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Full text: 31, 1908

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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1908, Nr 
oder der Wand, an der sie angebracht sind, eintreten zu 
lassen. In der Richtung Ost kamen dieselben ohnehin in 
den Schatten des Apothekengebäudes selbst. Die starke Luft 
bewegung der Nordseeküste dürfte aber bei der verhältnis 
mäßig geringen Höhe der einstöckigen Gebäude der Nachbar 
schaft trotz des weit nach NNW vorspringenden Vorbaues der 
Apotheke eine genügende Ventilation gestattet haben, zumal 
die nach West bis Nordost liegenden breiteren Straßen und 
Plätze die Lufterneuerung wenig behinderten. 
Bedenklicher erscheint die in den Nachmittags- und 
Abendstunden des Sommers unzweifelhaft vorhandene Be 
sonnung der nach NNW schauenden Hauswand, die über den 
niedrigen Vorbau von nur 5 m Höhe hinweg dann eintreten 
muß, wenn die Sonne in WSW steht und eine Höhe von 35° 
hat; hierzu kommt vielleicht auch noch reflektierte Strahlung 
von seiten der Westwand des Nachbarhauses. Da indes Extrem 
thermometer nicht vorhanden waren und die Abendbeobach 
tungen um 10 p ausgeführt wurden, müßte man nach den 
üblichen Ansichten die Temperaturaufzeichnungen so weit als 
einwurfsfrei erachten, als das bei ungeschützten Aufstellungen 
der Instrumente überhaupt möglich ist. Wir werden indes 
später sehen, daß trotzdem eine Beeinflussung der Abend 
ablesungen wahrscheinlich ist. 
Für die Ablesungen diente ein in Zehntelgrade geteiltes 
Celsiusthermometer von Geißler Nachfolger (Franz 
Müller) in Bonn, dessen Korrektionen leider nicht bekannt 
sind; doch wird man dieselben in Anbetracht der als zuverlässig 
bekannten Firma als gering, etwa zu — 0.2 bis — 0.3 infolge 
allmählicher Nullpunktserhöhung, annehmen dürfen. 
Unterhalb des Thermometers war ein Lambrechtsches 
Haarhygrometer angebracht, welches zur Bestimmung der re 
lativen Feuchtigkeit diente. Mangels von Justierungen dieses 
an sich für wissenschaftliche Beobachtungen wenig geeigneten 
Instruments wird man diesen Aufzeichnungen nur eine bedingte 
Zuverlässigkeit beimessen können. 
Die Beobachtung des Luftdrucks geschah bis zum Ok 
tober 1881 an einem Aneroidbarometer, von da an mittels 
eines Gefäßbarometors von R. Fueß in Berlin, dessen Nummer 
und Korrektion nicht bekannt ist. Dasselbe war in demselben 
unheizbaren Zimmer den Angaben nach in 2 m Höhe über dem 
Fußboden aufgehängt, eine Höhenangabe, die sich vermutlich 
auf den obersten Teil der Skala bezogen hat, da nach der 
Zeichnung die Geschoßhöhe nur wenig über 3 m beträgt. 
Seine Höhe betrug demnach rund 6 m über dem mittleren 
Wasserstande der Nordsee*). 
Leider läßt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen, 
ob eine Reduktion der Ablesungen auf 0 0 stattgefunden hat, 
*) Nach einer gefälligen Mitteilung der Kgl. Badedirektion in 
Norderney liegt die Apotheke 4 m über dem gewöhnlichen Hochwasser- 
und 6.30 m über dem gewöhnlichen Niedrigwasserstande,
	        
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