6
Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1903 No. 1 —
sich in allen nautischen Tafelsammlungen findet (im Naut. Jahrb. als Tafel 9, a, b). Für h' — 20° beträgt
Ar = 272, bei einigermaßen großen Höhen kann daher die Korrektion wegen der schrägen Refraktion ver
nachlässigt werden. Ist h' < 20°, so wächst Ar sehr rasch und beträgt für h' = 3°: 4t; 1 '. Uebrigens sei
nebenher bemerkt, daß Ar bis etwa h' — 4° mit großer Annäherung durch die Formel:
5*585 r
332.33 sm h' 1 +1 (r k MinuteB aUSSedrÜckt)
t
gefunden werden kann. Für r= 15'40" wird 5*585 r = 87*50 und hiermit ergiebt sich für h' = 4®,
Ar = 8374, während das Naut. Jahrb. 31" gibt, für h' > 4° wird die Uebereinstinamiing fast vollkommen.
ß. Korrektionen wegen der Seiten-Parallaxe des Mondes u. s. w. Oben wurde schon er
wähnt, daß durch die Verbesserung der Horizontal-Parallaxe des Mondes, um die Größe —% Pie 2 sin <f l
nicht der ganze Einfluß der sphäroidisehen Gestalt der Erde auf die Höhenparallaxe berücksichtigt werde,
sondern daß unter Umständen auch die vernachlässigte Verbesserung der scheinbaren Höhe um +(</—f) cos a
zu einer nachträglichen Korrektion der wahren Distanz Veranlassung geben könnte, sowie, daß außerdem
die Seitenparallaxe des Mondes eine solche nötig mache. Von diesen ist die letztere die wichtigere und es
ist die wegen der Seitenparallaxe an die Distanz D anzubringende Verbesserung.
(8)
A Dx = — A « cos h' sin M
P[ (q,—</) sin a
343717
sin 31
Diese Kori’ektion kann mittels der Tafeln 15 und lß des Nautischen Jahrbuches entnommen werden, welche
für eine mittlere Parallaxe berechnet sind. Der Tabelle 15 entnimmt man mit den Argumenten <p und a
die Größe —■wivf — --, und der Tafel 16 mit dieser Größe und M die an die Distanz anzubringende
343i. i
Korrektion A Dx-
Endlich wäre noch in manchen Fällen eine Korrektion an D anzubringen wegen der Vernachlässigung
der Verbesserung der Höhe um +(y—<f) cosa. Nach dem zweiten Teil der Formel (2) ist die an D an-
zubringendc Korrektion:
(9) A = —Pt -cos a sin k' cos 31
Diese Korrektion kann in den meisten Fällen vernachlässigt werden, es können aber doch vereinzelt
Fälle eintreten, bei denen dadurch größere Fehler in D eintreten würden, man muß daher in jedem Fälle
sich überlegen, ob man A D- mitnehmen müsse oder nicht. Zu ihrer Berechnung können die Tafeln 15
und 16 des Nautischen Jahrbuchs dienen, indem man in dieselben mit den Argumenten <p, 90°—a und 90°—31
eingeht und die der Tafel 16 entnommene Zahl noch mit sin h' multipliziert oder mit der dem h' ent
sprechenden Werte der Differenz der Cofunktion, d. h. mit A cof(h') dividiert.
15. Höhen berechnet.
Hat man aus irgend einem Grunde die Gestirnshöhen nicht beobachten können, so müssen dieselben
berechnet werden. Zu diesem Zwecke müssen bekannt sein: die Breite <p, die Deklination d des Gestirns
und sein Stundenwinkel t, welcher letztere mit einer angenommenen Länge zu berechnen ist. Die zur Be
rechnung der wahren Höhe dienenden Formeln, welche zugleich auch Azimut und parallaktischen Winkel
ergeben, sind folgende:
/(§) =*■/(*)+/ (<*)
/(&)—/(*>-•/№
cof (a—p) = cof it) -f cof (!)
cof («+!>) = cof(t) — cof(h)
^ a = + 2 (a—p)
V = i (a+p)—i (a—p)
f( j?) = cof (ö) + cof (p)
f{h) = cof (<p—ä) — cof (§)