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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1909, Nr. 2.
§ 21. Die Ausbreitung der Sturmphänomene längs der Küste. Aus der liier nicht mitgeteilten
Tabelle der Sturmphänomene sind der Reihe nach alle Fälle ausgezogen worden, in denen Sturmphänomene
nur im Küstengebiet VI/IX, in den Küstengebieten Vl/IX und 1V/V, in VI/IX bis II usw., dann allein in
Gruppe IV/V, IV/V und III, 1V/V bis II usw. aufgetreten sind, unter gleichzeitiger jederzeitiger Aus
schreibung der größten von jedem der Phänomene in einem der berührten Küstengebiete erreichten Phänomen
sturmstärke ; hierbei wurden die Fälle besonders ausgezählt, in denen die von einem Phänomen getroffenen
Küstengebiete kein Kontinuum gebildet haben, sondern das eine oder andere Küstengebiet von stürmischen
Winden der Gruppenstärken 1 bis 5 frei blieb.
Tab. VI. Auf diese Weise wurde die Tabelle VI abgeleitet, die für die Monate Mai bis August und September
bis April getrennt angibt, wie viele von den westwärts bis zu der im Kopf angegebenen Gruppe aus
gebreiteten Sturmphänomenen, deren Zahl im Kopf angegeben ist, ostwärts bis zu der seitlich angegebenen
Gruppe ohne Überspringen einer Gruppe gereicht haben. Die in Klammern gestellten Zahlen beziehen
sich auf diejenigen Fälle dieser West-Ost-Erstreckung, wo ein oder mehrere Küstengebiete von stürmischen
Winden der Gruppenstärke 1 bis 5 verschont blieben; die mit Dezimalstelle auftretenden Zahlen bedeuten
die mittleren Sturmphänomensturmstärken der Sturmphänomene von der gegebenen Ausdehnung, ohne Be
rücksichtigung der hervorgehobenen Ausnahmeerscheinungen, wobei aber zu betonen ist, daß jedem Sturm
phänomen als Stärke nicht diejenige einer bestimmten Gruppe, sondern stets die an einer der getroffenen
Gruppen erreichte größte Stärke beigemessen worden ist. Für diejenigen Sturmphänomene, die einzelne
Gruppen übersprungen haben, sind die mittleren Stärken in Klammern beigefügt.
Tabelle vi, West-Ost-Erstreckung der Sturmphänomene.
Küsten
gebiet
VI/IX
IV/V
III
II
I
Gesamtzahl
d. Phänom.
Mai
bis August
27 (12)
2,11(1,50)
7 (1)
2,29 (2,0)
22 (4)
1,68 (1,25)
11 | 2,0
34
1,15
VI/IX
0
1,3
1
39
IV/V
—
•
—
32
III
4
1,5
1
1
7
1,0
64
11
3(1)
2,3 (1,0)
—
2
1,5
1 1,0
54
I
14 (11)
2,6 (1,6)
6 (1)
2,5 (2,0)
13 (4)
2,1 (1,3)
10 2,1
34
1,2
93
September bis April
185 (49)
2,42(1,78)
29 (5)
2,41 (1,40)
62 (8)
2,08 (1,38)
37 1 1,65
77
1,21
VI/IX
26
1,0
234
IV/V
15
1,4
5
1,0
213
III
17 (6)
1,7 (1,3)
1
1,0
14
1,1
281
II
6
2,3
2
2,5
4
1,3
7 1,0
251
I
121 (43)
3,0 (1,8)
21 (5)
2,8 (1,4)
44 (8)
2,5 (1,4)
30 ! 1,8
77
1,2
349
Hiernach reichten von den die Nordsee treffenden im Sommer 39, im Winter 234 Sturmphänomenen
25 bzw. 164, also 64% bzw. 70% bis nach der preußischen Küste, während umgekehrt von den an der
preußischen Küste beobachteten im Sommer 93, im Winter 349 Sturmphänomenen 27 °/o bzw. 47 °/o bis
zur Nordsee gereicht haben, so daß also der Osten hier weit stärker an den Stürmen der Nordsee als diese
an den Stürmen des Ostens beteiligt erscheint. Die Ostsee hat eben ein großes Maß charakteristischer
Stürme für sich, die die Nordsee nicht berühren.
§ 22. Die Ausbreitung der Sturmphänomene, unabhängig von ihrer West-Ost-Ausdehnung. Nach
dem die Ausdehnung der nach Westen und Osten begrenzt aufgefaßten Sturmphänomene untersucht worden
ist, möge nun zum Ausdruck gebracht werden, und zwar in absoluten Zahlen wie in Prozenten, wie oft die
über jedem Küstengebiet beobachteten Sturmphänomene zugleich ein anderes Gebiet der Küste getroffen
Tab.VII.haben. Aus den Zahlen der Tabelle VI ist zu diesem Zweck Tabelle VII abgeleitet worden, die für die
selben Jahresabschnitte getrennt in ihren Vertikalreihen angibt, wie viele von der in jeder Spalte durch