3g Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1908, Nr. 8.
Januar die Windstärke 3 überwiegend, Stärke 4 kam nur in 11%, Stärke 5 nur in 1 °/o aller Januar
winde vor.
Im Februar herrscht allgemein, wie in den meisten Monaten, die Windstärke 3 vor, nur der
Südost hatte am häufigsten ganz schwache Winde von Stärke 1. Auch im März und April ist der Südost
der schwächste Wind, im Mai ist er etwas stärker, Stärke 2, wo der Ostwind der schwächste wird, er
wird aber dann bis zum November wieder der schwächste Wind mit Stärke 1, im Dezember mit Stärke 2.
Im Juli, August und September wird auch der Ostwind ganz schwach, im August dazu der im Juni
im Juli noch „frische“ (3) Nordost, der bis zum Oktober wieder auf Stärke 3 zunimmt. Im Dezember
sind Nordost und Ost die schwächsten Winde, demnächst der Südost mit Stärke 2, die übrigen haben die
allgemein überwiegende Stärke 3.
Überblicken wir nur noch die stärksten Winde, so sehen wir, daß nur 2mal die Stärke 6, „Orkan“,
beobachtet worden ist, und zwar im Oktober (14. und 15. des Jahres 1881), daß aber die Stärke 5, „Sturm“,
in allen Monaten vorkommt, und zwar meist aus Südwest bis Nordwest, im Dezember aber in 5 °/o aus
Nord, niemals aus Nordost, im März und November aus Ost, im Juli aus Südost, im März. September,
Oktober, November und Dezember aus Süd. Ohne Berücksichtigung der Windrichtung hatten der Mai und
Oktober 0.2 °/o, der Juli 0.5%, der Juni 0.7 °/o, der Januar 1.0 °/o, der März und April 1.2 °/o, der
September 1.4 °/o, der August und November 1.0%, der Februar 2.5 °/o und der Dezember 2.6 °/o stürmische
Winde von Stärke 5. „Starke“ Winde, 4 der Skala, kommen im April mit 5,5°/'o, im Mai mit 5.9°/o,
im September mit 7.3 °/o, im Juni mit 8.4 °/o, im Februar mit 8.6 °/o, im Juli mit 9.1 °/o, im August mit 10.0%,
im Dezember mit 10.5 %, im Januar mit 10.8 °/o, im März mit 11.3 °/o, im November mit 13.7 % und im
Oktober mit 14.3 °/o zur Beobachtung. Hiernach wären die Zeiten der Äquinoktien, März und Oktober,
die man vielfach ihres alten Ruhmes, die meisten Stürme zu bringen, zu entkleiden versucht hat, in Norderney
in der Tat die sturmreichsten Monate.
IV. Die Bewölkung.
Die O m m e n sehen Tabellen enthalten vom 1. Januar 1881 an bis Ende September 1890 regelmäßige
Aufzeichnungen über die Bewölkung, und zwar bis zum Ende 1881 nach den Bezeichnungen heiter, leicht
bewölkt, halbbewölkt, bewölkt und bedeckt, vom 1. Januar 1882 an nach den 5 Stufen 0—4, die Om men
selbst folgendermaßen abgrenzt: Bewölkung 0 = heiter, 1 = leicht bewölkt (V* des Himmels), 2= halb
bewölkt (% des Himmels), 3 bewölkt (% des Himmels), 4 = bedeckt (% des Himmels). Um nun auch
das erste Jahr 1881 bei einer Darstellung der Bewölkungsverhältnisse mit berücksichtigen zu können,
habe ich die Wortbezeichnungen durch die entsprechenden Ziffern ersetzt.
Tabelle 15 gibt die Mittel der Monate und der Jahreszeiten für die Termine 8 a, 2 p und 10 p. Vor
weg muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß bei der Kleinheit der Skala 0—4 die Unterschiede der
Tageszeiten, Monate und Jahreszeiten relativ klein ausfallen, besonders wenn man an die sonst übliche
Skala 0—10 gewöhnt ist. Die zehnjährigen Jahreszeitenmittel Winter 2.9, Frühjahr 2.3, Sommer 2.5
und Herbst 2.8 haben eine Schwankung von nur 0.6; auch die Monatsmittel liegen zwischen den Extremen 3.1,
Dezember, und 2.2, April und Mai, nur um 0.9, also kaum einen ganzen Grad der Skala auseinander.
Immerhin ist die jährliche Periode gut ausgeprägt: sie zeigt eine stetige Abnahme der Bewölkung vom
Dezember bis zum April und Mai, darauf eine langsame Zunahme bis zum Juli und eine geringe Abnahme
für August und September, worauf eine sprungartige Zunahme zum Oktober um 0.5 und eine kleine Abnahme
zum November erfolgt. Der Oktober scheint demnach besonders stark bewölkt zu sein.
Die tägliche Periode läßt eine durch alle Monate hindurchgehende beträchtliche Abnahme der
Bewölkung am Abendtermin erkennen, die auch im Gesamtmittel deutlich ausgesprochen ist. In den
Winter- und Herbstmonaten hat der Mittagstermin fast überall die gleiche Bewölkung als der Morgentermin,
vom März an tritt eine geringe, im Juni bis September etwas stärkere Abnahme ein.
Die Amplituden der Monate in den einzelnen Jahren zeigen recht beträchtliche Schwankungen: die
trübsten Monate waren der Dezember 1882 mit 3.4, der Januar 1888 mit 3.4 und 1889 mit 3.3, der