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Aus dem Archiv der Deutsche» Seewarte. 1908, Nr. 3.
10 p
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Jahr
1880
— 1.0
— 0.5
— 0.6
1881
— 1.8
+ 0.2
+ o.8
- 0.3
+ 0.1
+ 0.2
+ 0.6
— 0.3
— 0.7
— 1.0
— 0.2
— 0.6
- 0.25
1882
— 1.0
— 0.3
— 0.5
— 0.1
— 0.2
— 0.2
-0.1
— O.G
— 1.0
— 0.7
— 0.7
— 0.2
-0.43
1883
— 0.1
0.0
— 1.1
— 0.2
+ 0.2
+ 0.3
— 0.1
— 0.G
— 0.7
— 0.4
— 0.7
— 0.9
— 0.36
1884
+ 0.1
0.0
-0.1
— 0.7
+ 0.1
— 0.5
0.0
— 0.4
— 0.6
— 0.9
— 0.7
— 0.1
— 0.32
1885
— 0.4
-f 0.7
— 0.3
+ 0.1
— 0.3
+ 0.3
-0.3
— 1.1
— 0.7
— 0.6
0.0
— 0.5
— 0.32
1830
0.0
+ 0.3
+ 0.7
+ 0.5
+ 0.9
- 0.4
— 0.4
0.0
- 0.9
— 0.5
- 0.7
— 0.9
- 0.12
Mittel
— 0.53
+ 0.15
+ 0.08
-0.12
+ 0.13
0.05
— 0.05
- 0.50
- 0.77
— 0.73
- 0.54
— 0.49
-0.30
Op
1887
0.0
— 0.1
— 0.2
-0.2
+ 0.1
+ 0.3
— 0.6
— 1.3
— 1.3
— 1.2
— 0.4
— 0.5
-0.45
1888
— 0.1
+ 0.2
+ 0.5
+ 0.5
+ 0.1
+ 0.2
-0.4
— 0.6
— 1.0
-1.1
— 0.1
— 0.5
— 0.16
1889
— 0.5
— 0.8
— 0.1
— 0.2
+ 1.1
— 0.2
— 1.1
— 1.0
- 1.3
— 0.2
— 0.9
— 0.4
— 0.47
1890
+ 0.1
+ 0.7
+ 0.2
-0.4
+ 0.0
-0.3
— 0.8
— 0.9
— 1.0
—
—
—
— 0.37
Mittel
0.12
0.00
+ 0.10
— 0.08
+ 0.32
+ 0.04
— 0.72
— 0.95
—1.15
— 0.83
— 0.47
— 0.47
— 0.36
Die Aufstellung der Thermometer in Emden war nach den „Ergebnissen der Meteorologischen Beob
achtungen des Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts im Jahre 1887“ folgende:
„Seit P resteis Tode am 1. März 1880 ist die Station in der Navigationsschule in der Steinstraßc,
in der Nähe des südwestlichen Randes der Stadt, der großen Kirche gegenüber, untergebracht; das Gebäude
ist von Gärten umgeben; nach Süd liegt das Marschland bis nach dem Dollart hin völlig offen. Die
Thermometer befanden sich bis zum Oktober 1884 vor einen nach N schauenden Fenster des ersten Stock
werks oberhall) des Daches eines niedrigen Stalles, nur durch ein einfaches Schutzblech gegen den Regen
geschützt. Seitdem sind neue Instrumente in einem drehbaren Zinkgehäuse älterer Konstruktion nahe der
Nordwestecke der nach N schauenden Rückwand des Schulgebäudes angebracht. Die Sonne trifft wegen
der geringen Entfernung bis zur Hausecke schon in den ersten Nachmittagsstunden das Gehäuse, sodaß
im Juni 1888 die Anbringung eines großen Seitenschirmes aus Jalousien ausgeführt worden mußte. Zu
gleich wurde ein neues Thermometergehäuse mit drehbarer Beschirmungsvorrichtung an Stelle des schad
haften älteren angebracht. Bei dem starken Luftwechsel der Nordseeküsten dürfte die Aufstellung in ihrer
jetzigen Form als genügend zu bezeichnen sein.“
Die Tabelle zeigt, daß Norderney um Ga um 0.7G 0 , um 7a um 0.34° wärmer ist als Emden; am
Mittagstermin 2p wird umgekehrt Norderney um 0.77° kälter, um 9p um 0.36°, um 10p um 0.30 0
wärmer: der Unterschied zwischen einer reinen Inselstation und der immerhin fast allseitig von Land
umgebenen Binnenwasser-Küstcnstation tritt hierbei in voller Deutlichkeit hervor: stärkere Abkühlung der
letzteren durch Ausstrahlung am Morgen, wobei sich sogar die beiden Termine Ga und 7a entsprechend
unterscheiden, und Abend, am Tage stärkere Erwärmung durch Einstrahlung!
Der jährliche Gang der Differenzen ist ein recht regelmäßiger: an den beiden Morgenterminen
wachsen sie bis zum Sommer, wobei sie, dem höheren Sonnenstände entsprechend, um 7 a in geringerem
Betrage positiv werden, sinken im September und steigen um bis zum Dezember wieder an. Noch
gleichförmiger ist der Verlauf der 9 p und 10 p Kurven, die fast überall parallel verlaufen und sich nur mn
wenige Zehntelgrade von 0 entfernen. Die Mittagsdifferenzen steigen fast geradlinig bis zum Mai an, wo
sie den größten Betrag von 2 U erreichen, und sinken ebenso gleichmäßig bis zum Dezember.
In den einzelnen Jahren finden sich bei den Morgenterminen nur geringe Schwankungen, um Ga
zwischen 0.88° in den Jahren 1881 und 1884 und —0.G3 in 188G, um 7 a zeichnet sich 1900 durch einen
relativ großen Wert aus (—0.5(5 u gegen —0.25° bis —0.27°), die Mittagsterminsdifferenzen bewegen sich
zwischen + 0.50° (1889) und + 1.02° (1883); bei dem 9 p Abendtermin hat 1888 die kleinste (—0.16°)
und 1889 die größte Differenz (—0.47 °), um 10 p 1886 die kleinste (—0.12°) und 1882 die größte (—0.43°).
Ein Einfluß der Thermometeraufstellung ist trotz der in der Stationsbeschreibung betonten Bedenken nicht
erkennbar.