Dr. A. Caspar: Bestimmung der Polhöhe der Sternwarte zu Heidelberg und ihrer Variation.
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Mittlere Fehler.
Der mittlere Fehler der Polhöhe aus einem Sternpaar wurde auf zweierlei Weise abgeleitet.
1) Es wurde an sämtliche Polhölien die der Kurve entnommene Breitenvariation angebracht. Aus den
so erhaltenen Werten ergaben sich folgende mittlere
1
2
3
4
Gruppe 18 h
±07155
OH 68
Of 170
07209
» 22 h
+ 0.201
0.173
0.175
0.198
* 6“
±0.202
0.123
0.175
0.179
» 14 h
±0.187
0.145
0.184
0.190
2) Aus
den Abweichungen der Einzelpolhöhen
gende mittlere Fehler
für die einzelnen Paare.
Gruppe I8 h
±07154
Oi'l 65
07148
07197
» 22 h
±0.191
0.170
0.164
0.176
» 6 h
±0.184
0.124
0.176
0.207
> 14“
±0.171
0.132
0.153
0.173
Fehler für die einzelnen Paare.
5
6
i
8
9
10
' V
' ’
' ...
.—..—.
1 v '
07188
07201
07158
07211
07165
07191
0.191
0.200
0.178
0.173
0.183
0.187
0.186
0.153
0.193
0.102
0.199
0.215
0.161
0.159
0.162
0.164
0.132
0.179
on den
zugehörige:
n Gruppenmitteln
ergaben
sich fol-
07172
07192
07166
07179
0" 160
07190
0.173
0.188
0.166
0.158
0.165
0.168
0.145
0.130
0.148
0.135
0.181
0.192
0.148
0.145
0.151
0.150
0.122
0.175
Daß die auf letztere Art und Weise gefundenen Fehler etwas kleiner Ausfallen, erklärt sich daraus,
daß hierbei nur die Polhöhen in Betracht kommen, welche im allgemeinen unter günstigeren Bedingungen
bestimmt sind, nämlich in solchen Nächten, in denen die Gruppen vollständig oder nahezu vollständig be
obachtet sind. Denn unvollständige Gruppenbeobachtungen werden in den meisten Fällen entweder durch
ungünstige meteorologische Verhältnisse oder durch Tageshelle verursacht ; und es ist anzunehmen, daß auch
der beobachtete Teil solcher Gruppen schon ungünstig durch diese Störungen beeinflußt ist. Dazu kommt
noch, daß die zuletzt angeführten Fehler nicht durch die Unsicherheit der angenommenen Breitenvariation
vergrößert sind.
Aus beiden Arten von mittleren Fehlern ergibt sich der Mittelwert
m = ±07171.
Die hauptsächlich im Herbst beobachtete Gruppe 22 h weist mit i« = 07179 den größten mittleren
Fehler, die im Frühjahr beobachtete Gruppe 14 h mit m — ±07159 den kleinsten mittleren Fehler auf.
Es folgt nun eine Zusammenstellung der einzelnen mittleren Fehler, die einen Ueberblick über die Ab
hängigkeit derselben von den absoluten und relativen Helligkeiten, den Zenithdistanzen und Zenithdistanz
differenzen gestattet.
m g
m
n
z
m
n
5
±07174
2
~r
±07173
11
6
3=0.168
13
5
+ 0.172
14
7
±0.170
16
8
±0.173
8
7 - 8
±0.178
5
11
±0.165
7
i\mg
0
±0.168
9
1'
±0.163
9
0.5
+ 0.171
21
5
±0.169
22
1.0
±0.175
10
10
±0.184
9
Am deutlichsten ist die Abhängigkeit des mittleren Fehlers von den Zenithdistanzdifferenzen ersichtlich.
Dieses ist sehr erklärlich, da bei großen Zenithdistanzdifferenzen die Schraubenfehler und solche Fehler, die
durch die verschiedene Ausdehnung der einzelnen Instrumententeile bei Temperaturschwankungen entstellen,
mit großem Koeffizienten eingehen. Im übrigen haben die hier in Betracht kommenden Unterschiede der
Helligkeiten und der Zenithdistanzen nur einen geringen Einfluß auf die Güte der Beobachtungen.