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Full text: 30, 1907

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1907, Xr. 2. 
zeit um weniger als 30 Minuten in positivem oder negativem Sinne abwicli, ist als Kulminationsstunde 
angesehen worden. Mit der zu ilir gehörigen Windbeobachtung begann die Reihe der dem betreffenden 
Mondtag zukommenden Werte. Diese wurden für jede einzelne Mondstunde so eingesetzt, wie sie für die 
nächsten zwölf Sonnenstunden im Meteorologischen Jahrbuch für Hamburg verzeichnet waren. Eine 
besondere Korrektur an den Beobachtungszahlen anzubringen wegen der größeren Länge einer Mondstunde 
gegenüber der einer Sonnenstunde erschien nicht vorteilhaft. Ganz entsprechend wurde verfahren bei der 
Ordnung der Werte für die zweite Hälfte eines Mondtages. Die Stunde der unteren Kulmination des 
Mondes ergab sich wiederum aus dem Astronomischen Jahrbuch; ihrem Beobachtungswert wurden eben 
falls die sich folgenden Beobachtungen unverändert angereiht. Da das Meteorologische Jahrbuch für jeden 
Mondtag in der Regel 25 Beobachtungen liefert, so wurde gewöhnlich eine derselben überflüssig und 
blieb unbenutzt. 
Zur Erkennung eines möglicherweise vorhandenen monatlichen Mondeinflusses konnten die so 
geordneten Werte für die Tage einer bestimmten Mondstellung gesammelt und in der früher beschriebenen 
Weise ganz wie für die einzelnen Monate eines Jahres weiter verarbeitet werden. 
Zuerst wurde der anomalistische Umlauf des Mondes in Betracht gezogen, also die Bewegung 
des Mondes von einer Erdnähe bis zur nächstfolgenden. Während der dazu notwendigen Zeit von 27 Tagen 
13 Stunden findet ein regelmäßiger Wechsel in den Entfernungen des Mondes von der Erde und damit 
in der scheinbaren Größe seiner Halbmesser statt. Diese wurden nach den Angaben des Berliner Astrono 
mischen Jahrbuchs für den Beginn und das Ende eines jeden Mondtages vorgemerkt. Darauf konnten alle 
Beobachtungen in sechs Gruppen zusammengefaßt und das Verhalten der Luft für ebensoviele durch ein 
fache Numerierung unterschiedene Mondstellungen untersucht werden. Die drei ersten derselben durch 
läuft der Mond, während er seinen Abstand von der Erde vergrößert, die drei letzten, während er ihn 
verkleinert. Für die mittleren Monddistanzen, also für die Stellungen 2 und 5, wurden die scheinbaren 
Mondradien zwischen 15 und 16' gewählt. Die größeren mit den größten Werten gehörten zur ersten 
und sechsten, die kleineren nebst den kleinsten zur dritten und vierten Stellung, wie es die folgende 
Tabelle anzeigt. 
Angaben für die Einteilung des anomalistisehen Monats. 
Tabelle 1. 
Mond- 
stellung 
Zahl der verwendbaren 
Sonnentage Mondtage 
Grenzwerte 
für die scheinbare Größe 
des Mondhalbmessers 
Mittlere scheinbare Größe 
des Mondhalbmessers für 
eines Mondtages 
Beginn Ende 
1 
311 
2D0 
Max. 
16' 0" 
16' 23" 
16’ 14" 
2 
367 
358 
16' 0" 
15' 0" 
15' 29" 
15' 18” 
3 
219 
212 
15' 0" 
Min. 
14' 51" 
14' 47" 
4 
280 
264 
Min. 
15' 0" 
14' 49" 
14' 55" 
5 
375 
356 
15' 0" 
16' 0" 
15' 27" 
15’ 39" 
6 
271 
252 
16' 0" 
Max. 
16' 20" 
16' 26" 
Diese Tabelle enthält noch die Zahl der für die einzelnen Mondstellungen zur Verfügung stehenden 
Sonnen- und Mondtage, deren gleichmäßige Verteilung auf die verschiedenen Gruppen nur durch Wahl 
ungeeigneter Grenzen für die scheinbare Größe der Mondhalbmesser hätte erreicht werden können. Die 
beiden letzten Vertikalreihen der Tabelle geben außerdem die Mittelwerte der für den Anfang und das 
Ende der sämtlichen Tage einer Gruppe aufgezeiehneten Winkel, unter denen der Mondradius von dem 
Erdmittelpunkt aus erblickt werden müßte. — Nach dem Annuaire du bureau des longitudes für 1897 
beträgt der dem Mittelwert 15' 34", 1 entsprechende Abstand von Erd- und Mondmittelpunkt 384 455 km. 
Die den obigen Angaben zufolge gewonnenen Ergebnisse sind in den nachstehenden Tabellen 2 
und 8 enthalten.
	        
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