m von den anderen Inseln getrennt sind. Nördlich, südlich und westlich
der Inselgruppe senkt sich der Meeresboden auf über 3000 m ab, indessen der unterseeische Rücken mit
Tiefen von 1000—2000 m an den afrikanischen Kontinentalsockel ansetzt.
Die gewonnenen Lotungen gehen aus der beigefügten Karte hervor. Die Ergebnisse der einzelnen
Profillotungen sind verschieden; doch gelang es überall, geeignete Landungsstellen für die Verlegung von
Verbindungskabeln zwischen den einzelnen Inseln zu finden. Oft wurde zwischen zwei Lotungen mit
gutem Boden in der Nähe der Inseln harter Boden gefunden, so daß der Abfall von Zeit zu Zeit durch
Felsvorsprünge unterbrochen zu sein scheint. In der Nähe des Kabelhauses bei Santa Cruz auf Tenerife
ergaben die Lotungen (Nr. 28a und 29a sowie 78 und 79 der Tab. I) einen fast senkrechten Abfall der
Küstenbank von 100 auf 400 m.
Bei der Ablotung der Verbindungen zwischen den einzelnen Kanarischen Inseln wurde auch der
Plan ins Auge gefaßt, eventuell das Kabel direkt von Vigo nach Las Pahnas (Gran Canaria) zu legen.
Hierzu wurden die Lotungen lg bis 23g (Tab. I) zwischen Las Palmas und den Salvage-Inseln ausgeführt.
Der Abfall von Las Palmas nach Norden war regelmäßig , der Boden zwischen Lotung 17g und 23g auf
fallend eben (die Tiefen schwankten nur zwischen 3692 und 3645 m). Über Las Palmas äußert sich
der Kabelbericht folgendermaßen:
„Las Palmas ist zweifellos ein bedeutend wichtigerer Handelsplatz als Santa Cruz (Tenerife);
der Schiffsverkehr ist dort außerordentlich groß. Monatlich laufen diesen Hafen etwas über 200 große
Dampfer an oder nahezu 7 pro Tag. Die Bewohner von Las Palmas würden ebenfalls sehr erfreut sein,
ein direktes Kabel von dort nach Spanien zu besitzen, da die Las Palmas—Tenerife- und Tenerife—
Cadiz-Kabel oft und dann für lange Zeit unterbrochen sind, was für die Kaufleute in Las Palmas
manchmal sehr unangenehm ist. Es kommt beispielsweise oft vor, daß ein Schiff nach Las Pahnas in
') „Val di via “-Werk, Bd. I; Ozeanographie, Atlas, Tafel IV.