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Full text: 33, 1910

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Nr. 3. 
Lotungen des Kabeldampfers „G-rofsherzog von Oldenburg“ im östlichen 
Teil des Nordatlantisclien Ozeans. 
Mit einer Figur und zwei Tafeln. 
Einleitung. 
Für das im Jahre 19011 von den Norddeutschen Seekabelwerken verlegte Kabel Borkinn—Tenerife 
ist 190G und 1908 eine größere Anzahl von Lotungen durch den Kabeldampfer „Großherzog von Olden 
burg“, Kapitän H. Gehrke, ausgeführt worden, deren Ergebnisse der Deutschen Seewarte zwecks Ver 
öffentlichung zur Verfügung gestellt wurden. Die Lotungen sind in einem Gebiet ausgeführt worden, 
dessen Bodengestaltung im allgemeinen gut bekannt ist, da einerseits die Kanarischen Inseln schon mehrfache 
Kabelverbindung mit Europa besitzen, andererseits auch viele Tiefseeexpeditionen in 
diesem Gebiete gearbeitet haben. Es war daher von vornherein anzunehmen, daß die 
Ergebnisse keine Entdeckungen neuer Großformen, wie etwa die im Archiv 1906 von 
Schott und Perlewitz veröffentlichten Lotungen von „Edi“ und „Stephan“ im 
westlichen Stillen Ozean, zutage fördern würden. Wie mangelhaft aber bislang 
unsere Kenntnis des Reliefs der Tiefsee und wie dankenswert die Beibringung neuer 
Lotungen selbst im Nordatlantischen Ozean für die Morphologie der Meere ist, ersieht 
man aus den Kartenbeilagen dieser Arbeit, in denen die Josephine- und Gettysburg- 
Bank sowie die Kanarischen Inseln mit ihrer Umgebung wiedergegeben sind. Aus 
beiden Karten geht hervor, daß selbst bei diesen zahlreich mit Lotungen bedachten 
Gebieten der Übergang der Erhebungen zur Tiefsee noch vielfach unbekannt ist, so 
daß selbst die Isobathen von 1000 zu 1000 m häufig willkürlich gezogen werden mußten. 
Leiter der Hauptlotungsreise (Juni-Juli 1906) war Herr H. B. Forde, Kabel 
ingenieur der Norddeutschen Seekabelwerke, A.-G.; als beratender Ingenieur nahm 
Herr R. E. Peake teil. Als Gäste befanden sich an Bord Herr Stahlberg und 
Herr Dr. W e n k e vom Institut für Meereskunde zu Berlin. 
Die Ausführung der Lotungen. 
Die erste Lotungsreise begann am 26, Juni 1906 und ging von Vigo über die “ r 
Josephine-Bank nach Tenerife. Längs des projektierten Kabeltrakts wurden auf der 
Fahrt nach Süden die Lotungen geradlinig in Abständen von 19.5 Sin gelegt; auf der 
Rückreise wurde, wie aus nebenstehender Skizze ersichtlich ist, im Zickzackkurs in Abständen von je 
24 Sm gelotet, so daß die Abstände zwischen den Lotungen der Ausreise und denen der Rückreise je 
12 Sm betragen. In der Skizze sind 25, 26, 27 die Lotungen der Ausreise, x, y und z diejenigen der Rückreise. 
„Großherzog von Oldenburg“ langte am 3. Juli bei Tenerife an und ankerte auf der Reede von Santa Cruz. 
Vom 5. bis 19. Juli 1906 wurden 150 Lotungen für ein zwischen den einzelnen Kanarischen Inseln 
projektiertes Kabelnetz ausgeführt: die in Aussicht genommenen Teilstrecken (vgl. auch Tabelle 2) 
waren folgende: 
a) Tenerife (Santa Cruz) — Gran Canaria (Las Palmas), 
b) Tenerife (Tejitas) — Gomera (San Sebastian), 
c) Gomera (San Sebastian) — Hierro (Figuretas Point I, 
d) Hierro (Figuretas Point) — Palma (San-Carlos-Bai), 
e) Gran Canaria (Las Palmas) — Fuerteventura (Puerto Cabras), 
f) Fuerteventura (Puerto Cabras) — Lanzarote (Arrecife).
	        
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