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Full text: 33, 1910

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 2. 
einschneidenden Ria mit 86 mm unter dieser Grenze stehen bleibt, indessen zeigt sich auch in Pontevedra 
in ähnlicher Lage ein Maximum des täglichen Niederschlages von nur 95 mm in einer 13jährigen Be 
obachtungsreihe. Noch kleiner sind die Extreme in La Cornfla (81 mm), Oviedo (80 nun) und Llanos 
(78 mm). Am bescheidensten erscheint das 15jährige Maximum in Santander mit 53 nun (gefallen im 
Oktober 1884). Es wird von den weiter leewärts liegenden Stationen jenseits des kantabrischen Gebirges 
Bürgos und Ona überholt. Auf dem Iberischen Tafellande und im Ebrobecken kommt es nun freilich im 
allgemeinen nicht mehr zu solch intensiven Niederschlägen binnen 24 Stunden. Wir dürfen als allgemeines 
Mittel des Tagesmaximums für diese Areale 70 mm anzunehmen haben. Bürgos am Nordwestfuße des 
östlichen Randgebirges mit 78 mm, die Pyrenäenstation Pamplona (79 mm), ferner Barbastro (88 mm) 
undHuesca (85 mm), sowie Avila (91 mm) bleiben oberhalb dieser Grenze, während an allen übrigen Stationen 
nur kleinere Beträge notiert wurden. Das größte Maximum unter allen Stationen dos Tafellandes finden 
wir in der 20jährigen Boobachtungsreihc von Salamanca. Am 7. September 1882 wurden dort 147 mm 
gemessen, die volle 41 °o der Jahresmenge von 1882 ausmachten. 
In den regenreichen Gebirgsgegenden der Serra da Estrclla gehört gemäß unserer Tabelle 32 (S. 63) 
die Überschreitung von 100 mm im Tagesniederschlage noch zu den durchschnittlich Jahr für Jahr wieder 
kehrenden Erscheinungen, ln dem äußersten Falle aber wird eine fast dreimal so große Menge gemessen. 
So gingen im Laufe einer Beobachtungsperiode von 19 Jahren im März 1886 binnen 24 Stunden 292 mm 
Regen nieder. Fast gleich ungeheuere Mengen fielen im Januar 1884 mit 274 mm und im November 1887 
mit 237 mm. Die Stationen am luvseitigen Fuße der regenreichen Küstengebirge erreichen in ihren 
extremen Tagesniederschlägen durchweg namhaftere Höhen als die Stationen an den landseitigen Flanken 
der Gebirge. In Bilbao fielen 122 mm im August 1885, in Santiago 106 mm im Oktober 1892, in La 
Guardia 132 mm ebenfalls im Oktober 1892 und in Porto 165 mm im November 1888. 
In bezug auf die Tagesmaxima an den übrigen Stationen mit längeren Beobachtungsreihen mag ein 
Hinweis auf die Tabelle 32 genügen. Von den Orten mit kürzeren Beobachtungsperioden mögen hier noch 
die folgenden besonders namhaften Maxima des Tagesniederschlages mitgeteilt werden: 
107 mm (August 1887) 
106 mm (Oktober 1886) 
88 mm (Dezember 1884) 
129 mm (Februar 1880) 
136 mm (Dezember 1896) 
91 mm (Januar 1900) 
Pontevedra 95 mm (Januar 1881) 
Vergleicht man die in Tabelle 32 aufgeführten Extremwerte mit den zugehörigen mittleren Jahres 
summen des Niederschlages, indem man jene in Prozente dieser letzteren umrechnet, so erhält man erst 
ein richtiges Maß für die Bedeutung der Tagesmaxima des Niederschlages. Es scheint sich alsdann eine 
einfache Beziehung des maximalen Tagesniederschlages zu der örtlichen Lage einer Station lierauszustellen. 
Die Beobachtungsstationen, welche am luvseitigen Fuße des kantabrischen Gebirges, des galicischen Berg 
landes und nordportugiesischen Hochlandes unmittelbar an der Küste liegen, empfangen als höchsten Tages- 
niederschlag rund 10 °/o der Jahresregenmenge (Bilbao 10,2; Flaues 8,5; Coruña 9,3; La Guardia 9,2; 
Porto 12,6 %). Auf dem galicischen Bergland und nordportugiesischen Hochlande selbst dürfte das 
Maximum relativ kleiner sein (Santiago 6,7 °’o; Moncorvo 9,7 °,'o). Guarda am Nordostfuße der Serra da 
Estrella weist wieder einen etwas stärkeren Höchstbetrag auf (12,9 °/o). Auf dem Iberischen Tafellande 
erreichen die Tagesmaxima durchschnittlich 13 ü /o der Jahresmenge; das stärkste Tagesmaximum wurde, 
wenn man absieht von dem exzessiv hohen Tagesquantum in Salamanca, in Valladolid mit 17,4 " o der 
Jahresmenge beobachtet. Das Ebrobockon dürfte als Maximum des Tagesniederschlages im allgemeinen 
15°/o der jährlichen Regenmenge erhalten. 
Vergleicht man überhaupt die höchsten Tagesniederschläge, von welchen Nordspanien und -Portugal 
heimgesucht werden, mit den ergiebigsten 24ständigen Mengen, welche bisweilen im norddeutschen Tief 
land und anderen Teilen Mitteleuropas niedergehen, so gelangt man zu dem überraschenden Resultate, daß 
an der, regenreichen Nord-, Nordwest- und Westküste der Iberischen Halbinsel die stärksten Tagesnieder- 
schlage relativ beträchtlich schwächer sind als in den durchschnittlich viel regenärmeren Gebieten Mittel- 
Jaca 
Tafalla 
León 
Vizeu 
Orense
	        
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